Hallo!

Mich interessiert, wie in anderen Unternehmen mit Überstunden umgegangen wird. Ich habe eine tarifliche 38,5 Stunden-Woche, arbeite natürlich tatsächlich ca. 50 Stunden die Woche und habe Vertrauensarbeitszeit. Meine Überstunden werden damit nicht aufgeschrieben. "Abbummeln" wäre theoretisch möglich, wird aber nicht gern gesehen (eigentlich ein Tabuthema).

Nun habe ich von anderen Ex-Kommilitonen gehört, dass Überstunden in anderen Unternehmen durchaus abgebummelt werden können, so dass man auch mal einen freien Tag dafür nehmen kann.

Wie ist eure Erfahrung mit Überstunden? "Abbummeln" oder nur sammeln?

Ich habe ein Überstunden-Konto. Wenn ich dann mal freinehme, kann ich entweder auf Urlaub oder auf Überstunden buchen.

Sorry aber wie willst du denn je von deinen Überstunden runterkommen? Natürlich hast du einen Anspruch auf Abbummeln oder Entlohnung. Vertrauensarbeitszeit bedeutet nicht, dass man sich ausbeuten lassen soll. Genau das lässt du aber mit dir machen. Da du nicht der einzige bei euch sein wirst, wäre der Gang zum Betriebsrat sinnvoll. Oder du nimmst dir einfach die Zeit, dioe dir zusteht. Nach Absprache versteht sich.

Ich finde, das ist eine Riesensauerei! Wenn eine durchschnittliche Wochenarbeitszeit von 38 Stunden vereinbart wird dann verstehe ich unter durchschnittlich nicht, dass ich jede Woche 50 Stunden arbeite.

In meinen Augen Vertragsbruch! Könnte ja auch einfach mal auf die Idee kommen und die nächsten zwei Wochen zu Hause bleiben.

Es gibt sogar große Unterschiede innerhalb eines Unternehmens. Bei uns gibt es Abt. die stempel ab und haben dann ein Zeitkonto. Die anderen haben Vertrauensarbeitszeit und haben im Grunde genommen schon alles falsch gemacht, da sie dem Unt. stunden schenken.

Ich kläre das zukünftig schon ab sobald ich den Vertrag habe. Eine Stelle mit Vertrauensarbeitszeit würde ich nicht mehr annhemen.

wenn du 38,5 tariflich hast, musst du deine arbeit auch in der zeit erledigen => Vertrauensarbeitszeit, damit man sein Tempo anpassen, beginn und Ende der Arbeit selbst bestimmen kann.

ich habe habe auch tariflich 38,5 Stunden und muss auch nicht länger arbeiten.. ich versuche meine arbeit in der Zeit zu erledigen. Den Rest der Zeit widme ich meiner internen weiterbildung, Dann fällt man halt nicht allzu sehr auf unter den Kollegen.

Im Einzelhandel ist es in einigen Unternehmen normal, mit 37,5 Stunden-Vertrag und 150-200 ¤ Überstundenpauschale eine 60 Std. Woche zu machen.

Kommt auf die Höhe des Schmerzensgeldes an und wie interessant der Job ist. Ich habe noch nie Überstunden bezahlt bekommen aber bin nicht unglücklich dabei. Man sollte auch immer mal prüfen, was die Ursache für die Überstunden ist. Mangelnde Erfahrung? Kann da jemand nicht priorisieren? Kannst Du "Nein" sagen? Kannst Du Arbeit besser vorstrukturieren?

Ich habe schon erlebt, dass einige Chefs ihre Mitarbeiter dazu aufgefordert haben, auszustempeln und sich anschließend wieder an den Schreibtisch zu setzen. Wenn das rauskommt, gibt das natürlich Mecker, wenn ein BR im Haus ist.

Ich würde zwei parallele Strategien fahren:

1. Immer aufschreiben, wie lange Du gearbeitet hast, und was Du gemacht hast / warum das länger war. Gibt nichts schöneres für eine Abfindung...

