WiWi Gast schrieb am 28.08.2023:
Nichts drauf geben. Diese Sprüche von wegen "dann braucht man keine Kinder zu bekommen" kommen größtenteils von jenen (Männern), die allenfalls zwei Monate EZ beantragt haben und ihren Beitrag abseits der Finanzen mehr oder weniger eklatant überschätzen.
Kindererziehung hat hier tatsächlich nichts zu suchen. Ich bin auch kein Fan von früher Kita aber wen juckts, gibt genügend Punkte die andere bei mir kritisieren. So ist das Leben nunmal. Genauso wenig hat es Relevanz, ob jemand Bock hat 30 Kinder zu unterrichten oder nicht. Es geht hier lediglich um eine finanzielle (grobe) Abschätzung. Auf beiden Seiten wird das teilweise vergessen.
Noch ein Punkt zu dieser Abschätzung:
Die genaue Zukunft betreffend die deutsche Wirtschaft, Beamtentum, gesetzliche Rente und Pension ist eine Blackbox. Ich würde hier (gefühlt) von einer ziemlich hohen Volatilitat ausgehen, daher sind solche Abschätzungen logischerweise nur mit Vorsicht zu genießen.
WiWi Gast schrieb am 28.08.2023:
Wenn Rente und Pension kaufkraftbereinigt um den gleichen Prozentsatz sinken, dann sinkt auch die Differenz um diesen Prozentsatz. Es ist mir nicht klar, warum dir ein Absinken um einen gleichen Prozentsatz als so unwahrscheinlich erscheint.
Den Hintergedanken finde ich gar nicht schlecht. Ich halte es nicht für unwahrscheinlich. Für mich geht so etwas aber schnell in Richtung Scheingenauigkeit und Willkür. Wie hoch soll ich denn das absinken quantifizieren? Das läuft doch auf ein Ratespiel hinaus. Was mich prinzipiell hier immer wieder stört ist die einseitige Genauigkeit. Dein Argument ist berechtigt, aber genauso ist der Wert von Unkündbarkeit, Teilzeitvorteilen, BU und Beihilfe vorhanden. Ich finde vereinfachend also 1k netto Differenz für einen fairen Ansatz unter Berücksichtigung, dass ich die ganzen anderen Punkte nicht bewerte. Wir schreiben hier auch keine Doktorarbeit. Aufgrund meines Berufes wäre ich in der Lage dieses Thema bis ins kleinste Detail zu bewerten aber mit der Genauigkeit steigen auch die Annahmen. Daher ist es unmöglich kritikfrei diese Bewertung zu erstellen. Aber mind. 90k als Hausnummer wird mit extrem hoher Wahrscheinlichkeit rauskommen. Ob es am Ende 100k sind, keine Ahnung aber durchaus möglich jenachdem welcher Zinssatz gewählt wird. Ich kann dir aber garantieren, kein Experte wird historische Kapitalmarktzinsen unterstellen, das höchste der Gefühle wären investment grade Anleihen. Ich nehme aber stark an, dass so eine Berechnung am Ende über eine Versicherung bewertet würde, weil diese Variante am wenigsten angreifbar ist.
WiWi Gast schrieb am 28.08.2023:
Als groben Range für die Kinderzulage: durchschnittliche Kinderzahl multipliziert mit anteiligen Auszahlungszeitraum: 1,46*25/40 = 0,91
Kannst du gerne auf 1 aufrunden. Aber wenn du stattdessen 2x Kinderzulage nehmen willst, bitte begründen.
Die Auszahlungen laufen beim Lehrer nicht linear ab. Ich hatte an sowas gedacht:
100 Lebenswege erstellen, diese mit Wkeiten versehen und dann entsprechend mit den Gehältern multiplizieren. Dazu muss man aber natürlich die Wkeiten kennen, die vermutlich schwierig rauszufinden sein werden. Deinen Ansatz checke ich nicht. Was besagt diese 0,91 genau aus? Kannst du das mal an einem Beispiel skizzieren.
Du verstehst wirklich nicht den Unterschied zwischen einem regelmäßigen Sparen eines festen Anteils deines Gehalts in einen Aktienindex (oder mehrere) und dem Kauf einer einzelnen Aktie, um auf Gewinne wie bei Apple zu hoffen? Ja, dann lohnt es sich sicherlich nicht, mit dir über Möglichkeiten der Altersvorsorge zu diskutieren.
Das mit der Einzelaktie war natürlich ironisch gemeint. Aber die Logik ist eine ähnliche. Beim msci world hoffst du nicht auf Apple sondern auf die Gewinne der USA. Jetzt kannst du sinnvollerweise es noch breiter streuen aber damit steigt auch der Aufwand und die Kenntnisse über Anlagestrategien. Es mag sein, dass du weißt was du da tust, der Durchschnitt aber ganz sicher nicht. Aber unabhängig von allem genannten, historische Renditen sind kein Garant dafür, dass die Zukunft ähnlich verläuft. Du kannst es so oft drehen und wenden wie du möchtest, es bleibt ein Risikoprodukt! Und nachdem was einige hier so schreiben, habe ich starke Zweifel daran, dass die Höhe des Risikos bewusst ist. Was du privat betreibst ist dir völlig überlassen aber es werden bei Rentenzahlungen keine 7% für eine Diskontierung angesetzt. Ich kenne ehrlich gesagt überhaupt kein Cash-flow Szenario, was so einen hohen Zins rechtfertigen würde. Das kann man spaßeshalber als Bestcase Schattenrechnung vielleicht mal durch denken, mehr aber auch nicht.
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