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Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Da würden vermutlich die meisten Ärzte in Weiterbildung auch grob zustimmen. Ein paar Beiträge weiter oben wurde ja aber schon erwähnt: Bessere Arbeitsbedingungen sind auf Grund der zigfachen Abhängigkeit während der Weiterbildung oft nicht durchsetzbar und kommen trotz entsprechender Tarifvereinbarungen so gut wie nicht bei den Ärzten an. Dazu wurde ärztliche Arbeit in den letzten Jahren deutlich abgewertet, obwohl die Arbeitsbelastung immer weiter ansteigt und die Stellenschlüssel geschröpft werden.

Wenn Ärzte in Weiterbildung mehr Geld fordern, muss man das in Relation zur Arbeitszeit, zur Arbeitsintensität, aber auch in Bezug auf die Entwicklung der letzten Jahre sehen. Würde der Tarifvertrag 1:1 eingehalten werden zuzüglich vielleicht mal einer Hand voll Überstunden hier und da, würde sich vermutlich kaum jemand beschweren.

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Natürlich ist das so. Der Vergleich ggü durchschnittlichen Akademikern ist aber auch sinnfrei.

Und wenn du eben gegen andere „Top Berufe“ vergleichst, dann ist das Gehalt des Arztes vielleicht im Mittelfeld, aber mehr auch nicht.

Daher Augen auf bei der Vergleichsgruppe

WiWi Gast schrieb am 19.07.2024:

Also ich finde Neid allgemein unangebracht und moralisch falsch, aber hier im Thread wurde doch klar gemacht, dass selbst Assistenzärzte besser verdienen als der durchschnittliche Akdemiker, von Fachärzten, auch mit eigener Praxis, ganz zu schweigen. Das Gehalt mag im Vergleich zu den Topverdienern unter den Ärzten gering sein, aber absolut gesehen ist es das sicherlich nicht. Meines Erachtens braucht es eher bessere Arbeitsbedingungen als ein noch höheres Gehalt für Klinikärzte.

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Der durchschnittliche Akademiker wäre gehaltstechnisch vermutlich mindestens gleichauf, wenn er sich einen zweiten Job dazu nehmen würde, um auf dieselbe Wochenarbeitszeit zu kommen wie die meisten Ärzte - und zu denselben Unzeiten, damit auch die Zulagen vergleichbar bleiben.

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

WiWi Gast schrieb am 19.07.2024:

Der durchschnittliche Akademiker wäre gehaltstechnisch vermutlich mindestens gleichauf, wenn er sich einen zweiten Job dazu nehmen würde, um auf dieselbe Wochenarbeitszeit zu kommen wie die meisten Ärzte - und zu denselben Unzeiten, damit auch die Zulagen vergleichbar bleiben.

Sorry aber das ist auch nur ein gern genutztes Missverständnis.

Ärzte haben teils brutale Schichten, aber die Arbeitszeit über das Jahr gesehen liegt natürlich auch nicht signifikant höher als bei anderen Berufen.

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Der durchschnittliche Akademiker arbeitet nicht ~56 Stunden pro Woche im Durchschnitt, wie der durchschnittliche Krankenhausarzt nach Umfragen des Marburger Bundes. Oder ziehen wir als Vergleichsgruppe dann wieder Spitzenpositionen anderer Branchen heran, weil es so schön passt?

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Bei manchen Beiträgen muss man sich schon wundern. Das einzige gerne genutzte Missverständnis scheint doch zu sein, Dienste wären bei Ärzten in der vertraglichen Arbeitszeit enthalten. Die kommen oben drauf, zusätzlich zur meist heftigen Überstundenbelastung. Dazu Wochenendarbeit, Nachtarbeit und vor allem oft 16 bis 24 Stunden am Stück arbeiten. Da läppisch zu behaupten, das entspräche aufs Jahr gerechnet doch wohl dem Durchschnitt anderer Berufe, spricht von grober Unkenntnis der Realität.

Andere Berufe haben auch teils ätzende Bedingungen und lange Tage, klar. Aber hier wird schon nach Lust und Laune die Best-Case-Minderheit der Ärzte mit der Worst-Case-Minderheit anderer Branchen verglichen.

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Mir wäre neu, dass Überstunden bei Ärzten vergütet wären? Aber lasse mich gerne eines besseren belehren

WiWi Gast schrieb am 19.07.2024:

Bei manchen Beiträgen muss man sich schon wundern. Das einzige gerne genutzte Missverständnis scheint doch zu sein, Dienste wären bei Ärzten in der vertraglichen Arbeitszeit enthalten. Die kommen oben drauf, zusätzlich zur meist heftigen Überstundenbelastung. Dazu Wochenendarbeit, Nachtarbeit und vor allem oft 16 bis 24 Stunden am Stück arbeiten. Da läppisch zu behaupten, das entspräche aufs Jahr gerechnet doch wohl dem Durchschnitt anderer Berufe, spricht von grober Unkenntnis der Realität.

Andere Berufe haben auch teils ätzende Bedingungen und lange Tage, klar. Aber hier wird schon nach Lust und Laune die Best-Case-Minderheit der Ärzte mit der Worst-Case-Minderheit anderer Branchen verglichen.

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PaulPott

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

WiWi Gast schrieb am 19.07.2024:

Der durchschnittliche Akademiker wäre gehaltstechnisch vermutlich mindestens gleichauf, wenn er sich einen zweiten Job dazu nehmen würde, um auf dieselbe Wochenarbeitszeit zu kommen wie die meisten Ärzte - und zu denselben Unzeiten, damit auch die Zulagen vergleichbar bleiben.

Die meisten Ärzte arbeiten aber nicht 75 Std die Woche.

Hier die vollumfängliche Arbeitszeitstatistik: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC10883007/

Unter dem genannten Link findet ihr eine sehr ausführliche Aufschlüsselung, nach diversen Aspekten sortiert: Abhängig beschäftigt, freiberuflich, Gesamtbetrachtung, nach Geschlecht sortiert (weiblich, männlich), nach Teilzeit und Vollzeit sortiert, wöchentliche Arbeitszeit nach Arzttyp, Mittelwerte der wöchentlichen Arbeitszeit nach Arzttyp und Tätigkeitsumfang, Wunsch nach weniger Arbeitszeit nach Geschlecht und Beschäftigung usw.

Viele interessante Tabellen zum Durchstöbern. Viel Spaß damit.

antworten
PaulPott

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

WiWi Gast schrieb am 18.07.2024:

WiWi Gast schrieb am 18.07.2024:

Nur ca. 1/3 der Ärzte schaffen es in die Selbständigkeit.

