Hier schwirren bereits einige wichtige Punkte rum, die ich nochmal aufgreifen möchte.
Der Startpunkt einer jeden Analyse, ob sich ein solcher Master finanziell lohnt, ist festzulegen, was denn die Alternative wäre. Selbstverständlich lohnt sich ein Master finanziell quasi nie, wenn die Alternative der direkte Berufseinstieg beim Wunscharbeitgeber (meinetwegen BB/MBB) wäre. Trotzdem kann es hier natürlich ideelle Gründe geben, die einen dazu veranlassen trotzdem noch einen Master zu machen.
Interessanter wird es, wenn man einen teuren einjährigen Master mit anderen Mastern vergleicht. Ist die Alternative ein deutscher Master, so geht dieser in der Regel zwei Jahre, folglich muss das Jahresgehalt (netto) gegengerechnet werden, welches man im ersten Jahr verdient. Ebenfalls ist es richtig, dass Lebenshaltungskosten in UK (insbesondere in London) durchaus teurer sein können als in vielen deutschen Städten. Wichtig ist hier aber, nur die Mehrkosten zu berücksichtigen, die entstehen im Vergleich zu den Lebenshaltungskosten, die man während eines deutschen Masters sowieso gehabt hätte. Außerdem gilt auch noch zu berücksichtigen, dass sich Studiengebühren für ein Zweitstudium von der Steuer absetzen lassen und damit die "effektiven" Studiengebühren mindern.
Letzten Endes muss jeder für sich selbst durchrechnen, ob sich ein solcher Master für ihn lohnt. Als jemand, der selbst an einer G5 in UK seinen Master gemacht hat, ist meine persönliche Meinung: Fürs Placement in Deutschland lohnen sich solche Master in der Regel nicht, da man in DE auch problemlos von Mannheim, der Goethe und den anderen üblichen Verdächtigen zu BB/MBB kommt. Für das Placement in London hingegen ergibt sich definitiv ein Mehrwert. Der größere Mehrwert dieser Programme besteht im Netzwerk, welches einen über die gesamte Berufslaufbahn begleitet und meiner Meinung nach definitiv die Studiengebühren rechtfertigt. Rechnet man dann noch die Opportunitätskosten und die Steuereffekte ein, stellt einen ein einjähriges Programm in der Regel auch finanziell besser als ein zweijähriges, deutsches Programm. Nimmt man ein billiges/kostenloses einjähriges Programm als Benchmark fällt der finanzielle Vergleich natürlich anders aus, wofür man dann aber vermutlich in der Regel auch Abstriche beim Netzwerk und beim Placement machen muss.
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