Internetanschluss für Studenten: Das ist wichtig
Studenten verbringen einen großen Teil der Zeit am Tag im Internet. Daher muss der Internetanschluss schnell genug sein. Da meist wenig Geld da ist und die Studentenbude auch noch finanziert werden muss, soll der Anschluss möglichst günstig sein. Doch worauf müssen junge Studenten noch achten und welche Online-Dienste sind besonders wichtig im Studium?

Im Vergleich zur Bevölkerung in Deutschland nutzen Studenten das Internet in ihrer Freizeit noch häufiger. So sollen 94 Prozent der Studenten sich mehrmals pro Woche über das Internet surfen, während es bei der gesamten Bevölkerung nur 66,8 Prozent sind. Das ergab die Umfrage von Statista 2019 zur Häufigkeit des Surfens im Internet von Studenten in Deutschland.
Wird das Internet von allen Studenten genutzt?
Eine Umfrage von Destatis hat ergeben, dass digitales Lernen stark zunimmt. Gefördert hat dies die vor allem die Coronakrise. So kommunizierten im ersten Quartal 2020 sogar 59 Prozent der 10- bis 15-jährigen Schüler mit Lehrern und Mitschülern über das Internet. Genutzt wurden Lernplattformen und Lernportale. Im Vorjahresquartal lag der Wert nur bei 8 Prozent. Das entspricht einer Versiebenfachung.
Bereits seit 2017 nutzten laut dem statistischen Bundesamt 100 Prozent aller Studenten und Schüler das Internet in Deutschland. Sogar bei den Rentnern und Nichterwerbstätigen lag der Anteil bei 63 Prozent. Daher ist das Internet für Studierende ein unabdingbares Medium geworden. Doch warum eigentlich?
Wofür nutzen Studenten das Internet?
- Internetrecherche
Während früher der Gang zur Uni-Bibliothek zum Alltag eines Studenten gehörte, sieht das heute anders aus. Junge Menschen sind nicht mehr darauf angewiesen. Im Internet finden diese besonders zu aktuellen Themen bessere Quellen. Die Recherche ist effizienter und schneller geworden. Dadurch steigt auch die Qualität der Hausarbeiten.
- Online-Kurse & Webinare
Ein weiterer Punkt sind Online-Portale zum Lernen. Dadurch haben viele Studiengänge spezielle Lernangebote in Form von Online-Kursen. Die Vermittlung von Lerninhalten erfolgt nicht nur in Form von Powerpoint-Präsentationen, sondern auch durch Webinare, Live-Streams oder Online-Vorlesungen – oft direkt aus dem Hörsaal. Das geht so weit, dass es Studierenden per Fernstudium ein Studium in den Abendstunden von Zuhause aus abzuschließen.
- Studien & Forschung
Forschungsstudien sind in bestimmten Studiengängen, wie Gesellschafts- und Sozialwissenschaften, mit Umfragen verbunden. Damit Studenten diese durchführen und Präsentieren können, sind sie auf einen schnellen Internetanschluss angewiesen. Sie können auf Webseiten Umfragen erstellen und die Ergebnisse in Online-Forschungsgruppen mit Kommilitonen diskutieren.
Welche Inhalte nutzen Studenten?
Bei der Nutzung von Inhalten hängt es davon ab ob digitale Medien zum Lernen oder in der Freizeit genutzt werden. Eine Studie des CHE Centrum für Hochschulentwicklung hat ermittelt wie im Studium das Internet genutzt wird. Als Resultat konnten Studenten in vier Nutzertypen geteilt werden: PDF-Nutzer, E-Prüflinge, Videolernende und digitale Allrounder.
Art des Nutzers | Lerninhalte im Internet | Studienfächer mit besonders hoher Verbreitung |
PDF-Nutzer |
Studenten, die klassische Medien wie PDF-Dokumente, PowerPoint-Präsentationen und E-Mails zur Kommunikation nutzen. 30 % der Studenten gehören zu dieser Gruppe. | Größte Verbreitung bei den Pflegewissenschaften (56 %). |
E-Prüflinge | Nutzung von E-Assessment-Formaten. Studenten legen digitale Prüfungen ab. Jeder vierte Student gehört zu dieser Gruppe. | Zahnmediziner (35 %) und allgemein Mediziner (47 %) gehören dieser Kategorie besonders häufig ab, da diese standardisierten Prüfungen haben. |
Video-lernende | 23 Prozent der Studenten sind Videolernende. Sie nutzen Videokurse und Videostreaming | Besonders hoher Anzahl bei den Informatikstudenten (34 Prozent). |
Digitale Allrounder | 22 Prozent der Studenten sind digitale Allrounder. Sie nutzen Web-Konferenzen, virtuelle Labore und Educational Games. | Wie auch bei den Videolernenden sind diese im Studienfach Informatik besonders häufig digitale Allrounter (31 %). |
Zu beachten ist, dass die Studie bereits 2016 durchgeführt wurde. Im Rahmen der Digitalisierung nutzen heute noch mehr Studenten das Internet.
Welche Lern-Apps sind für Studenten empfehlenswert?
Es gibt Apps, die im Studium unterstützen können. So hilft die Karteikarten-App „BRAINYOO“ Karteikarten zu erstellen und in die Cloud hochzuladen. Anschließend können diese im Browser betrachtet werden. Einzelne Karten lassen sich mit Grafiken versehen und in Kategorien gliedern.
Die App „KhanAcademy“ vom Amerikaner Sal Khan enthält Zugriff auf über 4.000 Videos in denen er auf Englisch zu den Themen Ökonomie, Algebra bis hin zu Finanzen, Geschichte und Bio Vorträge hält.