Eh, Nein. Die meisten Assistenzärzte (später Fachärzte) rücken irgendwann in die Selbstständigkeit nach.

antworten
PaulPott

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

WiWi Gast schrieb am 19.07.2024:

Natürlich ist das so. Der Vergleich ggü durchschnittlichen Akademikern ist aber auch sinnfrei.

Warum? Sind Ärzte mehr "elite" als der durchschnittliche Akademiker?

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Das denken sie selber auf jedenfall - ich hatte mehrfach mit Doktoranden aus der Medizin zu tun, die mir Statistik Fragen gestellt haben. Sehr viel eingebildete, wenig vorhandene Kompetenz, es kam teils zu grotesken Situationen, die ich Kollegen gegenüber immer noch gerne zum Besten gebe.

Ich halte viele Mediziner fachlich durchaus für kompetent, aber viele Promotionen sind einfach absoluter Mist.

PaulPott schrieb am 19.07.2024:

Warum? Sind Ärzte mehr "elite" als der durchschnittliche Akademiker?

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Mal eine Frage an die Ärtze:
Ist es für euch nicht demotivierend wenn der x Patient mit einer Beschwerde kommt, die augenscheinlich auf den Lebensstil zurück zu führen ist?

  • Starker Raucher
  • Viel Alkohol
  • Keine Bewegung
  • Zu viel Fleisch oder Essen allgemein

Ich glaube mir würde das ziemlich auf die Nerven gehen irgendwann.

Und wie empfindet ihr das Zwischenmenschliche? Denn was den Arztberuf doch auch ausmacht ist, das man wirklich mit allen Schichten der Gesellschaft zu tun hat. Mit reichen, armen, attraktiven, nicht attraktiven, gebildeten, ohne Abschluss,...usw usw. Ist das noch interessant oder denkt man in Stereotypen und Vor-urteilen, die vielleicht dann auch getroffen werden?

antworten
WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

WiWi Gast schrieb am 21.07.2024:

Mal eine Frage an die Ärtze:
Ist es für euch nicht demotivierend wenn der x Patient mit einer Beschwerde kommt, die augenscheinlich auf den Lebensstil zurück zu führen ist?

  • Starker Raucher
  • Viel Alkohol
  • Keine Bewegung
  • Zu viel Fleisch oder Essen allgemein

Ich glaube mir würde das ziemlich auf die Nerven gehen irgendwann.

Und wie empfindet ihr das Zwischenmenschliche? Denn was den Arztberuf doch auch ausmacht ist, das man wirklich mit allen Schichten der Gesellschaft zu tun hat. Mit reichen, armen, attraktiven, nicht attraktiven, gebildeten, ohne Abschluss,...usw usw. Ist das noch interessant oder denkt man in Stereotypen und Vor-urteilen, die vielleicht dann auch getroffen werden?

Generell sind es doch sicherlich oft repetitive, niederschwellige Krankheitsbilder und nur in Ausnahmefällen wirklich sonderbar.

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Hier wieder die Ärztin:
Wir wollen mal nicht übertreiben. Zu Zeiten meiner Eltern gab es noch 32h Dienste, davor noch 48h Dienste.

Während der Dienste kann man auch ist ordentlich schlafen und wird nur ab und zu geweckt. Erinnere mich an die Mail vom Kollegen an den Chef, über die Katastrophalen zustände in dem Nachtdienst, er konnte ja heute nur 4h schlafen (die er natürlich voll bezahlt bekommen hat, wo gibt es das sonst?)

Nach Ben Dienst hat man erstmal ZnD Zustand Nach Dienst also mind. einen Tag frei.

Überstunden werden gerne gemacht, dafür gibt es aber auch ab und zu mal freie Tage (ich wurde schätzen bei uns im Verhältnis 2/3 also 2/3 der geleisteten Überstunden können wir abfeuern).

Was bei den Gehaltszahlungen übrigens auch gerne vergessen wird sind die Poolzahlungen. Glaubt mal nicht, dass ein Oberarzt mit so wenig nach Hause geht wie es im Tarif steht, da kommt je nach Fach, Verhandlung und Klinikgröße schnell nochmal ein 5 Stelliges Sümmchen oben drauf.

Das größte Problem was ich bei den Kollegen sehe ist das Anspruchsdenken. Die gehen davon aus, dass weil sie den Studienplatz bekommen haben ihnen jetzt die Welt gehört. Das steht natürlich im Konflikt mit der Realität, was zu Unmut führt.

Ich freue mich währenddessen weiter über mein Gehalt und dass ich fürs schlafen bezahlt werde (auch wenn es manchmal nur 4h in der Nacht sind ; ) )

WiWi Gast schrieb am 19.07.2024:

Sorry aber das ist auch nur ein gern genutztes Missverständnis.

Ärzte haben teils brutale Schichten, aber die Arbeitszeit über das Jahr gesehen liegt natürlich auch nicht signifikant höher als bei anderen Berufen.

antworten
WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

PaulPott schrieb am 19.07.2024:

Eh, Nein. Die meisten Assistenzärzte (später Fachärzte) rücken irgendwann in die Selbstständigkeit nach.

Nö, etwas über 50% der Ärzte arbeiten im Krankenhaus. Quellen benutzt du wohl nur, wenn sie deine Meinung unterstreichen.

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Danke für den Einblick. Aber in der Tat würde ich nicht tauschen wollen und bin nach wie vor der Meinung, dass Ärzte (vor allem Assistenz- und Fachärzte) mehr verdienen sollten.

Ich sehe es jeden Tag bei meiner Freundin und mir. Die Bedingungen sind einfach Murks im Vergleich zu „normalen“ Büroangestellten. Meine Freundin wird auch erstmal mehr verdienen als ich, wenn sie denn leitende Oberärztin wird. In einer möglichen Selbstständigkeit dann natürlich auch mehr.

Aber ob sie das schafft und vor allem wann, steht mal auf einem ganz anderen Blatt

WiWi Gast schrieb am 21.07.2024:

Hier wieder die Ärztin:

Wir wollen mal nicht übertreiben. Zu Zeiten meiner Eltern gab es noch 32h Dienste, davor noch 48h Dienste.

Während der Dienste kann man auch ist ordentlich schlafen und wird nur ab und zu geweckt. Erinnere mich an die Mail vom Kollegen an den Chef, über die Katastrophalen zustände in dem Nachtdienst, er konnte ja heute nur 4h schlafen (die er natürlich voll bezahlt bekommen hat, wo gibt es das sonst?)

Nach Ben Dienst hat man erstmal ZnD Zustand Nach Dienst also mind. einen Tag frei.

Überstunden werden gerne gemacht, dafür gibt es aber auch ab und zu mal freie Tage (ich wurde schätzen bei uns im Verhältnis 2/3 also 2/3 der geleisteten Überstunden können wir abfeuern).

