WiWi Gast schrieb am 16.03.2024:
Meine Kinder haben beide IB gemacht und dies niemals bereut. Das Niveau ist in Mathematik und den Naturwissenschaften deutlich höher als beim Abitur. Sprachen und Gesellschaftswissenschaften auf gleichem Niveau oder etwas leichter.
Wenn Du im angelsächsischen Raum studieren willst, bist Du mit dem IB besser dran. Das Abitur hat in den letzten Jahren deutlich an Wert verloren (wenn ich mir die entry requirements der letzten Jahre anschaue).
An den Universitäten gibt es Mindestnoten, die man haben muss, um überhaupt für einen Studienplatz in Erwägung gezogen zu werden. Diese kann man per Fach auf jeder Seite der entsprechenden Uni sehen.
So verlangt Cambridge für Mathe normalerweise 39/40 IB Punkte, 7 in Mathe und Physik, + Further Maths als zusätzliches Fach. Die Offer kann aber individuell höher sein.
Für viele Studienfächer (insbesondere G5, aber auch andere RG Unis) haben sich die Mindestnoten für das IB nicht verändert. Für das Abi gilt aber, dass man früher mit einem weitaus schlechterem Abi (als heute) Chancen gehabt hätte.
Ok, du sprichst von UK. Das ist natürlich was anderes als Deutschland. NC Schnitte in Deutschland richten sich allerdings nach den Noten der Bewerber. Nehmen wir an, eine Uni hat X Plätze zur Verfügung für Studengang Y, dann ist der NC Wert, der Notenschnitt, den der Bewerber auf Platz X hat, wenn man alle Bewerber nach ihrem Notenschnitt rankt. Der Schnitt hängt also explizit von der Peer Group ab.
Wenn der verlangte Schnitt besser geworden ist, heißt das im Umkehrschluss, dass die Leute bessere Abi Noten haben, also ja, das Abi ist leichter geworden. Z.B. hier im Bayern wurde die Gewichtung mündliche zu schriftliche Noten, zu Gunsten mündlicher Noten, geändert, und die meisten Leute sind mündlich halt besser als schriftlch. Deshalb sind hier die Schnitte in den letzten Jahren soviel besser geworden. Ist politisch gewollt, um die Studentenzahlen zu erhöhen.
Ich rede aber von Schulnoten. Man muss mit ungefähr 16 schriftlichen Prüfungen rechnen. HL = meistens 3 schriftliche Prüfungen, SL = 2 schriftliche Prüfungen. Sprachen und TOK haben jeweils eine mündliche Prüfung. Dazu kommt für jedes Fach das IA .
Ich erwähnte zwar Uni, ist aber bei Schulnoten im MINT Fächern das Selbe, zumindest was die Noten betrifft, die über die letzten zwei Schuljahre erhoben werden. Die Abiturprüfungen sind nochmal was anderes. Die sind tatzächlich ziemlich starr in der Notengebung, machen aber ja auch nur einen Teil der Gesamtnote aus.
In Deutschland sind die Noten der schriftlichen Abi Prüfungen relativ starr. Bei 92% gibt es eine 1, ab 80% gibt es eine 2 usw. (oder so) Im IB hängen die Noten aber von der Peergroup und der schwere der Prüfung ab. So kam es schon vor, dass man in Mathe AA SL in einer der Prüfungen schon mit 19% eine 4 (3 wäre pass) bekommen hätte, in einem anderen Jahr brauchte man aber mindestens 40%. Das ist dann schon ein gewaltiger Unterschied.
Die Prüfungen werden am selben Tag weltweit geschrieben und auch weltweit vom IBO korrigiert. Mündliche Prüfungen werden aufgenommen (also die Stimme) und ebenfalls so benotet.
Im IB gibt es keine Noteninflation (außer während Corona, aber das ist ein anderes Thema).
antworten