Wieso setzen die Leute eigentlich "hart arbeiten" immer mit IB/UB gleich? Was für ein vermessenes und verzerrtes Getue.
Ich bin selbst Beamter in einem Bundesministerium & auf einer Referentenstelle, die hohe Schnittstellenfunktionen ausübt. Die Arbeit ist sehr intensiv und erfordert über meinen gesamten Arbeitstag hin hohe Konzentration. Dafür arbeite ich auch exkl. Pause nur 9 Stunden am Tag. Und ich bin nach Stationen bei Rothschild, Berger und weiteren Praktika direkt zum Berufseinstieg ins Ministerium, mit Prädikatsabschluss. So what? Bin ich deswegen überdurchschnittlicher als der Handwerker? In Bezug auf den Abschluss vielleicht, als Mensch aber mitnichten.
Diese ganze IB/UB Laier kann ich nicht mehr hören. Ihr arbeitet nicht hart, sondern habt harte Arbeitszeiten. das ist ein gewaltiger Unterschied. From the scratch paar Folien in Zeitdruck bauen und die Kostenstrukturen bei XY auszuwerten ist zwar stressig, aber euer Tag wird doch nur so lang, weil ihr in Feedbackschleifen gefangen seid, die einfach ineffizient sind.
Gleiches gilt für diese infantilen IBler, die allen Ernstes glauben, sie sind in unserer Volkswirtschaft über dem der einfachen Handwerker einzuordnen. Was für eine fatale Arroganz, dabei ist die Überdurchschnittlichkeit doch nur auf euer Gesamtgehalt bezogen. Am Ende hängt ihr in einem anachronistischen Job, wo allen Ernstes Facetime notwendig ist und ihr im ersten Jahr "aus Prinzip" nicht ins Gym dürft oder gar euren Urlaub nehmen. Und dabei sitzt ihr 50% eures 16 Stunden Tages nur rum und wartet auf Feedback. Einen Kunden kriegt ihr erst nach 6 Jahren zu Gesicht und knechtet stattdessen den Kollegen, der eine Hierarchiestufe unter euch ist, um euren eigene Knechtschaft zu überkompensieren. Paaah! und das für ein paar 100k im Jahr?! Was möchtet ihr damit kompensieren? Seid ihr intrinsisch so unsicher, dass ihr im Jahr 2020 noch versucht, euch über das Einkommen als besseren Menschen zu betrachten?!
Ich gehe regelmäßig zum Sport, sehe meine Kinder, kümmere mich einmal die Woche um meine kleinen Migrantenkids im Kiez um die Ecke und verdiene dabei auf meiner A14 mit Ministerialzulage ein tolles Geld, auch ausreichend für Berlin. Nebenbei bin ich Dozent und publiziere immer mal kleinere Artikel für einen netten Obolus. Das für die Aussicht tauschen, nach 6 Jahren VP zu werden - mich bis dahin körperlich an den Abgrund zu treiben - um 300-400k zu machen?!
Das ganze Leben jeden Tag im Schnitt (über alle Grades) 12-14 Stunden ein und derselben Tätigkeit widmen...da stellt sich doch die Frage, wer hier das "einfache Leben" führt.
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