Was bei den Gehaltszahlungen übrigens auch gerne vergessen wird sind die Poolzahlungen. Glaubt mal nicht, dass ein Oberarzt mit so wenig nach Hause geht wie es im Tarif steht, da kommt je nach Fach, Verhandlung und Klinikgröße schnell nochmal ein 5 Stelliges Sümmchen oben drauf.

Das größte Problem was ich bei den Kollegen sehe ist das Anspruchsdenken. Die gehen davon aus, dass weil sie den Studienplatz bekommen haben ihnen jetzt die Welt gehört. Das steht natürlich im Konflikt mit der Realität, was zu Unmut führt.

Ich freue mich währenddessen weiter über mein Gehalt und dass ich fürs schlafen bezahlt werde (auch wenn es manchmal nur 4h in der Nacht sind ; ) )

WiWi Gast schrieb am 19.07.2024:

Ärzte haben teils brutale Schichten, aber die Arbeitszeit über das Jahr gesehen liegt natürlich auch nicht signifikant höher als bei anderen Berufen.

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Bin der gleichen Meinung. Es gibt wohl keine Berufsgruppe mit so viel Standesdünkel und Überlegenheitsgetue. Ich kann mir gut vorstellen, dass es für dieses Verhalten irgendein Modul im Medizinstudium geben muss, so häufig wie das vorkommt.

Aus diesem Gefühl, was besseres zu sein, entsteht dann der Eindruck, zu wenig zu verdienen trotz garantierten 100k+ als Klinikarzt bzw. 300k+ als Arzt mit Praxis. Leuten, die dieses Gehaltsniveau einordnen und kritisch kommentieren, wirft man dann Neid vor. Genau wie dem Steuerzahler, der diese Gehälter bezahlt.

Natürlich sollen Ärzte gut verdienen und unter bestmögliche Bedingungen arbeiten können. Sie sind schließlich elementar wichtig für das Gesundheitssystem. Bei dem Gehaltsniveau und einem komplett vom Staat finanzierten Studium wäre etwa mehr Demut trotzdem angebracht.

WiWi Gast schrieb am 20.07.2024:

Das denken sie selber auf jedenfall - ich hatte mehrfach mit Doktoranden aus der Medizin zu tun, die mir Statistik Fragen gestellt haben. Sehr viel eingebildete, wenig vorhandene Kompetenz, es kam teils zu grotesken Situationen, die ich Kollegen gegenüber immer noch gerne zum Besten gebe.

Ich halte viele Mediziner fachlich durchaus für kompetent, aber viele Promotionen sind einfach absoluter Mist.

PaulPott schrieb am 19.07.2024:

Warum? Sind Ärzte mehr "elite" als der durchschnittliche Akademiker?

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Ich finde etwas Demut für das absolut betrachtet überdurchschnittliche Gehalt auch angebracht aber du beschreibst hier eine Seite, die nicht repräsentativ ist..

Es gibt - wie du sicherlich weißt - verschiedene Dienststufen, die nach vermeintlicher Dienstbelastung nur einen prozentualen Anteil der Dienstzeit im Krankenhaus vergüten. Häufig erfolgt hier eine Einstufung in einer zu niedrigen Stufe und man bekommt nicht ansatzweise seine geleistete Zeit bezahlt, egal ob man durcharbeitet oder etwas mehr Schlaf findet.

Man hat auch nicht wirklich "einen Tag frei" sondern geht um 8 Uhr am Morgen - nach kompletten 24h im Krankenhaus - nach Hause und tritt am nächsten Tag wieder um 8 Uhr an. Es ist in jedem Beruf mit Nachtarbeit normal, am nächsten Tag nach Hause zu gehen, erst recht nach 24h.

Sicherlich gibt es entspanntere Dienste als andere, aber aus dem Schlaf gerissen werden und dann um halb 1, um Viertel nach 3 und um 6 Uhr nachts dann adäquat Patienten (chirurgisch) zu versorgen ggf. mit der ein oder anderen Not-OP fällt nicht unter die Rubrik "bezahltes Durschlafen".

WiWi Gast schrieb am 21.07.2024:

Hier wieder die Ärztin:

Wir wollen mal nicht übertreiben. Zu Zeiten meiner Eltern gab es noch 32h Dienste, davor noch 48h Dienste.

Während der Dienste kann man auch ist ordentlich schlafen und wird nur ab und zu geweckt. Erinnere mich an die Mail vom Kollegen an den Chef, über die Katastrophalen zustände in dem Nachtdienst, er konnte ja heute nur 4h schlafen (die er natürlich voll
bezahlt bekommen hat, wo gibt es das sonst?)

Nach Ben Dienst hat man erstmal ZnD Zustand Nach Dienst also mind. einen Tag frei.

Überstunden werden gerne gemacht, dafür gibt es aber auch ab und zu mal freie Tage (ich wurde schätzen bei uns im Verhältnis 2/3 also 2/3 der geleisteten Überstunden können wir abfeuern).

Was bei den Gehaltszahlungen übrigens auch gerne vergessen wird sind die Poolzahlungen. Glaubt mal nicht, dass ein Oberarzt mit so wenig nach Hause geht wie es im Tarif steht, da kommt je nach Fach, Verhandlung und Klinikgröße schnell nochmal ein 5 Stelliges Sümmchen oben drauf.

Das größte Problem was ich bei den Kollegen sehe ist das Anspruchsdenken. Die gehen davon aus, dass weil sie den Studienplatz bekommen haben ihnen jetzt die Welt gehört. Das steht natürlich im Konflikt mit der Realität, was zu Unmut führt.

Ich freue mich währenddessen weiter über mein Gehalt und dass ich fürs schlafen bezahlt werde (auch wenn es manchmal nur 4h in der Nacht sind ; ) )

WiWi Gast schrieb am 19.07.2024:

Ärzte haben teils brutale Schichten, aber die Arbeitszeit über das Jahr gesehen liegt natürlich auch nicht signifikant höher als bei anderen Berufen.

antworten
WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

WiWi Gast schrieb am 21.07.2024:

Nö, etwas über 50% der Ärzte arbeiten im Krankenhaus. Quellen benutzt du wohl nur, wenn sie deine Meinung unterstreichen.

Natürlich arbeiten sie im Krankenhaus, aber nicht das ganze Leben. Irgendwann rücken sie in die Arztpraxis nach oder werden Oberarzt. Neue junge Assistenzärzte aus dem Studium rücken nach und arbeiten dann wieder im Krankenhaus.

Es ist klar, dass nicht alle in der Praxis arbeiten. Anfangs arbeitet jeder frische Absolvent im Krankenhaus.

