WiWi Gast schrieb am 09.08.2023:
Nennt sich Fachkräftemangel und wird jedes Jahr stärker.
Gerade weil viel getan werden muss, ist HO so beliebt. Im HO sind Menschen, welche sich selbst organisieren können, deutlich produktiver als im Office.
Okay Boomer. Das Wort was du gesucht hast, war "archaisch".
Das Gegenteil ist der Fall.
Ich komme ins Office, wenn bspw. wirklich mal Kollegen aus dem Ausland kommen und wir da ein Projekt oder ähnliches machen. 20-30 Tage im Jahr und dann auch sinnvoll. Den Rest mache ich seit 3,5 Jahren komplett im HO. Mein Unternehmen wird es nicht machen, aber falls es wieder heißt, auch nur ein Tag pro Woche ohne Sinn ins Office: Next! Gibt in meinem Bereich genug ausgeschriebene 100% Remote-Stellen. Und bei lokalen Firmen, sind die Stellen meist mindestens 6 Monate, tlw. über ein Jahr ausgeschrieben. Die werden nach 7,8,9 Monaten sicher auch eher 95%-Remote nehmen statt die Stelle weiterhin unbesetzt zu lassen.
Sehe ich teilweise ähnlich. Momentan ist ganz klar Arbeitnehmermarkt, das ist für gewisse Angestellte natürlich super. Ich glaube aber trotzdem, dass kurz- bis mittelfristig das Tracking der Arbeitszeit im HO verstärkt/verbessert wird. Als jetziger Abiturient würde ich zumindest nur begrenzt davon ausgehen, dass ich durch HO tatsächlich weniger arbeite (der Vorteil nicht pendeln zu müssen bleibt selbstverständlich). Das du im HO produktiver bist, spielt mMn keine Rolle, das Unternehmen wird die gewünschte Arbeitszeit schon einfordern, vorallem wenn die wirtschaftliche Lage mal nicht so toll läuft. Das nehme ich jetzt schon in meinem Freundeskreis war, der eine muss Tickets ziehen, andere zeitliche Dokumentation führen, online Zeiten Tracking etc.
Nichtsdestotrotz hat HO weiterhin natürlich viele Vorteile aber auch Nachteile. Guter Kollege aus München (Single) hat seine Workstation mitten im Wohnzimmer mit einem -aus meiner Sicht- nicht orthopädisch idealem Gamingstuhl. Anderer Kollege (Familie) hat sein Büro im Keller aufgebaut. Bei beiden Zuständen mögen in Abwägungsprozessen die Vorteile überwiegen aber sehr berauschend finde ich die Situation nicht mehr. Bevor mir jemand wieder einen Strick drehen möchte, ja, ich kenne auch andere Fälle. Anderer Kollege hat einen separates Büro zuhause inkl. Zweitrechner, an dem er parallel bei der Arbeit zockt, Filme schaut etc.
Da sind wir aber wieder bei meinen Beispielen für den Lehrer (Mathe/Sport Lehrer). Die Range ist gross und als jetziger Abiturient schlicht black box. Als Angestellter und als Lehrer können Überraschungen auftreten, die einen game changer darstellen. Kann genauso gut passieren, dass in 5 Jahren kein Lehrer mehr verbeamtet wird, das wäre natürlich die Vollkatastrophe. Oder die deutsche Wirtschaft durch KI, Migration, schwache Auftragslage etc. sich zu einem starken Arbeitgebermarkt dreht. Ich sehe da wenig Sinn drin, alle Szenarien mit fantasie Wahrscheinlichkeiten zu versehen und durchzuspielen. Restrisiko bleibt nun mal im Leben.
Aktueller Stand:
Als Lehrer verdient man sehr anständig mit relativ guter WL Balance, egal ob Single oder Familie. Beim Fall einer Familie greift aber der ein oder andere massive Vorteilsturbo. Das Gehalt reicht aus, um eine Familie alleine zu ernähren ohne jeden Cent umdrehen zu müssen. Auch die Pension (mit ggf. etwas zusätzlicher Anlage) reicht aus, um deine Frau/Mann mit zu versorgen. Das ist ausgesprochen privilegierte Situation. Bei Angestellten müssen schon alleine wegen Rentenpunkte in der Regel beide Eltern arbeiten, sonst kann es (spätestens im Rentenalter) finanziell schnell sehr knapp werden. Wer sich als Angestellter nach oben arbeitet, brauch sich natürlich finanziell überhaupt keine Gedanken machen. Dieses nach oben arbeiten ist aber kein Selbstläufer und auch eine gehörige Portion Glück gehört dazu, das darf man nicht vergessen. Wohin gegen beim Lehrer relativ wenig Glück und "Strategie" benötigt wird.
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