Aber was genau bringt denn ein "harter" Master? Ja, die Studenten haben eine größere Herausforderung. Das kann man aber genauso gut umlegen auf schleche Lehre und unverhältnismäßige Prüfungen, die keinen Mehrwert haben. Ich bin selber in Forschung und Lehre aktiv und denke mir immer, wieso sollte ich meinen Studenten jetzt total viele Fallstricke in die Prüfungen einbauen? Das ist meist nur übertheorisiert und hat wenig mit der eigentlichen praktischen Arbeit zu tun. Für eine 1,0-1,3 baue ich dann schon schwere Fragen ein, aber für eine 1,7-2,0 reicht es auch, wenn man einfach genügend lernt und nicht ganz auf den Kopf gefallen ist. Und wenn ich wissenschaftlich anspruchsvoll sein will, decke ich das über Seminare mit Hausarbeiten ab. Verstehe immer das Standesgedünkel der alten Profs in De nicht, die aus Prinzip sehr schwere Prüfungen von ihren WiMas Stellen lassen bzw. die WiMas, die überdurchschnittlich streng korrigieren und jedes Wort dreimal umdrehen.
Natürlich wollen kluge Köpfe auch anspruchsvolle Master machen, es gibt aber ebenfalls genügend, die genau durch richtige Aufwands-Nutzen Abschätzungen dann solche Einrichtungen wie die Nova oder ESADE wählen. Ist für mich auch eine kluge Denkweise und zeigt insbesondere mit einem sehr guten Bachelor von einer Uni doch eigentlich auch ganz klar auf, was Phase ist. Jetzt für die weitere Vertiefung nochmal den Anspruch (künstlich) erhöhen..naja..
Zumal hier eins klar sein sollte: Auch wenn Deutschland in internationaler Wiwi Topforschung wirklich wenig zu melden hat, so haben wir doch das verschulteste und akademisch anspruchsvollste System. Durch meine wissenschaftliche Ausrichtung konnte ich auch Kurse in Stanford, LBS oder Oxford besuchen und ganz ehrlich, da ist man mit einem ordentlichen WiWi Bachelor von einer deutschen Uni schon sehr, sehr gut aufgestellt.
WiWi Gast schrieb am 06.11.2020:
WiWi Gast schrieb am 06.11.2020:
Wie kann sowas eigentlich sein? Unternehmen wären doch dumm jemanden von da einen guten Job zu geben, wenn es genügend Bewerber von anspruchsvollen Unis gibt.
Master an der WWU soll ja zB sehr hart sein, wieso also bevorzugen Unternehmen nicht die Leute von dort? Sind Alumni-Strukturen so mächtig?
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