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Die letzte Zahl die ich kenne, sind weniger als 50% die selbstständige Ärzte bzw. Mediziner werden im Laufe der „Karriere. Solltest du eine neue Statistik haben, dann gerne teilen

WiWi Gast schrieb am 21.07.2024:

WiWi Gast schrieb am 21.07.2024:

Natürlich arbeiten sie im Krankenhaus, aber nicht das ganze Leben. Irgendwann rücken sie in die Arztpraxis nach oder werden Oberarzt. Neue junge Assistenzärzte aus dem Studium rücken nach und arbeiten dann wieder im Krankenhaus.

Es ist klar, dass nicht alle in der Praxis arbeiten. Anfangs arbeitet jeder frische Absolvent im Krankenhaus.

antworten
WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

WiWi Gast schrieb am 21.07.2024:

Natürlich arbeiten sie im Krankenhaus, aber nicht das ganze Leben. Irgendwann rücken sie in die Arztpraxis nach oder werden Oberarzt. Neue junge Assistenzärzte aus dem Studium rücken nach und arbeiten dann wieder im Krankenhaus.

Es ist klar, dass nicht alle in der Praxis arbeiten. Anfangs arbeitet jeder frische Absolvent im Krankenhaus.

1/3 gehen im Schnitt ca. mit 42 in die Selbständigkeit. 2/3 bleiben lebenslang in Anstellung (entweder Krankenhaus, mehr Stress und mehr Gehalt oder Arztpraxis für 80-100k, ohne Unternehmertum, ohne Risiko, ohne Schichten).

Wobei die Praxen häufig familienintern weitergegeben werden. "Aufsteiger" bleiben meist in Anstellung.

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

WiWi Gast schrieb am 21.07.2024:

Natürlich arbeiten sie im Krankenhaus, aber nicht das ganze Leben. Irgendwann rücken sie in die Arztpraxis nach oder werden Oberarzt. Neue junge Assistenzärzte aus dem Studium rücken nach und arbeiten dann wieder im Krankenhaus.

Es ist klar, dass nicht alle in der Praxis arbeiten. Anfangs arbeitet jeder frische Absolvent im Krankenhaus.

Und wo arbeitet der Oberarzt wenn nicht im Krankenhaus?

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Wie in der "normalen" Wirtschaft auch. Viele studieren, viele arbeiten und wenige machen Karriere und verdienen mehr als die Personen, die links und rechts im ersten Semester neben einen gesessen sind.

WiWi Gast schrieb am 21.07.2024:

Danke für den Einblick. Aber in der Tat würde ich nicht tauschen wollen und bin nach wie vor der Meinung, dass Ärzte (vor allem Assistenz- und Fachärzte) mehr verdienen sollten.

Ich sehe es jeden Tag bei meiner Freundin und mir. Die Bedingungen sind einfach Murks im Vergleich zu „normalen“ Büroangestellten. Meine Freundin wird auch erstmal mehr verdienen als ich, wenn sie denn leitende Oberärztin wird. In einer möglichen Selbstständigkeit dann natürlich auch mehr.

Aber ob sie das schafft und vor allem wann, steht mal auf einem ganz anderen Blatt

WiWi Gast schrieb am 21.07.2024:

Ärzte haben teils brutale Schichten, aber die Arbeitszeit über das Jahr gesehen liegt natürlich auch nicht signifikant höher als bei anderen Berufen.

antworten
WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

WiWi Gast schrieb am 21.07.2024:

Mal eine Frage an die Ärtze:
Ist es für euch nicht demotivierend wenn der x Patient mit einer Beschwerde kommt, die augenscheinlich auf den Lebensstil zurück zu führen ist?

  • Starker Raucher
  • Viel Alkohol
  • Keine Bewegung
  • Zu viel Fleisch oder Essen allgemein

Ich glaube mir würde das ziemlich auf die Nerven gehen irgendwann.

Und wie empfindet ihr das Zwischenmenschliche? Denn was den Arztberuf doch auch ausmacht ist, das man wirklich mit allen Schichten der Gesellschaft zu tun hat. Mit reichen, armen, attraktiven, nicht attraktiven, gebildeten, ohne Abschluss,...usw usw. Ist das noch interessant oder denkt man in Stereotypen und Vor-urteilen, die vielleicht dann auch getroffen werden?

Naja man stumpft ziemlich schnell ab.

Je nachdem wo man arbeitet (Klinik, Praxis etc.) ist es auch gar nicht das Ziel die Leute gesund zu machen, sondern Leistungen abzurechnen. Die ersten Jahre sind die Leute noch motiviert und weisen die Patienten darauf hin, dass sie vielleicht gesünder leben sollen, aber irgendwann lässt man das und behandel nur noch die Symptome.
Ist auch der Trend in der Pharma-Industrie und ich gehe davon aus, dass "Lifestyle Medication" die nächste große Cashcow der Medizinbranche wird. Hat die letzten Jahrzehnte mit Blutdrucksenkern und Co. angefangen und jetzt kommen die ganzen Abnehmspritzen.

Ob einem die Patienten auf die Nerven geht? Ich glaube in nahezu jedem Beruf hat man Situationen, wo man gegen die Wand redet. Jedenfalls höre ich das in meinem Freundeskreis oft, auch in ganz anderen Berufen.
Wer komplett introviertiert ist und Menschen nicht aushalten kann, sollte den Beruf meiden, aber man kann auch professionelle Distanz zu den Patieren wahren. Letztendlich ist es nicht mein Problem, was die mit ihrem Körper machen.

Und "alle Schichten der Gesellschaft" hat man doch immer im Leben, wenn man sich nicht gerade in seiner Bubble aufhält. Finde nicht, dass sich der Arztberuf da unterscheidet. Klar gegenüber dem Büroangestellten, der mit dem Auto zur Arbeit fährt und sich immer mit den Gleichen 10 Leuten trifft sicherlich, aber wer ein bisschen auch mal draußen unterwegs ist, sieht nicht mehr oder weniger als der Arzt.

Jeder Verkäufer, Handwerker oder sonstiger Dienstleiter der mit Menschen arbeitet, muss sich da mit den gleichen Probleme rumschlagen. Das "schöne" als Arzt ist, dass es einem im Kern egal sein kann. Die Leute wollen was von dir und du kriegst dein Geld so oder so. Und für den richtig nervigen Kram hat man Angestellte. Größter Respekt geht raus an die medizinischen Fachangestellten. Die müssen oft viel mehr aushalten als wir und kriegen dafür noch sehr wenig Geld und Anerkennung.

antworten
WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Ich glaube die meisten die solch einen Lebensstil führen, wissen selber das es nicht gut ist. Es muss die innere Motivation sein daran etwas zu ändern.
Hilfe kann man sehr gut erhalten, es gibt zig Angebote für alles. Der Entschluss muss stehen, dann findet man die richtigen Stellen und bekommt Hilfe.
Ich glaube Ärzte, im speziellen jene im Krankenhaus, haben das Problem das diese nur die Problemfälle sehen.

