WiWi Gast schrieb am 21.05.2024:
Hauptvorteil von DINK gegenüber SINK: eine 3Zimmer Wohnung ist preiswerter als zwei 2Zimmer Wohnungen. Ebenso sonstige Fixkosten (GEZ, WIFI etc).
Ebenso halbieren sich die Hotel-Kosten beim Reisen, wenn man im gleichen Standard unterwegs ist.
Alles was du aufschreibst, erhöht ja deinen Lebensstandard (Restaurant statt Dosenravioli). Das kannst du ja schlecht miteinander vergleichen. Wenn das schon irgendwie miteinander vergleichen möchtest, müsstest du fairerweise Dating-Kosten betrachten die deutlich höher sein werden als paar mal mit der Ehefrau essen zu gehen.
Zum Thema: Meine Frau und ich haben uns bewusst gegen Kinder entschieden. Haben sehr viele Kinder in unseren Familien und Freundeskreisen. Finden es sehr schön dort Beziehungen zu den Kids aufzubauen, aber eben auch dann wieder unsere Zweisamkeit zu genießen. Hauptargument war die eigene mentale und psychische Gesundheit - keine Lust auf den Stress, die Verantwortung und Fremdbestimmung. Dann bin ich lieber für meine Neffen und Nichten da. Ist natürlich nicht mit eigenen Kindern vergleichbar, nichtsdestotrotz bereichern sie mein Leben und ich erlebe mit wie sie sich entwickeln.
Gibt sicherlich ein paar, die ohne Kinder in eine Lebenskrise verfallen mit 50. Aber ich würde mal behaupten, dass viele Eltern das gleiche Problem haben in der Midlife Crisis - spätestens wenn die Kids ausgezogen sind. Man muss mit oder ohne Kinder stetig selbst reflektieren, was man vom Leben erwartet. Jemand, der für einen Porsche auf Kinder verzichtet wird genau so auf die Nase fallen wie jemand, der nur durch seine Kinder einen Sinn im Leben sieht (Achtung, Achtung - nicht jede Entwicklung kann man kontrollieren. Die Kinder meines Onkels haben jeglichen Kontakt abgebrochen und sind eher "schwierige Menschen" geworden, obwohl mein Onkel ein empathischer Vater und fantastischer Mensch ist).
Dem kann ich nur zustimmen. Wir, speziell ich haben uns auch bewusst gegen Kinder entschieden. Der finanzielle Aspekt spielt dabei kaum eine Rolle, sondern wir sind beide ruhebedürftig, möchten selbst entscheiden, wo die (Lebens)Reise hingeht und finden - im Gegensatz zu einigen (zukünftigen) Eltern, die sehr kleingeistig unterwegs sind- auch noch genug andere Dinge im Leben, die uns erfüllen. Schlimm, wenn der menschliche Horizont so auf Kinder beschränkt ist.
Auch Dein Onkel-Beispiel ist nur eins von vielen und zeigt, wie naiv die (egoistische) Erwartungshaltung ist, dass Kinder im Alter für die Eltern da sein werden. Ich kenne auch zwei Fälle, in denen die Kinder zu einem bzw. beiden Eltern den Kontakt abgebrochen haben. Weitere zwei Paare leben am anderen Ende der Welt, nachdem die Eltern nicht mehr mobil sind, wird einmal im Jahr besucht, sonst gibt es FaceTime. Klappt bei einem Elterteil wg beginnender Demenz auch nicht mehr gut. Nicht zu vergessen die Ex-Kollegin mit der verwöhnten Kindheit, in der der selbstständige Vater das Geld für die Familie verprasst und nicht vorgesorgt hat. Nachdem er ins Heim kam, wurde pflichtbewusst einmal im Monat besucht und gehofft, dass er bald ablebt, damit die gut verdienen Kinder -die über das Einkommen hinaus noch Vermögen haben- nicht herangezogen werden. Dem Wunsch ist der Vater dann auch bald nachgekommen.
Aber all die, die hier vom Sinn des Lebens in der Familie leben, wissen natürlich genau, dass bei ihnen, die gesunden, erfolgreichen Kinder später noch regelmäßig mit den Enkeln zu Besuch kommen und sich kümmern (Gott behüte, wenn das eigene Kind später vielleicht keine Kinder will…).
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