Konstruktion - Der Wirtschafts-Thriller: Teil 10
Das Inferno - Etwas hinter dem Methode steckte?
Seymour dieser verdammte Schweinepriester, dachte er. Aber warum das alles? Was hatte ihn dazu bewogen, ihn ans Messer zu liefern? Und wieso hatte er den Mord an Frazier, dieses bestialische Verbrechen, an diesem turbulenten Ort in Szene setzen lassen? Entsprang das ganze nur einer abartigen Neigung Seymours, einem reinen Mordgelüste mit dem Drang nach flächendeckendem Elend, Schmerz und Pein? Fragen über Fragen, auf die er keine Antwort finden konnte.
Irgend etwas in Philipp schien das Ganze als Teil eines Gesamtplans sehen zu wollen. Etwas hinter dem Methode steckte. Aber auch etwas in dem ihm selbst wie in einem Schauspiel nur eine Rolle zuteil wurde. Eine Rolle über die sich bislang keine Aussage treffen ließ. Festzustehen schien, und daran bestand kein Zweifel, dass er verschwinden musste. Andernfalls konnte er sich gleich den Behörden ausliefern. Schnellen Schrittes bahnte er sich seinen Weg durch die Sterbenden und Verletzten hindurch. Der Anblick des massiven Elends war kaum zu ertragen und rief auch in ihm Schmerz und Übelkeit hervor.
Um so unvorstellbarer war der Gedanke, dass man ihn für all das zur Rechenschaft ziehen sollte. Kein Gericht der Welt würde ihn freisprechen. Provisorisch waren bereits die ersten Absperrungen errichtet worden. Vereinzelt hatte die Polizei begonnen, Leute festzuhalten und ihre Personalien aufzunehmen. Er musste aufpassen, dass er nicht einem Polizisten direkt in die Arme lief. Sein Vorteil aber war, so sah er es jedenfalls, dass sich bislang alles in Konfusion verlor. Keine Klarheit herrschte bislang über den Tathergang. Aber das würde nicht lange so bleiben. Also war Eile geboten. Aber wohin sollte er gehen?