Jemand der regelmäßig Sport treibt, kein Übergewicht hat, nicht raucht und kontrolliert trinkt bzw. Gar nichts trinkt, der sieht das Krankenhaus allenfalls wenn man sich etwas gebrochen hat oder einen Unfall erleidet.

Ähnlich bei Polizisten: die sehen oftmals halt einfach nur die Schattenseiten der Gesellschaft. Wann kommt denn schon die Polizei vorbei ?
Maximal vielleicht verwöhnte kiddis die zu laut Musik hören.

WiWi Gast schrieb am 21.07.2024:

Mal eine Frage an die Ärtze:
Ist es für euch nicht demotivierend wenn der x Patient mit einer Beschwerde kommt, die augenscheinlich auf den Lebensstil zurück zu führen ist?

  • Starker Raucher
  • Viel Alkohol
  • Keine Bewegung
  • Zu viel Fleisch oder Essen allgemein

Ich glaube mir würde das ziemlich auf die Nerven gehen irgendwann.

Und wie empfindet ihr das Zwischenmenschliche? Denn was den Arztberuf doch auch ausmacht ist, das man wirklich mit allen Schichten der Gesellschaft zu tun hat. Mit reichen, armen, attraktiven, nicht attraktiven, gebildeten, ohne Abschluss,...usw usw. Ist das noch interessant oder denkt man in Stereotypen und Vor-urteilen, die vielleicht dann auch getroffen werden?

antworten
WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Aber Unfälle und vor allem Sportunfälle sind ja keine Seltenheit. Wenn ich mir meinen privaten und beruflichen Bekanntenkreis anschaue, sind bei 'Männern unter 50 Fahrrad und Ski klar der häufigste Grund für Krankenhausaufenthalte.

Ab 50 kommen Herzleiden und Krebs bei den Leuten mit ungesunden Lebensstil früher als bei den Leuten mit gesunden Lebensstil. Aber auch bei den Gesunden schlägt irgendwann das Alter zu und dann kommt neues Hüftgelenk, Herz-OP, Krebs oder Demenz (alles vier bei meinen nicht-trinkenden, nicht-rauchenden Großeltern in den letzten 5 Jahren passiert). Die hatten bis dahin ein langes und gesundes Leben, daher hat sich ihr Lebensstil bestimmt gelohnt. Aber irgendwann hat sich ein Arzt im Krankenhaus auch mit denen beschäftigen müssen.

Ich glaube die meisten die solch einen Lebensstil führen, wissen selber das es nicht gut ist. Es muss die innere Motivation sein daran etwas zu ändern.
Hilfe kann man sehr gut erhalten, es gibt zig Angebote für alles. Der Entschluss muss stehen, dann findet man die richtigen Stellen und bekommt Hilfe.
Ich glaube Ärzte, im speziellen jene im Krankenhaus, haben das Problem das diese nur die Problemfälle sehen.
Jemand der regelmäßig Sport treibt, kein Übergewicht hat, nicht raucht und kontrolliert trinkt bzw. Gar nichts trinkt, der sieht das Krankenhaus allenfalls wenn man sich etwas gebrochen hat oder einen Unfall erleidet.

Ähnlich bei Polizisten: die sehen oftmals halt einfach nur die Schattenseiten der Gesellschaft. Wann kommt den schon die Polizei vorbei ?
Maximal vielleicht verwöhnte kiddis die zu laut Musik hören.

WiWi Gast schrieb am 21.07.2024:

Und wie empfindet ihr das Zwischenmenschliche? Denn was den Arztberuf doch auch ausmacht ist, das man wirklich mit allen Schichten der Gesellschaft zu tun hat. Mit reichen, armen, attraktiven, nicht attraktiven, gebildeten, ohne Abschluss,...usw usw. Ist das noch interessant oder denkt man in Stereotypen und Vor-urteilen, die vielleicht dann auch getroffen werden?

antworten
WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Ich bin hier seit Längerem ein stiller Mitleser und Mediziner, bin aber auch sehr Wiwi-interessiert und verfolge vor allem gerne Geschichten und Inhalte zu Karriere-Leitern, Berufseinstieg etc. pp. - soviel vorneweg zur Einordnung.
Was die ärztliche Kollegin hier oben geschrieben hat spiegelt sicherlich nicht die Realität in den meisten Krankenhäusern, insbesondere Unikliniken, aus assistenzärztlicher Sicht wider. Die Arbeitsbelastung ist enorm, zusätzlich wird an großen Häusern (an Unikliniken sowieso) verlangt, dass man zusätzlich (!) zum Regeldienst, Diensten, Schichten noch Forschung macht, ggfs. Studentenunterricht, was die Freizeit, insbesondere in den ersten Berufsjahren, zumeist auf ein absolutes Minimum schrumpfen lässt. Ich habe zahlreiche Freunde, die ihr verdientes Geld meist gar nicht ausgeben können, weil ihnen schlichtweg die Zeit fehlt (klingt doof, ist aber tatsächlich so, mal abgesehen von teuren Urlauben vielleicht). Nicht umsonst ist die Arbeit im Krankenhaus inzwischen als extrem unattraktiv eingeschätzt und wird auch von vielen Medizinerabsolventen gar nicht mehr in Angriff genommen. Mal ganz davon abgesehen, dass Tarifverträge in Unikliniken z.B. schon 42h / Woche als Regelarbeitszeit haben (in welchem Tarif gibt es das) und da noch keine Überstunde eingerechnet ist - die häufig nicht aufgeschrieben werden dürfen, also auch nicht oder nur teilweise vergütet werden, in meinen Augen eine unmögliche und menschenverachtende Praxis.
Alles in allem ist auf den ersten Blick das ärztliche Gehalt sicher gut, aber wenn man sieht welcher Bildungsweg (bis zum Facharzt mindestens 11 Jahre, in aller Regel noch (deutlich mehr), welche zeitliche Arbeitsbelastung und welche Verantwortung (!) dahinter steckt ist das sicher kein tolles oder gar Spitzengehalt.
Auch der andere User oben, der von 300k+ pro niedergelassenem Arzt fabuliert kennt offenbar die Realität nicht. Ganz sicher gibt es die, auch nicht wenige, aber die Regel ist das ganz sicher nicht, dazu gibt es auch zahlreiche Quellen. Und bei den dort aufgeführten Gehältern sind noch gar keine Investitionskosten (Kassensitz kaufen z.B., allein das oft gut/hoch sechsstellig, Praxisinventar kaufen, Modernisierungen,...) mit eingerechnet, die oft bis zum Rentenalter via Kredit abbezahlt werden müssen.
Nur insgesamt mal zur Einordnung.
VG

antworten
WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Das Problem ist halt, dass ein Arzt meistens nur das Arzt Dasein kennt. Auch in anderen Branchen wird viel gearbeitet und die Ausbildungszeit ist lang. Nehme Wirtschaftsprüfer, Steuerberater oder Rechtsanwälte. Wer in den Bereichen Gas gibt und Karriere machen möchte, geht auch nicht nach 35 Stunden nach Hause. Und auch dort sind die Einstiegsgehälter nicht weltklasse, wenn man den Leuten hier im Forum glauben schenken mag. Und auch dort besteht die Schwierigkeit der Selbstständigkeit und dem Preis des Einkaufs in eine Partnerschaft. Also in meinen Augen alles keine Exklusiven Probleme des Arztberufs.