Apple hat in der iOS-App „iTunes U“ eine Plattform entwickelt, die es ermöglicht Unis und Hochschulen Vorlesungen hochzuladen. Haben Studenten eine Vorlesung verpasst, so lassen sich die Inhalte hier erneut anschauen. Zumindest die RWTH Aachen und LMU München nutzen den Dienst bereits.
Als digitale Lernplattform gilt die kostenlose iOS-App „Charly.education“. Sie hilft Studenten effizienter zu lernen. Es lassen sich im Browser Lernunterlagen und Seminarscripte im PDF-Format hochladen. Dann können Studenten Notizen und Kommentare am Rand machen. Durch die Anbindung an Youtube, Wikipedia oder Google Scholar können Studierende Fachbegriffe nachschlagen.
Welche Anforderungen muss ein Internetanschluss eines Studenten erfüllen?
Studenten surfen am günstigsten, wenn sie das Uni-Netz verwenden. Auf dem Campus ist der kostenlose Zugriff auf das Internet möglich. Teils sind auch umliegende Wohnungen vom Campus-Netz versorgt. Studenten auf das Campusgelände sollten das Uni-WLAN nutzen, um das eigene Datenvolumen nicht aufzubrauchen.
Für den Internetzugang Zuhause sollte folgendes gelten:
- Flatrate: Ein datenvolumenunabhängiger Tarif ist wichtig. Da Studenten teils größere Software und Scripte herunterladen sowie Web-Konferenzen nutzen, ist es wichtig einen Vertrag zu haben bei dem das Datenvolumen unbegrenzt ist.
- Mobiles Internet: Studenten, die viel unterwegs sind und auf einen schnellen Internetvertrag angewiesen sind, können sich die verfügbaren Homespot-Angebote anschauen. Im Homespot-Vergleich sind vier Anbieter, die teils viel Datenvolumen im Angebot haben und bundesweit genutzt werden können. Gut für Studenten: Laut Betreiber Konstantin Matern gibt es auch für den flexible Homespot-Angebote, die flexibel (Monat für Monat) genutzt werden können. Gerade Studenten binden sich ungerne lange an einen Vertrag.
- Tarife für junge Leute: Für Studierende haben einige Anbieter spezielle Tarife. Damit erhalten Studenten einen Rabatt auf den Monatspreis. Während einige Provider spezielle Studententarife haben, haben andere Tarife für junge Leute unter 28 Jahre.
- Geschwindigkeit: Maßgeblich beeinflusst die Internetgeschwindigkeit den Preis für das Internet. Je schneller, desto teurer der Tarif. Studenten sollten mindestens 50 Mbit/s buchen. In einer WG ab 3 Personen sollte es ein Tarif mit einer Übertragungsrate von 100 Mbit/s sein.
- Telefonie: Zwar bieten fast alle Anbieter sogenannte Doppel-Flatrates bei denen Telefonate ohne Zusatzkosten innerhalb Deutschlands enthalten sind. Junge Leute und Studenten nutzen meist das Handy, so dass die Festnetz-Telefonie nicht zwingend enthalten sein muss. Allerdings gibt es heutzutage kaum Angebote ohne Telefonanschluss.
- Lange Bindung: Bei Internetverträgen mit langer Bindung erhalten Studenten die günstigsten Tarife. Wer die Möglichkeit hat sich lange zu binden, sollte diesen Rabatt mitnehmen.
- WLAN-Router: Damit in der Studentenwohnung mehrere Geräte, wie Tablets, Fernseher und Laptop, kabellos ins Internet kommen, muss ein WLAN-Router vorhanden sein. Einige Tarife beinhalten dieses Gerät. Wenn ein monatliches Entgelt für die Routermiete anfällt, können Studenten den WLAN-Router separat erwerben.
Tipp:
DSL-Vergleiche im Internet ermöglichen es nach speziellen Tarifen für junge Leute zu filtern. So erhalten Studenten die günstigsten Internetverträge auf dem Markt. Regionale Anbieter sind tendenziell teurer als die großen Provider. Für Studenten ist es wichtig herauszufinden, welcher Anbieter am günstigsten ist.
Internet in einer WG teilen – ist das erlaubt?
Wer mit Kommilitonen den Internetzugang teilt, spart bares Geld. Bei vier Bewohnern einer WG ergibt dies monatliche Kosten von ca. 5 bis 8 Euro pro Monat. In Wohngemeinschaften ist das Teilen der Internetverbindung gelebter Alltag. Rein rechtlich spricht laut dem Rechtsanwalt Prof. Niko Härting nichts dagegen, da es kein Verbot gibt das WLAN mit anderen zu teilen.
Aufpassen sollten Studenten dennoch. Denn einige Internet Service Provider (ISPs) verbieten es in den allgemeinen Geschäftsbedingungen gegen eine Geldzahlung anderen den Anschluss zugänglich zu machen. Im schlimmsten Fall droht eine Kündigung.
Beachten sollten Studenten, dass alle Mitbewohner Zugriff auf das Netzwerk haben und eventuell auch auf eigene Geräte. Daher sollte die Kommunikation der Geräte untereinander im Netzwerk blockiert werden, wenn Privatsphäre wichtig ist. Möglich wäre auch eine sogenannte Routerkaskade. Dabei werden am Internetrouter für jeden Studenten eigene Router angeschlossen. So kann jeder Student seinen Zugang (WLAN, IP-Telefonie, Filter) selbst einrichten.