WiWi Gast schrieb am 20.10.2023:
50k-55k anfängt (Hessen, Brandenburg, MV, Niedersachsen, NRW) und bei 68k endet (überraschenderweise relativ ähnlich bei allen diesen Bundesländern). Etwa 25 Jahre sind notwendig, um die 68k zu erreichen.
Interessant. Der A13 Lehrer NRW, SINGLE, startet bei netto 3.650 Euro abzüglich 250 PKV ergibt das Netto 3.400 Euro. Das entspricht einen Bruttoäquivalent von 67k. Da ist weder Pension noch sonst irgendwas berücksichtigt. Wo kommen deine 25 Jahre her?
Festgestellt wurde des Weiteren, dass es keinen Pensionsvorteil gibt. Sollte ein IGMler tatsächlich 45 Jahre durchackern, stehen dann am Ende 90 Rentenpunkte x 37,60 = 3.384 Euro brutto + Betriebsrente.
Das ist leider eine Milchmädchenrechnung und deckt sich in keinster Weise mit der Realität.
68k Zielgehalt nach 25 Jahren ergibt bei 71,75% Pension 4.066 Euro Pension. Die Betriebsrente deckt locker mehr als die 682 Euro Lücke ab, wenn man bis 67 schuftet, wie der Lehrer.
Unabhängig davon, dass die Zahlen nicht stimmen, ist 682 Euro ARBEITGEBERFINANZIERTE Betriebsrente sicherlich nicht der Durchschnittsfall. Btw muss man hier auch mit Inflation aufpassen. Zum Rentenbeginn werden deutlich mehr als 682 Euro benötigt, das muss -je nach Struktur der bAV- berücksichtigt werden.
So blöd ist halt keiner, die hören alle mit 55-60 auf, wenn mehr Geld rein ist, als man je ausgeben kann. Nur der Lehrer quält sich bis 67, weil Beamte nicht einfach aufhören können. Da muss der Dienstherr mitmachen.
Mit 55 hört der Schnitt ganz sicher nicht auf zu arbeiten, das können sich nur die absoluten top Verdiener leisten. Dazu muss ein enormes Polster aufgebaut sein weil eine Reihe von Zusatzkosten entstehen. 60 wäre mit ATZ möglich, aber wie bereits schonmal gesagt, das ist ein Teilzeitmodell. Wer mit 60 aufhören will, muss mit Kürzungen rechnen (vorgezogene Altersrente, Teilzeitgehalt um die 10 Jahr etc.). Das muss finanziell gut durchdacht sein.
KV/PV fällt als Lehrer auch an, nur RV/ALV-AN-Beitrag nicht. Daher kann man fairerweise ca. +8k rechnen, um die Zahlen vergleichbar zu machen. Das Einstiegsgehalt des Lehrer nach 5 Jahren Studium + 2 Jahren Ref. sind also ca. 60k Äquivalent. Nach 25 Jahren wird ca. 75k Äquivalent erreicht.
So ca. alles falsch.
Damit ist die Karriere bspw. mit einem KMU-BWLer oder KMU-Ingenieur vergleichbar. Der Einstieg vielleicht minimal besser, dafür erst 2-4 Jahre später. 80k ist etwa der deutschlandweite Schnitt für BWLer und Ingenieure über alle Unternehmen und alle Altersgruppen.
Das bedeutet grob, dass der 40 Jährige Akademiker etwa 80k verdient. Bei Gleichverteilung, was ganz sicher nicht der Fall ist, bedeutet es 50% verdienen weniger, 50% mehr. Ich würde eher auf 75% weniger, 25% mehr tippen, weiss es aber nicht. Der 40 Jährige Lehrer verdient:
Single: netto 4.050-250pkv= 3.800netto = etwa 76k brutto
Verheiratet 2 Kinder, Kleinstadt: 5.200-300pkv= 4.900 netto = etwa 88k
Keiner dieser Zahlen berücksichtigt irgendwelche teuren Zusatzversicherung oder sonst etwas. Jeder mit Verstand wird aber wissen, dass diese Zahlen zu niedrig angesetzt sind. Die Vorteile, insbesondere der Pensionsvorteil gegenüber dem durchschnittlichen BWLer, sind nicht ohne. Daher muss konservativ mind. 10k AUFSCHLAG unterstellt werden. Das ergibt
Single: 86k brutto
2 Kinder: 98k brutto
Klar ist, mit IGM/Dax kann der Lehrer nicht mithalten und darüber wird sich beschwert. Kann ich auch verstehen, wenn man die entsprechenden Fächer hat und in München, Stuttgart oder Frankfurt wohnt. Nicht verstehen kann ich das mit Geschichte/Latein und einer Stelle in der tiefsten Provinz. Da sind die 60k-75k Äquivalent absolut super.
Naja, der Lehrer mit 2 Kindern in München, Frankfurt etc. verdient ganz exakt:
5.600 netto - 300 PKV = 5.300 netto = etwa 95k brutto
mit 10k Aufschlag = 105k brutto
Völlig unberücksichtigt bleiben zig weitere Vorteile, auch der mögliche Aufstieg auf A14 wird nicht betrachtet. In den aktuellen Zeiten sollte auch die Unkündbarkeit nicht unterschätzt werden.
Es ist natürlich möglich den Lehrer zu überbieten, aber es sollte klar sein, dass die 100k Marke (kaufkraft) viele bis sehr viele nicht erreichen werden. Das bestätigt auch jede offizielle Statistik. Zudem sei auch erwähnt, dass es sehr viele Branchen gibt, u.a. meine, wo für 100k auch einiges an Leistung, Verantwortung, Stress und Zeitinvest gefordert wird. Das mag bei IGM anscheinend (teilweise) anders sein, aber ganz sicher nicht für den Durschnitts-BWLer.
antworten