"Warum können heute Leute studieren, die 2006 noch nicht das Niveau dafür hatten und eine Ausbildung gemacht hätten? Warum haben heute Leute Abitur, die 2006 nicht auf dem Gymnasium waren?"
Ich teile es dir/ euch gerne anhand meines Beispiels mit:
"Warum können heute Leute studieren, die 2006 noch nicht das Niveau dafür hatten und eine Ausbildung gemacht hätten?"
Das mit dem Niveau ist so ne Sache. Ich greife mal kurz vor. Ich studiere im letzten Semester Business Administration mit den Schwerpunkten Finance & Accounting.
Als ich damals im Jahre 2004 meinen langersehnten Mittleren Reife Abschluss einer privaten Wirtschaftsschule in der Hand hielt, stand für mich als 17 jähriger fest, dass ich erstmal " Geld" verdienen wollte. Nun, kein Studium, kein Ferienjob während des Studiums und auch kaum eine andere Möglichkeit hätte mir diesen Wunsch erfüllen können. Meine Entscheidung: Geld verdienen, mit 17,18, usw. sein Leben leben und die Feste zu feiern wie sie fallen, einen Beruf erlernt zu haben > Studium.
Nach Jahren der Ausblidung und anschließender fast ebenso langjähriger Berufstätigkeit, hatte ich mich aus verschiedensten Gründen dazu entschlossen zu studieren.
Allerdings musste ich erstmal eine Hochschulzugangsberechtigung erwerben. Da kam mir das eine Jahr für die Fachhochschulreife gerade recht, um anschließend an eine FH zu gehen ( Oh Gott, nächstes Streitthema).
Nun ist das Studium fast zu Ende.
Zu deiner Frage:
Ja warum können das die Leute? Vielleicht hatten sie das Niveau bereits und haben sich dafür entschieden, erstmal tätig zu werden.
Zu der Zeit gab es Diskussionen in dieser Form auch eher selten. Entweder hat man eine Ausbildung gemacht oder man hat studiert. Keine Sau hat sich benachteiligt gefühlt, weil und wenn usw...
Bin ich denn jetzt niveauloser als die Elite aus dem Jahr 2006? PS: Bin Bankkaufmann und zähle somit zu einer anderen Elite von 2005...
Heute stellt sich das leider so dar, dass viele ihr Können und Selbstvertrauen über ihre Noten beziehen und sich deshalb auch abwerten oder versuchen aufzuwerten.
Ich persönlich kenne diese Probleme nicht. Vielleicht auch aufgrund dessen, dass ich bereits einen kleinen Teil meines Berufslebens erfahren konnte. Oder weil ich bereits einen Berufsalltag mit Höhen und Tiefen erlebt habe.
Da beziehe ich mich gerne auf einen Post etwas weiter oben, indem geschrieben wird, dass die Studienleistung ( 1,2) nun abgewertet wird, weil der BWL Durchschnitt bei 2,3 liegt und vielen scheinbar die Noten " nachgeschmissen" werden.
Davon abgesehen, dass ein Notenschnitt von 1,2 kaum zu entwerten ist und wenn dann auch nur durch den geringsten Teil derer die nun mal auch an anderen Unis/ Fh's etwas drauf haben, stellt sich mir auch die Frage: Warum ist das denn so entscheidend? Wir leben in einer globalisierten Welt! Wo liegt das Problem im Ausland zu arbeiten? Da kennt keiner die Probleme der deutschen Noteninflation...
Allerdings müsste man dazu auch flexibel sein.
"Warum haben heute Leute Abitur, die 2006 nicht auf dem Gymnasium waren?"
Weil sie sich 2006 in einem Beruf haben ausbilden lassen. Oder keinen Bock hatten, das Abitur zu machen. Nun haben diese Leute ( including me) dieses Problem erkannt, wurden tätig und somit wettbewerbsfähiger o.O
Grüße ein FH Student dem scheinbar die Noten nachgeschmissen werden, obwohl er was " drauf" hat.
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