2. Stets sicherstellen, dass Dein Vorgesetzter weiss, wie lange Du arbeitest.

Ist es denn nicht normal, dass man als BWLer in höheren Positionen generell Übertstunden macht?
Ich arbeite als Controller (Stabsstelle) und mache auch wöchentlich 5-10 Überstunden, ohne dass ich diese in Freizeit ausgleichen kann.
Wie seht ihr das: Job als Akademiker = Überstunden ohne Freizeitausgleich bzw. Auszahlung ???

schließe mich der Tendenz meines Vorredners an..komme aber tw zu einem anderen Schluß..es kommt sehr drauf an, icn welcher Branche & in welcher Funktion Du bist..also, ob es woanders auch üblich ist, wei hoch ist Dein Gehalt, bist Du intern ansonsten zufrieden (Arb.klima), bekommst Du Weiterbildungen..je zufriedener Du bist, sdeto weniger würd ich da riskieren..wie leicht findest Du in Deinre Branche & in den ich interessierenen Städten eine neue ähnlich vergütete Stelle...
ich will nicht auf die Kacke hauen aber ich hätt mir aoft eine 50 Std. Woche gewünscht..will Dir nix böses, im Gegenteil, aber denkst Du nicht, dsas das inzw normal ist n paar Überstunden..? Schau Dir andere Bereiche an (Krankenhaus, LKW-Fahrer, Bäcker, Unternehmensberatungne, Medien-Agenturen..)..jetzt mal ordentlich zum Betriebsrat zu rennen und krach zu schlagen, scheint mir - u.U. des Einzelfalls - mglw. das Dümmste zu sein, was Du machen kannst..LG

Ich halte Überstunden als studierter Betriebswirt zunächst auch für "normal". Habe hier in einzelen Diskussionen aber schon gelesen, dass Überstunden ausbezahlt werden etc. Wie sieht das denn in den einzelnen Branchen aus bei Akademikern? Welche Unternehmen zahlen Ihren Controllern, Wirtschaftsprüfern, oder Marketingmitarbeitern denn Überstunden aus oder geben Ihnen freie Tage dafür? Habe hier zumindest gelesen, dass wohl ein paar Unternehmensberatungen dies tun...

Was soll denn daran normal sein, als Akademiker Überstunden zu schieben? Bzw. warum sollte ein Akademiker anders behandelt werden als jeder andere Angestellte? Wenn man selbständig ist, dann ok. Ansonsten wird man ausgenutzt. Das kann man sich natürlich als Akademiker auch schön reden. Ändert aber nichts an der Tatsache.

Wenn du 5-10 Überstunden pro Woche machst, dann arbeitest du entweder ineffizient und zu langsam oder dein Unternehmen spart eine zusätzliche Arbeitskraft. Mit Akademiker hat das gar nichts zu tun.

Finde es immer ein bißchen eigenartig, mit welcher Selbstverständlichkeit Absolventen Überstunden geradezu erwarten. Wer das als normal empfindet, der erwartet später im Berufsleben auch von den Kollegen unbezahlte Überzeit.
Ich bin seit 4 Jahren IT Berater mit saftigem Gehalt und arbeite meist genau 40h. Ich habe schon festgestellt, dass viele hier einfach Mittags- und Pausenzeiten mit einrechnen, was natürlich Unsinn ist. Sowas ist keine Arbeitszeit.
Ansonsten würde ich jedem Absolventen raten, den größten Wert auf eine funktierende Überstundenregelung zu legen und die berüchtigten Branchen/Unternehmen zu meiden: Wirtschaftsprüfung (BigVier), Sales, Marketing etc.

