"schätze", "sicherlich" und der Rest deines Posts klingt eher nach Hören-Sagen von außen als dass du wirklich fundierte Informationen hättest. Insbesondere stimmen viele deiner Schätzungen auch nicht. Falls du tatsächlich doch bei der BASF SE bist, kannst du dir ja mal die Umfrage des Sprecherausschusses anschauen. Die spiegelt ganz gut die Verteilung des Gehalts über die Berufsjahre wieder.
Es ist richtig, dass eine große Spreizung gibt, abhängig von Glück, Zeit-und-Ort, Stelle, persönliche Leistung und Wechselwillen. Ich kenne jeweils Kollegen, die
- in < 10 Jahren 6.1 auf der gleichen Stelle wurden (Experte),
- in < 5 Jahren 6.1 als Teamleiter sind
- nach > 20 Jahren BE immer noch 5.1 sin.
Das Überspringen von Bändern und Mitnahme von Experten-Titeln oder Job-Grades allgemein wird sehr unterschiedlich gehandhabt. Es wurde in den letzten Jahren aber eher schlechter.
Die Vorleistung kann ich auch bestätigen, zumindest je nach Bereich. Wenn du als MINT'ler in die Produktion gehst, kannst du schnell zugeschüttet werden mit Verantwortung. Die Umgruppierung auf das Ziel (z.B. 6.1) kann dann aber dennoch schrittweise über Jahre erfolgen. Der Stundenlohn ist dann wirklich nicht so prall.
WiWi Gast schrieb am 31.01.2021:
Die Gehaltsspruenge zu pauschalisieren ist schwierig. Steigt man mit 4.2 ein ohne Berufserfahrung, wird man deutlich unter dem Referenzwert liegen (schätze 10-15 k drunter). Die Steigerung in der ersten Entgeltrunde ist dafür aber relativ hoch (schätze 8-10%), hängt aber sicherlich auch von der Bewertung des Chefs ab. Bei normaler Leistung wird man spätestens in der 4. Runde am Referenzwert sein. Eine Umgruppierung vorher ist auf normalem Berufsweg nicht möglich.
Bist du Trainee und kennst die richtigen Leute, geht ggf schon vorher etwas. Bei Umgruppierung gibt es - soweit mir bekannt - einen Umgruppierungstopf, der das Gehalt auf mindestens den Referenzwert des höheren Bandes anpasst. Die jährliche Anpassung des Gehaltes hängt stark davon ab, wo man im Band liegt und wie die Leistung ist. Liegt man unter dem midpoint und ist high performer ist die Anpassung höher als oberhalb des midpoints mit high performer. Nach Einstieg ohne Berufserfahrung in 4.2 braucht man sicherlich 8-10 Jahre zum erreichen des midpoints. Ein Überspringen von Gehaltsbaendern, also von 4.2 nach 5.2 ist scheinbar möglich, benötigt aber viel Liebe der Hierarchie. Bei Übernahme von disziplinarischer Führung ist es vorgeschrieben eventuelle Bänder zu überspringen.
Im Normalfall geht man als Arbeitnehmer in der BASF stark in Vorleistung. Pflichtendelegationen, Benennungen, Befähigungen, Verantwortung... Alles von heute auf morgen. Die Anpassung des Gehaltes zieht in den nächsten Jahren nach. Akzeptieren oder gehen. Wenn du gehst, gibt's genug dumme, die deinen Platz einnehmen. So lange das so ist, wird es auch so bleiben.
Lieber Tarif als AT, wenn man "normale" Arbeit machen möchte. Gibt man Gas, ist es als ATler nach 10 Jahren sicherlich rentabler, auch auf den Stundenlohn gesehen.
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