ExBerater schrieb am 03.06.2024:
Also, so pauschal würde ich das nicht stehen lassen. Es ist ja auch Quatsch wenn man mal drüber nachdenkt.
Als jemand der viele Kandidaten gesehen und interviewt hat, frage ich mich doch immer:
Für was steht der Kandidat, kann ich mich auf ihn verlassen, womit kann ich rechnen.
Wenn jemand häufig schnell gewechselt hat, ist doch die Chance niedrig, dass jede dieser Firmen toxisch war oder schlecht bezahlt hat. Selbst dann aber frage ich mich ja, warum hat dann der Kandidat sich so oft für die "falsche" Firma entschieden? (es gibt ja zig Möglichkeiten sowas zu recherchieren vorab)
Dann kommt es natürlich drauf an, ob sich ein Kandidat jeweils durch diese Schritte erkennbar verbessert hat. All zu oft habe ich Kandidaten gesehen, die in 5 Jahren 3 Firmen hatten und jedes Mal den gleichen Einstiegsjob gemacht haben. Das kann ich dann nicht positiv bewerten. Leider ist das aus meiner Sicht die große Mehrheit solcher Job-Nomanden, nicht die Überperformer die schnell gewechselt sind um von notirisch schlecht zahlenden, toxischen Arbeitgebern wegzukommen und damit jedes Mal einen Schritt nach oben/vorne gemacht haben.
Selbst WENN jemand sich gehaltlich wirklich immer weiterentwickelt hat, am Ende frage ich mich dennoch: Hat der Kandidat schon jemals etwas nachhaltig bewirkt? hat er jemals langfristig etwas aufgebaut? Hat er jemals Gegenwind bekommen und dem widerstanden?
Noch etwas: Es ist für jede schlechte Firma dieser Welt super einfach einen Kandidaten zB vom Wettbewerber wegzulocken indem man mal eben 10-15% mehr zahlt. Kandidaten die aber häufig auf sowas "reinfallen" wären nicht die richtigen für meine Firma.
Wenn der Wettbewerber für 10-15% mehr Personal abwirbt, dann macht ihr etwas falsch ;)
Ich verstehe die Diskussion nicht: 99% der Arbeitnehmer gehen einer erwerbstätigen Arbeit nach, um sich ihren Lebensunterhalt zu finanzieren.
Firmen, die Angst haben dass die Leute nach zwei Jahren wieder weg sind, haben wohl offensichtlich keine gute Gehaltsentwicklung, wenige brauchbare Benefits wie Firmenwagen , Aktienprogramme oder Home Office und in der Regel auch noch schlechte Entwicklungsaussichten.
Jeder Arbeitnehmer, der auch nur einen Tag länger für deutlich (!) weniger Geld arbeitet, als er bekommen könnte, ist in meinen Augen ein Vollidiot (außer er besitzt nennenswertes Vermögen, sodass er seiner Arbeit zum Spaß nachgehen kann):
Bevor jetzt wieder irgendwelche Personaler ums Eck kommen: ich praktiziere diese Taktik/Vorgehensweise mittlerweile seit 30 Jahren und hatte damit noch nie Probleme.
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