Das hört sich ja so an, als ob ihr alle nur 40 Stunden die Woche arbeitet...Aus der Praxis höre ich aber meist etwas anderes, nämlich Überstunden ohne Ende. Nur was ist denn, wenn man nur 10 Stunden pro Woche mehr arbeitet als tariflich festgelegt? Nach 4 Wochen Arbeit kann ich ja dann gleich 1 Woche durch Überstunden zu Hause bleiben!

ich arbeite im vertrieb, habe vertrauensarbeitszeit 40 stunden.

arbeiten tu ich 50-60 stunden, ich könnte auch 20 arbeiten, kurzfristig würde das keiner merken, aber glücklicherweise macht mir mein job spass, so dass ich oft noch mehr mache als ich mir eigentlich vorgenommen habe bzw. machen müsste.

diese sprüche von wegen wer 5-10 überstunden macht arbeitet zu ineffizient und langsam, meine güte. da sag ich besser nich zu viel zu, pass bloss weiter schön auf in den vorlesungen, und teil am besten diese erkentnis auch deinen potentiellen arbeitgebern mit.

falls du wieder erwarten bereits im berufsleben stehen solltest dann kannste dir ne runde die eier schaukeln was für ein geiler hengst du bist dass du 0 überstunden machst. aber in den meisten fällen sind einige überstunden einfach normal ab einem gewissen gehaltsniveau, akademiker hin oder her. ausbeuten lassen sollte man sich natürlich trotzdem nicht, aber bei 5 überstunden die woche kann davon normal keine rede sein.

ich denke man darf auch nicht ausser acht lassen, auf welchem level man arbeitet.

ich bin beispielsweise AT eingestellt worden und habe einfach keine zeiterfassung. ist auch egal. als AT habe ich viele vorteile, v.a. monetärer Art, aber halt auch den Nachteil, dass ich nicht den Stift fallen lassen kann, weil die Glocke bimmelt.

aber bei allem stress gleicht sich das immer wieder aus. im schnitt komme ich nicht über die 50h - zeitmanagement ist alles.
meiner chefin ist es egal wann ich komme und gehe, aber es ist ihr nicht egal, wenn mein projekt nicht läuft - ich denke damit ist vieles erklärt.
irgendwann wird man für das bezahlt, was man tut und nicht dafür, wie lange man sich im büro aufhält. das sollten sich hier einige mal hinter die ohren schreiben ;-)

Ich habe das hier gefunden:

Eine Vereinbarung in einem Arbeitsvertrag, nach der mit dem Grundgehalt sämtliche Überstunden abgegolten sind, gilt nur innerhalb der gesetzlichen Höchstarbeitszeit von 48 Stunden pro Woche. Wer mehr arbeitet, kann eine gesonderte Vergütung der Überstunden verlangen.
BAG 5 AZR 52/05

Wer beruflich oft unterwegs ist und außerhalb seiner regulären Arbeitszeit viele Stunden in Auto, Zug oder Flugzeug verbringt, hat nicht automatisch einen Anspruch darauf, dass die Reisezeiten komplett als Überstunden vergütet werden. Ausnahme: Der Arbeits- oder Tarifvertrag sieht ausdrücklich eine Bezahlung von Reisezeiten vor. Im konkreten Fall ging es um einen Wirtschaftsprüfer. In dieser Branche sei es üblich, einen gewissen Teil der Reisezeiten unentgeltlich zu erbringen, argumentierten die Richter.
BAG 5 AZR 428/96

Wer bockt, fliegt
Arbeitnehmer, die ihnen angetragene Überstunden ablehnen, riskieren eine fristlose Kündigung. Und zwar auch dann, wenn, wie in den konkreten Fällen, die Mehrarbeit außerhalb der regulären Arbeitszeit liegt und dadurch Freizeit und private Termine betroffen sind. Überstunden dürfen nur abgelehnt werden, wenn der Arbeitsvertrag dies ausdrücklich erlaubt.
AG Frankfurt 10 Ca 9795/04 und 4 Ca 2998/98

Kein Anspruch auf Überstunden
Ein Arbeitgeber darf die Betriebsorganisation so ändern, dass keine Überstunden mehr anfallen. Arbeitnehmer können in diesem Fall nicht darauf bestehen, weiterhin extra bezahlte Überstunden zu leisten.
BAG 1 AZR 102/97

also immer ganz schön aufpassen :)