Für A9 langt eine Ausbildung und einfache Sachbearbeiteraufgaben, für die Eingruppierung in E12 hingegen muss es meist mindestens ein Bachelor und je nach Bereich (z.B. IT) zudem eine Leitungsposition sein. Wie willst du das vergleichen?
Man sollte Gleiches mit Gleichem vergleichen, das heißt beispielsweise A13 mit E13. Hierbei muss man aber beachten, dass ein großer Teil der A13-Beamten (z.B. Gymnasiallehrer) zumindest A14, wenn nicht sogar A15 erlangt, die allermeisten E13-Angestellten solche Aufstiegsmöglichkeiten aber nicht haben.
Vergleich von A13 mit E13, Steuerklasse I, ledig ohne Kinder, ohne Kirchensteuer:
A13: Einstiegsgehalt derzeit ca. 3600€ netto, am Ende der Berufslaufbahn ca. 4100€ netto. Abzüglich PKV.
E13: Einstiegsgehalt derzeit ca. 2400€ netto, am Ende der Berufslaufbahn ca. 3300€ netto.
Das heißt nicht mal am Ende der Berufslaufbahn verdient der E13 Tarifangestellte so viel wie der A13 Beamte von Anfang an!
Noch deutlicher fällt der Vergleich bei Familienzuschlag aus:
Vergleich von A13 mit E13, Steuerklasse III, verheiratet, vier Kinder, ohne Kirchensteuer:
A13: Einstiegsgehalt derzeit ca. 4800€ netto, am Ende der Berufslaufbahn ca. 5400€ netto.
E13: Einstiegsgehalt derzeit ca. 2700€ netto, am Ende der Berufslaufbahn ca. 3800€ netto.
Außerdem bekommen auch Beamte Weihnachtsgeld! Und zwar deutlich mehr als Tarifangestellte. In den genannten Beispielen bekommt der Beamte 3200-4700€ Weihnachtsgeld, der Tarifangestellte hingegen 1800-2700€.
WiWi Gast schrieb am 30.03.2022:
Meine Rechnung vergleicht zwei Personen. Beide starten 2023. Die eine Person mit E12 und die andere mit A9. Mit E12 fängt das Gehalt bei 28174 netto an und mit A9 bei 29238 netto. Angenommen der Renteneintritt ist im Jahr 2055.
Bei Tarifbeschäftigten ist der Verlauf klar vorgegeben und man kommt dann auf ein Netto von 1265737 Euro, wenn man sein ganzes Leben auf E12 bleibt.
Bei Beamten ist der Verlauf etwas komplexer. Wann man in die nächste Laufbahn steigt ist bei jedem unterschiedlich. Ich bin davon ausgegangen, dass man auf maximal A13 kommt, was bei den meisten realistisch ist. Und selbst da kommt man nicht auf die letzte Erfahrungsstufe. Ich komme dann auf ein netto von 1217053 Euro bei Eintritt ins Rentenalter.
Warum das Gehalt sogar niedriger ist erklär ich mir wie folgt: Wenn man mit A9 einsteigt dann bleibt man ca. 4 Jahre auch bei dem Gehalt. Der Tarifbeschäftigte steigt anfangs schneller auf. Irgendwann überholt der Beamte den Tarifbeschäftigten, aber die "Zeit" reicht nicht mehr um auf ein größeres netto im Rentenalter zu kommen.
Vergleicht man mal die Zahlen zum Zeitpunkt des Jahres 2055 dann hat der mit E12 40.000 Euro netto im Jahr und der Beamte mit A13 und Erfahrungsstufe 9 hat 46000 netto im Jahr. Meiner Meinung nach kein extremer Unterschied. Man beachte noch, dass der Beamte einen (kleinen) Teil die Krankenkasse bezahlen muss und der Tarifbeschäftigte bekommt Weihnachtsgeld.
Wie gesagt die Rechnung kann auch totaler Quatsch sein, weil mir nicht ganz klar ist, wie schnell ein Beamter aufsteigt. Wenn er nach einer sehr kurzen Zeit schon bei A13 ist, dann sieht das ganze wieder anders aus.
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