Thema Ausbildung:
Ich arbeite in einem großen Konzern und wir haben sowohl Auszubildende als auch Duale Studenten. Unsere Abteilung hat derzeit einen Dualen. I.d.R. darf der Junge halt kopieren, Laufbote spielen und dinge ala Massendaten erfassen erledigen. Wenn Zeit ist, erklärt man ihm auch was, allerdings sind die Leute zu oft weg das man diesen wirklich etwas anvertrauen kann. Auch fallen alle Fehler die diese machen auf einen selbst zurück, da Ausbildung = Sonderstatus. Eine Ausbildung / Duales Studium ist also ganz Ok wenn man die Abläufe bzw. Programme kennen lernen will. Als Werkstudent fährt man aber nicht wirklich schlechter. Den größten Vorteil bei einem Dualen Studium im Konzern sehe ich darin, dass man unternehmensinterne Strukturen kennen lernt und Ansprechpartner bzw. diese deinen Namen schon mal gehört haben. Dieser Vorteil verschwindet allerdings sobald man wechselt und man wird wechseln, außer man krebst sich mit miesen Gehaltserhöhungen zur Endstufe rauf.
Ein Freund hat eine Ausbildung bei einem kleinen Mittelständler absolviert (Großhandel mit 300 Mitarbeitern) und da war er vom ersten Tag an im Live-Betrieb und alle 6 Monate gings zu einer neuen Station (Viel Vertriebsarbeit, wenig IT und ähnliche Kenntnisse). Für Ihn war die Ausbildung Berufserfahrung, dennoch gabs nach Abschluss nur 1.900 Brutto. Er hat dann recht zügig gewechselt und dabei sagenhafte 250? Mehr im Monat raus geholt. Heute studiert er.
Thema Qualität Bachelor vs Diplom
Durch die hohen Absolventenzahlen haben wir ein Niveau erreicht, auf dem jeder Sachbearbeiter ein Studium haben muss. Was machen aber Sachbearbeiter? Tippen Buchungen ins System und ähnliches. SAP und Co. ist aber kein Studienfach und natürlich versagen die Absolventen wenn von Ihnen sowas vorausgesetzt wird.
Mein Vater spricht kein Englisch, hatte lange Zeit keine Ahnung von Computern und Co. Hat bei einem schwäbischen Spezialisten angefangen. Dort gab es von 500 Mitarbeitern vielleicht 15 Akademiker, wovon die Hälfte Ingenieure waren. Dort wurde man nicht nach dem Studium vor einen PC gesetzt und erwartet, dass man irgendwas in ein Programm eintippt. Er hat erstmal 1 Jahre lang im Unternehmen an verschiedenen Stationen gearbeitet, wurde intensiv eingelernt und kam erst dann in seinen wirklich Bereich. Die Erwartungen an Ihn waren zu anfangs 0, außer das er dort viel lernt.
Btw. wer durchschnittlich 23/24 jährige Absolventen mit durchschnittlich 28/29+ jährigen Absolventen vergleicht und behauptet der Niveauunterschied würde am Studium liegen, hat höchstens im Diplom gut auswendig gelernt.
Mein Fazit:
Der gute Absolvent von Morgen (und Heute) wird sich nicht mehr durchs Studium an sich profilieren, sondern durch Ausland + freiwillige Praktika und sonstiges Engagement.
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