WiWi Gast schrieb am 18.08.2024:

Ich bin hier seit Längerem ein stiller Mitleser und Mediziner, bin aber auch sehr Wiwi-interessiert und verfolge vor allem gerne Geschichten und Inhalte zu Karriere-Leitern, Berufseinstieg etc. pp. - soviel vorneweg zur Einordnung.
Was die ärztliche Kollegin hier oben geschrieben hat spiegelt sicherlich nicht die Realität in den meisten Krankenhäusern, insbesondere Unikliniken, aus assistenzärztlicher Sicht wider. Die Arbeitsbelastung ist enorm, zusätzlich wird an großen Häusern (an Unikliniken sowieso) verlangt, dass man zusätzlich (!) zum Regeldienst, Diensten, Schichten noch Forschung macht, ggfs. Studentenunterricht, was die Freizeit, insbesondere in den ersten Berufsjahren, zumeist auf ein absolutes Minimum schrumpfen lässt. Ich habe zahlreiche Freunde, die ihr verdientes Geld meist gar nicht ausgeben können, weil ihnen schlichtweg die Zeit fehlt (klingt doof, ist aber tatsächlich so, mal abgesehen von teuren Urlauben vielleicht). Nicht umsonst ist die Arbeit im Krankenhaus inzwischen als extrem unattraktiv eingeschätzt und wird auch von vielen Medizinerabsolventen gar nicht mehr in Angriff genommen. Mal ganz davon abgesehen, dass Tarifverträge in Unikliniken z.B. schon 42h / Woche als Regelarbeitszeit haben (in welchem Tarif gibt es das) und da noch keine Überstunde eingerechnet ist - die häufig nicht aufgeschrieben werden dürfen, also auch nicht oder nur teilweise vergütet werden, in meinen Augen eine unmögliche und menschenverachtende Praxis.
Alles in allem ist auf den ersten Blick das ärztliche Gehalt sicher gut, aber wenn man sieht welcher Bildungsweg (bis zum Facharzt mindestens 11 Jahre, in aller Regel noch (deutlich mehr), welche zeitliche Arbeitsbelastung und welche Verantwortung (!) dahinter steckt ist das sicher kein tolles oder gar Spitzengehalt.
Auch der andere User oben, der von 300k+ pro niedergelassenem Arzt fabuliert kennt offenbar die Realität nicht. Ganz sicher gibt es die, auch nicht wenige, aber die Regel ist das ganz sicher nicht, dazu gibt es auch zahlreiche Quellen. Und bei den dort aufgeführten Gehältern sind noch gar keine Investitionskosten (Kassensitz kaufen z.B., allein das oft gut/hoch sechsstellig, Praxisinventar kaufen, Modernisierungen,...) mit eingerechnet, die oft bis zum Rentenalter via Kredit abbezahlt werden müssen.
Nur insgesamt mal zur Einordnung.
VG

antworten
WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

WiWi Gast schrieb am 19.08.2024:

Das Problem ist halt, dass ein Arzt meistens nur das Arzt Dasein kennt. Auch in anderen Branchen wird viel gearbeitet und die Ausbildungszeit ist lang. Nehme Wirtschaftsprüfer, Steuerberater oder Rechtsanwälte. Wer in den Bereichen Gas gibt und Karriere machen möchte, geht auch nicht nach 35 Stunden nach Hause. Und auch dort sind die Einstiegsgehälter nicht weltklasse, wenn man den Leuten hier im Forum glauben schenken mag. Und auch dort besteht die Schwierigkeit der Selbstständigkeit und dem Preis des Einkaufs in eine Partnerschaft. Also in meinen Augen alles keine Exklusiven Probleme des Arztberufs.

Leider passen Deine Beispiele nicht sonderlich gut. Zunächst kann das Fehlerrisiko von Ärzten deutlich höhere Konsequenzen-nämlich ein Menschenleben- haben. Das hast Du in anderen Berufen (außer den med. Assistenzberufen) nicht.

Als Volljurist (mit BWL-Nebenfach) kann ich auch Deinem Ausbildungsvergleich nur widersprechen. Ärzte und Volljuristen haben eine lange und äußerst anspruchsvolle Grundausbildung (mit 2/3) Staatsexamina), bevor sie überhaupt „etwas sind“. Deine Karrierevergleiche treffen also nicht, denn sie betreffen Zusatzqualifikationen, die man nicht zum Berufseinstieg hat. Auch wenn man bei den entsprechenden Prüfungen durchfällt, hat man danach immerhin noch die, wenn auch nicht sehr anspruchsvolle, Grundausbildung BWL o.ä. Für Juristen und Mediziner stellt sich die Situation ungleich anders dar.

Darüber hinaus hat der Arzt (post habe ich zur Übersichtlichkeit gelöscht) bei den Arbeitszeiten auch auf die 42h TV hingewiesen. Ich als Beamter (war früher in der Wirtschaft) habe auch 41h und mit den Überstunden bin ich nah dran und manchmal über meinen früheren GK-und Syndikuszeiten. Das hat also erstmal nichts mit „Karriere“ zu tun, sondern mit den vertraglichen oder dienstlichen Grundpflichten. Das ist also eine völlig andere Konstellation als die zusätzliche Arbeit „zu Karrierezwecken“, die Du erwähnst. Nicht zu vergessen, dass gefühlt 90% dieses Forums ja nach IGM bezahlt wird/werden will, was de facto in Stunden ein Arbeitstag weniger pro Woche und eine -im Verhältnis dazu- deutlich bessere Vergütung ist. Insoweit ist es tatsächlich ein Problem, wenn hochqualifizierte Berufe, die für die Daseinsvorsorge und das Funktionieren des Staates erforderlich sind, zu schlecht vergütet/besoldet werden. Wenn die fehlen und sich umorientieren, weil nur ein kleiner Teil bereit ist, für seinen Traumjob so viele Nachteile in Kauf zu nehmen, wiegt das ungleich schwerer als wenn es ein paar BWLer weniger gäbe.

