Diese 1/3 Richtwert ist vor allem eins: ein Richtwert.
Es hängt von der persönlichen Lebenssituation und dessen weiteren Entwicklung ab.
Grundsätzlich sollte man sich halt auch Gedanken machen, den ein oder anderen Euro auf die Seite zu legen. Einfach als Sicherheit für Unerwartetes.
Dann hängt es ab welchen Anspruch man einfach haben sollte. Große drei Zimmer Wohnung oder eine kleine 1,5 Zimmerwohnung. Welchen Weg zur Arbeit nimmt man in Kauf ? Was ist das langfristige Ziel ?
Mit 1/3 fürs wohnen fährt man generell gut. Man kann gut über die Runden kommen, hat finanziellen Spielraum und kann Geld auf die Seite legen. Das ist nicht falsch. Wenn es die Regio in der man arbeitet es nicht zulässt, dann muss man sich entweder Gedanken zum eigenen Anspruch machen (braucht ein Single eine drei Zimmer Wohnung ?) oder die Frage stellen was man vor hat ( 1/3 des Einkommens reicht nur für ein WG Zimmer).
Es hängt auch davon ab welche Kosten man jeden Monat zu tragen hat, welche Kosten auf einen zukommen können, Unwägbarkeiten.
Wenn man bspw. Die Hälfte für die Miete bezahlt, dann sind große Sprünge nicht drin, wenn z.B. die Waschmaschine kaputt ist, wird das oftmals auf Pump bezahlt, ist das dann gut ? Natürlich nicht. Ich persönlich halte schon den persönlichen Autokauf auf Kredit für sehr waghalsig (da totes Invest weil Gebrauchsgegenstand mit permanenten Wertverlust und möglichen Kostenfallen). Das sehen sicher viele anders.
So ist der grundsätzliche Rat:
Klarheit über die persönlichen Finanzen aufstellen
Ausgaben monatlich und jährlich skizzieren. Sich selbst einen Puffer geben (was wenn dieses und jenes kaputt ist, Job weg ist etc.)
Dann kann man sich ein ordentliches Budget geben wie man wohnen kann.
Die Frage stellt sich dann eher, wo man wohnen kann. Das Ergebnis ist oftmals, dann nicht mehr in der Stadt, sondern eher im speckgürtel bis hin zum ländlichen Raum und da Obacht gibt es auch weitere Kosten (Sprit fürs Auto und den Alltag, etc etc).
WiWi Gast schrieb am 23.03.2019:
In Großstädten wie München, Frankfurt, Stuttgart zahlt man heute ja mal schnell über 1000 € warm als Single für nicht mehr als 50 qm². Also auch mich einem überdurchschnittlichen Verdienst von ca. 2500-3000 Netto pro Monat zahlt man mehr als 1/3 des Nettogehalts fürs Wohnen. Auf der anderen Seite bleibt noch eine relativ große Menge nach Miete für sonstige Kosten übrig. Mit 2000 € netto und 650 € Miete bleiben noch 1350 € übrig. Bei 2500 € netto und 1000 € Miete bleiben wiederum 1500 € übrig. Trotz deutlich höherem prozentualem Anteil fürs Wohnen bleibt mehr Geld übrig.
Ist eurer Meinung nach die 1/3 Richtlinie noch aussagekräftig? In ländlicheren Regionen mag das meiner Meinung nach noch zutreffen. In Städten mit höheren Gehältern und hohen Mieten (während andere Lebensunterhaltskosten wie Einkauf im Supermarkt, Auto etc. kaum bzw. gar nicht teurer sind als auf dem Land) bin ich mir da inzwischen unsicher, ob nicht z.B. das verfügbare Geld nach Miete eine aussagekräftigere Basis hat.
antworten