Sind die hohen Gehälter in der IT nachhaltig?
Wer in Informatik promoviert, sollte bestenfalls eine wissenschaftliche Karriere anstreben - denn genau dazu ist die Promotion da. In der freien Wirtschaft braucht kein Informatiker eine Promotion, vielleicht abgesehen von einigen wenigen hochspezialisierten Bereichen, wo der entsprechende, theoretische Background notwendig ist.
Kämpfen musste ich als Informatiker mit Bachelor bisher nie um eine Gehaltserhöhung. Die kommen bei entsprechender Leistung und taktisch klugen Wechseln fast von allein. Einfordern muss man diese natürlich."dazu kommt die gefahr des outsourcings"
Outsorcing / Offshoring gibt es in der IT nicht erst seit gestern. Und es gibt gute Gründe, warum deutsche ITler immer noch sehr gefragt sind und eben nicht alle IT-Jobs mittlerweile aus Indien heraus gemacht werden.
"konkurrenz durch quereinsteiger und niedrigschwellige bildungsangebote"
Sorry, aber wenn du als ausgebildeter Informatiker (Studium) mit konsequenter Weiterbildung (sollte im IT-Umfeld selbstverständlich sein) und der entsprechenden Berufserfahrung Quereinsteiger als ernsthafte Konkurrenten für deine Position siehst, solltest du dir Gedanken machen.
"und die festlegung auf ein paar ballungszentren in denen es arbeitgeber gibt die halbwegs gut bezahlten"
Spätestens seit Corona ist Home Office / Remote Work in der IT der neue Standard. Ich bekomme kein Jobangebot mehr über die üblichen Kanäle, bei der nicht wenigstens 80% Home Office aktiv angeboten werden.
Sicherlich wird der Wohnort dadurch nicht in jedem Fall irrelevant. Ein IT-ler sollte sich aber finde ich in 2022 nicht mehr darüber beschweren können, dass er aufgrund des Wohnortes keinen Job findet.Ansonsten vergleichst du in deinem Posting primär IT-ler mit Juristen und Ärzten. Dass das nicht unbedingt sinnvoll ist, brauche ich glaube ich nicht zu erwähnen. Am Ende des Tages sehe ich die IT-Branche nach wie vor als sehr attraktiv für Arbeitgeber an, die an der Branche interessiert sind.
naja ich vergleiche in meinem post insbesondere die karrieremöglichkeiten für promovierte mintler/ informatiker mit sehr guten noten mit den jobmöglichkeiten für ärzte und juristen und komme eben zu dem schluss dass sich investition in akademische bildung in dem feld nicht besonders lohnt.
"In der freien Wirtschaft braucht kein Informatiker eine Promotion, vielleicht abgesehen von einigen wenigen hochspezialisierten Bereichen, wo der entsprechende, theoretische Background notwendig ist"
genau das ist meines erachtens nach das problem in deutschland. die IT jobs, die es hier gibt haben zum großteil eine enorm niedrige einstiegshürde. für die meisten tätigkeiten reicht vom anspruch her eigentlich abitur. jobs für hochqualifizierte gibt es in dem bereich kaum, weil das knowhow größtenteils in asien oder amerika sitzt (bis auf ein paar ausnahmen). wenn jemand also wirklich fachlich arbeiten und karriere in einem spannenden gebiet machen möchte (kein sales, consulting oder SAP-beratung) hat er es in deutschland sehr schwer.
wenn jemand allerdings mit relativ wenig aufwand einen soliden job haben möchte, bei dem man solide, leicht überdurchschnittlich verdient und ein geregelten alltag möchte, ist man mit IT vermutlich gut bedient. für sehr gute studenten ist das gebiet aber nichts, weil die perspektive fehlt...