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Das sind offizielle Zahlen vom Bundesamt für Statistik.

Dort steht:
"Der im Durchschnitt erzielte Reinertrag der Arztpraxen ohne BAG und MVZ belief sich auf 323 000 Euro je Praxis." Das sind Zahlen aus 2021. Und BAG und MVZ sind explizit ausgenommen.

Was Reinertrag bedeutet, kann auch jeder googeln. Nur so viel: Kosten für Betriebsausgaben wie Personal und Praxisausstattung sind da schon abgezogen. Der Reinertrag kommt recht nah an ein Arbeitnehmerbrutto ran.

Und da sind >300k im Schnitt bei quasi null Risiko und 2-5 Angestellten sehr gut. Das verdienen in der freien Wirtschaft Geschäftsführer von KMU mit >100 MA.

WiWi Gast schrieb am 18.08.2024:

(...)
Auch der andere User oben, der von 300k+ pro niedergelassenem Arzt fabuliert kennt offenbar die Realität nicht. Ganz sicher gibt es die, auch nicht wenige, aber die Regel ist das ganz sicher nicht, dazu gibt es auch zahlreiche Quellen. Und bei den dort aufgeführten Gehältern sind noch gar keine Investitionskosten (Kassensitz kaufen z.B., allein das oft gut/hoch sechsstellig, Praxisinventar kaufen, Modernisierungen,...) mit eingerechnet, die oft bis zum Rentenalter via Kredit abbezahlt werden müssen.
Nur insgesamt mal zur Einordnung.
VG

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Das ist etwas missverständlich von Destatis formuliert. Gemeint war ohne fachübergreifende BAG/MVZ.

Deststatis schreibt auch, dass 50% aller Praxen inkl. aller BAG und aller MVZ unter 233.000 Euro Reinertrag haben.

Vom Reingewinn gehen alle AN- und AG-Anteile der SV ab. Ist ein klassisches Selbständigen-Brutto.

WiWi Gast schrieb am 19.08.2024:

Das sind offizielle Zahlen vom Bundesamt für Statistik.

Dort steht:
"Der im Durchschnitt erzielte Reinertrag der Arztpraxen ohne BAG und MVZ belief sich auf 323 000 Euro je Praxis." Das sind Zahlen aus 2021. Und BAG und MVZ sind explizit ausgenommen.

Was Reinertrag bedeutet, kann auch jeder googeln. Nur so viel: Kosten für Betriebsausgaben wie Personal und Praxisausstattung sind da schon abgezogen. Der Reinertrag kommt recht nah an ein Arbeitnehmerbrutto ran.

Und da sind >300k im Schnitt bei quasi null Risiko und 2-5 Angestellten sehr gut. Das verdienen in der freien Wirtschaft Geschäftsführer von KMU mit >100 MA.

WiWi Gast schrieb am 18.08.2024:

VG

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

WiWi Gast schrieb am 19.08.2024:

Das sind offizielle Zahlen vom Bundesamt für Statistik.

Dort steht:
"Der im Durchschnitt erzielte Reinertrag der Arztpraxen ohne BAG und MVZ belief sich auf 323 000 Euro je Praxis." Das sind Zahlen aus 2021. Und BAG und MVZ sind explizit ausgenommen.

Nur, dass die Zahlen pro Praxis sind und nicht pro Inhaber.

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

1) Nein, Reinertrag kann nicht mit dem Brutto verglichen werden, da das Thema Invest in die Praxis ausgeklammert wird
2) es geht um Praxen und nicht um Ärzte oder Inhaber. vor Jahren gab es mal eine Auswertung, dass weniger als 30% der Praxen nur einem Inhaber gehören.

Heißt in der Folge, dass der Reinertrag noch um dem Investmentaspekt bereinigt werden muss und am Ende wohl im Schnitt auf 1.5-1.75 Inhaber aufgeteilt wird. Dann landen wir bei einem AN Brutto von 140-180k (je nach Annahmen). Immer noch ein definitiv gutes Gehalt, aber jetzt auch nichts weltbewegendes und wegen der Selbstständigkeit natürlich auch nicht risikolos

WiWi Gast schrieb am 19.08.2024:

Das sind offizielle Zahlen vom Bundesamt für Statistik.

Dort steht:
"Der im Durchschnitt erzielte Reinertrag der Arztpraxen ohne BAG und MVZ belief sich auf 323 000 Euro je Praxis." Das sind Zahlen aus 2021. Und BAG und MVZ sind explizit ausgenommen.

Was Reinertrag bedeutet, kann auch jeder googeln. Nur so viel: Kosten für Betriebsausgaben wie Personal und Praxisausstattung sind da schon abgezogen. Der Reinertrag kommt recht nah an ein Arbeitnehmerbrutto ran.

Und da sind >300k im Schnitt bei quasi null Risiko und 2-5 Angestellten sehr gut. Das verdienen in der freien Wirtschaft Geschäftsführer von KMU mit >100 MA.

WiWi Gast schrieb am 18.08.2024:

VG

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Naja welches Risiko gibt es denn wegen der Selbstständigkeit? Das die Rechnung nicht bezahlt wird? Forderungsausfall? Das Risiko ist doch nicht existent. Klar, können Krankenkassen bzw. die entsprechenden Abrechnungseinheiten mal Dinge zurückweisen aber grundsätzlich wird dann auch gezahlt. Das Risiko besteht vielleicht, dass die Ablöse der Praxis sich im Laufe der Jahre verändern kann, nach oben oder nach unten. Da sind dann marktwirtschaftliche Kräfte am Werk, aber das passt den Ärzten dann auch wieder nicht.

WiWi Gast schrieb am 19.08.2024:

1) Nein, Reinertrag kann nicht mit dem Brutto verglichen werden, da das Thema Invest in die Praxis ausgeklammert wird
2) es geht um Praxen und nicht um Ärzte oder Inhaber. vor Jahren gab es mal eine Auswertung, dass weniger als 30% der Praxen nur einem Inhaber gehören.

