"Na irgendwie kann da was nicht stimmen. Einerseits sitzen die Diplomer und Bachelor in der gleichen Vorlesung, andererseits hört der Bachelor an der Uni nach Sem. 6 auf. Der Diplomer macht aber noch 2-3 Semester weiter. Was macht er in dieser Zeit? Fußnägel schälen?
Anhand von Modulhandbüchern kann ein Außenstehender nicht bewerten, wie tief ein Fach gelehrt wird. Beispiel E-technik: Beim Diplomer steht Wechselstromtheorie drauf, beim Bachelor auch. Der Bachelor behandelt nur die symmetrische Erregung, der Diplomer zusätzlich die asymmetrische. Anhand des Modulhandbuches nicht ersichtlich. Und immer wieder die Frage. Was macht ihr denn noch im Master, wenn ihr angeblich schon alles im Bachelor hattet?"
Rede ich eigentlich chinesich oder wie?
Nochmal:
Wir Bachelors sitzen in exakt den selben Vorlesungen wie die Diplomer und schreiben die exakt gleichen Klausuren (zumindest im vwl studiengang bei uns in bonn), dass heisst, die Diplomer lernen überhaupt nichts mehr als wir! dies wiederum bedeutet, dass sehr wohl anhand der modulhandbücher ein vergleich gezogen werden kann, da die Inhalte EXAKT übereinstimmen!!! Ist das jetzt vielleicht etwas klarer geworden???
"An den meisten Unis wurden dann doch gerade die Grundlagen zusammengestrichen. Während im Diplom noch 3-5 Mathematik-Scheine notwendig waren, sind es jetzt meist nur noch 1-2. Dass man dann nachher auch einfachere Vorlesungen hat, ist dann wohl klar. Und schließlich habe ich es an meiner Uni nicht nur einmal erlebt, dass für exakt die gleiche Lehrveranstaltung an Bachelor doppelt soviel ECTS vergeben wurden wie an Diplomer."
Auch das stimmt bei uns in bonn absolut überhaupt nicht!
wir haben wie die diplomer 2 mathepflichtmodule und zwei statistik-pflichtmodule in den ersten beiden semestern. zusätzlich gibt es bei uns im dritten semester für uns bachelors aber noch das PFLICHTmodul "einführung in die ökonomtrie". dies hiess im diplom grundstudium (bei exakt gleichen inhalten; als ich diese vorlesung im letzten semester gehört habe, waren auch noch ein paar diplomer dabei) statistik 3 und war FREIWILLIG!
das heisst wir haben im bachelor im grundstudium sogar mehr pflicht mathe-/statistik-/ökonometrie-module als die diplomer!!!
außerdem kriegen wir für eben diese module nur 6 ECTS-Creditpunkte, die Diplomer jedoch 7!!!
was du da oben unterstellst, mag also vielleicht für andere unis gelten, bei uns in bonn jedoch ganz und gar nicht!!!
Der punkt, dass die bachelors in den grundstudiumsklausuren einen deutlich besseren schnitt haben als die diplomer könnt ihr auch ganz leicht überpüfen, wenn ihr euch mal bei euch an der uni die notenverteilungen anschaut. Dies kann dir außerdem auch jeder prof bestätigen. Aber okay, bei euch diplomern zählen die grundstudiumsklausuren im gegensatz zu uns ja auch nicht in die endnote mit rein.
Und, dass diplomer im schnitt weniger (DER EXAKT SELBEN) klausuren schreiben, entspringt meinen persönlichen beobachtungen. Aber wie auch immer, einige diplomer bringen jedenfalls immer das argument, dass nur die wenigsten das diplom in der regelstudienzeit schaffen als argument für die angebliche "wertlosigkeit des bachelors im vergleich zum diplom". auf dieser grundlage bezeichnen sie dann den bachelor als "schmalspur-studium". dies ist jedoch in jedem fall schlicht und ergreifend hanebüchener unsinn!
Und auf die eine frage oben, was denn der master enthält, wenn der bachelor bereits das gesamte diplom enthält (was ich allerdings so nie gesagt habe): Der Master bei uns in Bonn beinhaltet die 20% aus dem diplomstudiengang, die im bachelor nicht vorkommen plus noch einiges mehr, was vorher erst im ph.d kam. Man kann zum beispiel in Bonn schon während dem master teile seiner promotion absolvieren (bei entsprechender eignung).
GENERELL: Natürlich beinhaltet der Diplomstudiengang noch ein wenig mehr module als der bachelorstudiengang. So viel stoff wie einige diplomer hier aber unterstellen, sind dies jedoch nicht mal annähernd. Und denjenigen diplomern, die den bachelor auf dem niveau eines vordiploms ansiedeln, ist einfach nicht mehr zu helfen...
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