WiWi Gast schrieb am 02.09.2023:
Ohne die erforderlichen Skills wirst Du erst gar nicht Lehrer. Das Studium alleine reicht nicht. Im Referendariat gibt es Möglichkeiten Kandidaten auszusortieren, die man für ungeeignet hält. (Ob das wirklich stimmt ist egal). Das gilt auch für andere Beamtenlaufbahnen. Habe das selbst so in meiner damaligen Referendargruppe (Ingenieure) erlebt.
Du meinst, dass man ohne nennenswerte skills A15 werden kann, wenn man sich das fest vornimmt? Genauso gut könnte man sagen, dass man bei IGM auf jeden
Fall Leitender Angestellter werden kann, wenn man sich das fest vornimmt, auch ohne besondere skills zu haben.
Deine Aussagen zeigen ganz klar, dass Du noch nie Beamter warst und von den Beamten-Verhältnissen keine Ahnung hast!
Als Beamter hängt das Fortkommen sehr stark von der Einschätzung und auch Sympathie der Vorgesetzten ab. Kommt nämlich auch in den Beurteilungen zum Ausdruck. Einfach mal die Firma wechseln wie bei IGM geht nicht.
Ich habe fachlich sehr gute promovierte Naturwissenschaftler in Bundesbehörden erlebt, die nie über die A14 hinaus gekommen sind. Und ja, A15 ist bei den Beamten sehr begehrt. Aber die Möglichkeiten sind beschränkt. Dafür sorgt schon der Stellenplan.
Ich habe gesagt A14 und VIELLEICHT A15. A14 ist als Lehrer machbar. Ich hatte Gespräche mit 3 Schulen bzw. 2 für mich relevanten und beide haben mir Optionen für A14 genannt, die aus meiner Sicht nicht dramatisch waren wenn ich den Mehraufwand nicht scheue. Auch die Gespräche mit sehr vielen Lehrern haben das bestätigt. Mir ist natürlich klar, dass ich das nicht bundesweit beurteilen kann, aber das wird vermutlich keiner hier hinkriegen. Thema Schulleitung war das selbe, keiner hatte Lust auf diese Position, ganz oft habe ich gehört, für die paar hundert Euro mehr tue ich mir das nicht an. Das wird vermutlich nicht für jede Schule gelten, wer es aber unbedingt möchte, der muss dann halt den harten Weg gehen und zur passenden Schule wechseln. Mir ist bewusst, dass ein Wechsel nicht ganz so entspannt abläuft und im schlimmsten Fall auch mal paar Jahre dauern kann aber so ist das nunmal wenn man zwingend aufsteigen möchte. Für die meisten Lehrer kommt sowas garnicht in Frage, was ich allerdings als Vorteil sehe für die, die für solche Schritte bereit sind zu gehen. Du kannst mir daher soviel erzählen wie du willst, nach meinen Erfahrungen ist A14 planbar, wer bereit ist dafür Flexibilität und Mehraufwand zu leisten. Diese Kriterien alleine reichen in freien Wirtschaft idR nicht aus um auf diese Gehaltsregionen aufzusteigen und genau da liegt der entscheidende Unterschied. Natürlich wird es immer Ausnahmefälle geben... Wie es übrigens bei anderen Beamten aussieht spielt hier keine Rolle, es geht um den Lehrer.
Skills:
Wenn ich sage keine nennenswerten Skills, dann bezieht sich das logischerweise auf Personen, die bereits ein Studium abgeschlossen haben. Ich betrachte nur die Akademiker Welt, alles andere macht keinen Sinn.
WiWi Gast schrieb am 02.09.2023:
Oder ist bereits mit 63 in Pension gegangen.
Mal wieder ein völlig sinnfreies Beispiel. 63 reicht natürlich nicht aus um auf 2400 brutto Rente zu kommen. Die Regelaltersgrenze lag bei 65, pro Jahr gibt es 3,6% Kürzung, damit fällt man nicht auf 2400. Der Mann hat vermutlich Vollzeit gearbeitetet, die Frau Teilzeit. Und siehe da, die Frau schlägt selbst mit Teilzeit die Rentenhöhe, nichts überraschendes also.
WiWi Gast schrieb am 02.09.2023:
Das ist Fakt. Aus diesem Grund scheint das Paket Lehrer, trotz 100k im Durchschnitt nicht mehr besonders reizvoll. Folglich müsste den Lehrern, wenn die Rahmenbedingungen so bescheiden sind, noch mehr Geld geboten werden.
Vielleicht ist es ja tatsächlich so, dass Lehrer nicht zu viel verdienen, sondern eher zu wenig.
So sieht es wohl aus, der Lehrer wird voraussichtlich weiter nach oben hin angepasst werden. Sollen wir das bereits jetzt schon in den Berechnungen berücksichtigen? Erster Step ist die Mietzulage, die sollte Inflationsausgleich heißen und für alle Beamte in gleicher Höhe wie Mietzulage 7 ausgezahlt werden. Alle Lehrer sollten zudem finanziell so gestellt werden, wie der Lehrer mit 4 Kindern. Wenn das immer noch nicht reicht, dann macht der Übergang zu einer tatsächlichen 4 Tage Woche Sinn. Wichtig ist aber das alles weiterhin über Zulagen zu optimieren, so dass der Lehrer weiterhin bei 70k brutto liegt. Das entsprechende äquivalente Brutto ist ja nur fiktiv und eher Spinnereien von irgendwelchen Theoretikern.
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