Unterbezahlt = Gerine Wertschätzung?
Guten Morgen zusammen,
aktuell bin ich seit ca. 1 1/2 Jahren bei einer BIG4 beschäftigt.
Ich bin wohl einer der wenigen, dem der Job sehr gefällt und glücklich mit Arbeitgeber und dem Job ist.
Ich war bis vor einigen Monaten auch über glücklich. Ich hab nicht 1x beim aufstehen gedacht: Oh man heut wieder arbeiten. Eher gings mir so: Oh man bereits Donnerstag und noch soviel zu tun. Bis auf den Stress (den es überall gibt) bin ich wunschlos glücklich gewesen.
Nun nach ca. einem Jahr habe ich von sogut wie jedem Kollegen (sei es Neueinsteiger/Senior/Assistant Manager/ Manager) gehört, das ich weitaus besser performe als Kollegen auf meinem Level. Dies spiegelt sich bspw. darin wieder, dass ich bei Mandanten die Prüfungsleitung übernehmen muss und Aufgaben an Kollegen (unter anderem auch Kollegen die auf einem höheren Rank sind als ich) vergeben muss und deren Arbeit überprüfen muss. Es ist inzwischen öfter passiert, dass ich ein Kungen geprüft habe mit Kollegen die am gleichen Tag wie ich angefangen haben und ich die Aufgaben verteilen musste und auch deren Prüfung überwachen musste.
Mit der Zeit habe ich natürlich erfahren was Kollegen unter-, übermir und auf meinem Rank verdienen. Und ich muss sagen ich bin im letzten viertel Gehaltstechnisch. Da fühl ich mich auf gut deutsch ordentlich verar****. Nachdem ich mit meinem persönlichen Chef geredet habe, habe ich nach dem ersten Jahr eine verhältnismäßig ordentliche Gehaltserhöhung gekriegt, was aber vermutlich Firmen-Inflationsbedingt war. Jetzt bin ich ca. unter den besten 30-40%. Jedoch find ich es immernoch eine Frechheit, dass es soviel Leute auf gleichem Rank gibt, die 3000 bis 6000 mehr als ich jährlich verdienen.
Besonders hat sich das ganze motivationstechnisch im jährlichen Training ausgewirkt. Hier hab ich erfahren, das mind. 95% der Kollegen nichtmal Ansatzweise die Verantwortung/Aufgaben erhalten haben, die ich bisher erhalten habe. Der Trainer war selber überrascht, dass ich bereits solche Aufgabengebiete übernommen habe, da dies normalerweise Mitarbeiter mit 4-5 Jahren Zugehörigkeiten kriegt.
Ein Doppelsprung ist nicht Pflicht für mich. Jedoch finde ich, sollte ich mindestens genau soviel verdienen wie Kollegen die weniger Aufgaben haben als ich. Aktuell bin ich seit ca. 3 Monaten für die Einarbeitung von 4 Kollegen zuständig, hab die Leitung von 3 der 5 größten Mandanten in unserer Region und muss 3 Kollegen nebenher in der Prüfung aushelfen (eher organisatorisch: Review der Prüfung, Kundengespräche etc.) die auf dem gleich Rank sind wie ich.
Long story short: Ich bin an sich sehr glücklich.
Ich komme auch mit dem Geld klar. Wenn ich wüsste, dass die Kollegen maximal soviel verdienen wie ich würde ich nichts sagen.
Jedoch, fühl mich 0 wertgeschätzt, wenn ich sehe das Kollegen auf gleichem und niedrigeren Rank mehr verdienen als ich.
Klar verdient man bei den BIG4 weniger als in der Industrie. Hab inzwischen auch ca. 6-8 direkte Jobangebote von Kunden im Bereich von 60-80k. Jedoch genieße ich die Freiheiten die ich hier aktuell habe. Ich mag auch mein Team sehr. Untereinander wird freundschaftlich umgegangen, sobald der Kunde oder jemand aus eine anderen Team was gegen einen von uns sagt, springen mindestens 3-4 Kollegen dagegen und schützen einen egal ob dieser im Recht oder Unrecht ist.
Was meint Ihr wie ich hier idealereise vorgehen kann/soll/muss?
Grüße
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