WiWi Gast schrieb am 02.11.2023:
Die langen Totalsperrungen sind - trotz Einschränkungen - aus Fahrgastsicht sehr sinnvoll und werden deutlich bessere Betriebsqualität liefern als das bisher praktizierte Flicken unterm rollenden Rad.
Dafür, dass den Fahrgästen die Bahn immer egaler werden soll, steigt ihre Anzahl aber ziemlich rasant an.
Im SPNV nicht, der hat etliche Pendler abgeschreckt durch seine chronische Unzuverlässigkeit und Überfüllung wegen geschwächter und ausfallender Züge.
Die Lücken sind dann mit anderem Klientel aufgefüllt worden, aber die haben meist keine gültige Fahrkarte *hust*.
Und die Totalsperrungen sind nur für Netz sinnvoll, spart nämlich jede Menge Geld. Für den SPNV-Kunden bedeutet das hingegen elendige Fahrzeitverlängerung und noch mehr Unsicherheit, weil SEV ins Spiel kommt, der noch unzuverlässiger als die Bahn sein kann, weil diese Branche noch lohngedrückter als die Bahn wird.
Und nach 12 Jahren sind die meisten Strecken wieder bereit, komplett saniert zu werden. Man kommt letztlich deutschlandweit nie mehr aus den Totalsperrungen raus. Wird auch nur gemacht, weil Deutschlands Staatskasse absolut klamm ist. War früher, als es Deutschland noch besser ging, anders. Da gab es kaum Totalsperrungen und vor allem nicht in dieser Länge. In der Schweiz und anderswo gibt es diesen Käse auch nicht.
Aber es spricht schon für Deutschland, seine Bürger und Fahrgäste für blöd zu verkaufen, indem man diese Totalsperrungen für sie als gut und als alternativlos anpreist. Dass auch die kurzen Totalsperrungen gerade ab den Abendstunden bis zum Morgen oder übers komplette Wochenden selbst die DB nicht mehr alle richtig auf dem Schirm hat, sieht man an dem Chaos, was die Fahrplanbüros inkl. Planung von SEV veranstalten plus die Baufirmen, die die Sperrzeiten regelmäßig überschreiten und dann den Berufsverkehr am Morgen blockieren. Ist halt alles bei DB Netz ausschließlich auf billig getrimmt, nicht auf Betriebsqualität.
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