Heißt in der Folge, dass der Reinertrag noch um dem Investmentaspekt bereinigt werden muss und am Ende wohl im Schnitt auf 1.5-1.75 Inhaber aufgeteilt wird. Dann landen wir bei einem AN Brutto von 140-180k (je nach Annahmen). Immer noch ein definitiv gutes Gehalt, aber jetzt auch nichts weltbewegendes und wegen der Selbstständigkeit natürlich auch nicht risikolos

WiWi Gast schrieb am 19.08.2024:

VG

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Ich weiß gar nicht was ihr habt. Ich (35) als Assistenzarzt verdiene im Krankenhaus meine 80K und ich bin rundum glücklich damit. Meine Frau ist auch Ärztin und beide haben wir zusammen ein Jahresbruttogeld von 160K. Das ist für die heutige Zeit im Raum Niedersachsen schon sehr sehr viel. Bedeutet wir leben schon auf großem Fuss. Einfamilienhaus, 2 Kids, 1 Cayenne Porsche und 1 BMW Cabrio und viele exklusive Urlaube.

Deshalb bin ich der Meinung das wir Ärzte schon richtig viel verdienen. Klar haben wir auch Schichtdienst aber wir bummeln ganz schön viel ab das wir am Ende um die 90 Urlaubstage haben die wir mit unseren Kids genießen.

Ich würde niemals mit jemand anderem aus der Industrie tauschen wollen um nur im Büro zu sitzen das ganze Leben lang.

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

WiWi Gast schrieb am 19.08.2024:

1) Nein, Reinertrag kann nicht mit dem Brutto verglichen werden, da das Thema Invest in die Praxis ausgeklammert wird
2) es geht um Praxen und nicht um Ärzte oder Inhaber. vor Jahren gab es mal eine Auswertung, dass weniger als 30% der Praxen nur einem Inhaber gehören.

Heißt in der Folge, dass der Reinertrag noch um dem Investmentaspekt bereinigt werden muss und am Ende wohl im Schnitt auf 1.5-1.75 Inhaber aufgeteilt wird. Dann landen wir bei einem AN Brutto von 140-180k (je nach Annahmen). Immer noch ein definitiv gutes Gehalt, aber jetzt auch nichts weltbewegendes und wegen der Selbstständigkeit natürlich auch nicht risikolos

WiWi Gast schrieb am 19.08.2024:

Nr. 1 ist vernachlässigbar, da du dies bei grundsätzlich jedem hast der sich irgendwo einkauft. Das ist bei einem Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer oder anderen Leuten die sich in irgendwelche Firmen einkaufen nichts anderes.

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Und der Konzerningenieur, der mit deutlich weniger Arbeit in 35-37 Stunden (Teilzeit für nen Arzt bei home office und sicherlich deutlich weniger Stress) wesentlich schneller über 100k kommt, soll der auch Demut für sein Studium umsonst haben? Und Bwler, die locker noch mehr kriegen bei eigentlich überhaupt keiner wertschöpferischer Arbeit?

Wirklich überhaupt kein Wunder, dass so viele Ärzte den Weg in andere Berufe einschlagen oder ins Ausland gehen, wo der Beruf noch was wert ist. Von den 300k als selbstständiger fang ich erst gar nicht an, solche Einzelfälle ernsthaft als Argument aufzuführen zeugt von so viel Unwissen, dass eine Diskussion unmöglich ist.

WiWi Gast schrieb am 21.07.2024:

Bin der gleichen Meinung. Es gibt wohl keine Berufsgruppe mit so viel Standesdünkel und Überlegenheitsgetue. Ich kann mir gut vorstellen, dass es für dieses Verhalten irgendein Modul im Medizinstudium geben muss, so häufig wie das vorkommt.

Aus diesem Gefühl, was besseres zu sein, entsteht dann der Eindruck, zu wenig zu verdienen trotz garantierten 100k+ als Klinikarzt bzw. 300k+ als Arzt mit Praxis. Leuten, die dieses Gehaltsniveau einordnen und kritisch kommentieren, wirft man dann Neid vor. Genau wie dem Steuerzahler, der diese Gehälter bezahlt.

Natürlich sollen Ärzte gut verdienen und unter bestmögliche Bedingungen arbeiten können. Sie sind schließlich elementar wichtig für das Gesundheitssystem. Bei dem Gehaltsniveau und einem komplett vom Staat finanzierten Studium wäre etwa mehr Demut trotzdem angebracht.

WiWi Gast schrieb am 20.07.2024:

Warum? Sind Ärzte mehr "elite" als der durchschnittliche Akademiker?

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

WiWi Gast schrieb am 19.08.2024:

Ich weiß gar nicht was ihr habt. Ich (35) als Assistenzarzt verdiene im Krankenhaus meine 80K und ich bin rundum glücklich damit. Meine Frau ist auch Ärztin und beide haben wir zusammen ein Jahresbruttogeld von 160K. Das ist für die heutige Zeit im Raum Niedersachsen schon sehr sehr viel. Bedeutet wir leben schon auf großem Fuss. Einfamilienhaus, 2 Kids, 1 Cayenne Porsche und 1 BMW Cabrio und viele exklusive Urlaube.

Deshalb bin ich der Meinung das wir Ärzte schon richtig viel verdienen. Klar haben wir auch Schichtdienst aber wir bummeln ganz schön viel ab das wir am Ende um die 90 Urlaubstage haben die wir mit unseren Kids genießen.

Ich würde niemals mit jemand anderem aus der Industrie tauschen wollen um nur im Büro zu sitzen das ganze Leben lang.

Hier ebenfalls Assistenzarzt-Paar mit etwas höherem Gehalt. Dann habt ihr entweder eine Menge auf Pump gekauft, oder ordentlich Kohle von Eltern erhalten, oder im tiefsten Niemandsland. Oder ihr habt das alles nur gemietet/geleast, was echt dumm wäre. Und nein, das ist kein exorbitantes Gehalt für 2 Akademiker in Vollzeit, höchstens wenn man sich mit lauter Pseudo-akademischen Berufen vergleicht. Mit sowas erweist ihr anderen (Assistenz-) Ärzten wirklich einen Bärendienst.

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

WiWi Gast schrieb am 20.08.2024:

WiWi Gast schrieb am 19.08.2024:

Hier ebenfalls Assistenzarzt-Paar mit etwas höherem Gehalt. Dann habt ihr entweder eine Menge auf Pump gekauft, oder ordentlich Kohle von Eltern erhalten, oder im tiefsten Niemandsland. Oder ihr habt das alles nur gemietet/geleast, was echt dumm wäre. Und nein, das ist kein exorbitantes Gehalt für 2 Akademiker in Vollzeit, höchstens wenn man sich mit lauter Pseudo-akademischen Berufen vergleicht. Mit sowas erweist ihr anderen (Assistenz-) Ärzten wirklich einen Bärendienst.

Finde es ein angemessenes Gehalt für ein eher leichtes Studium.

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Der Konzerningenieur wird aber nicht vom Steuerzahler bezahlt. Außerdem hat er ein vielfach höheres Risiko, seinen Job zu verlieren. Weder der Arzt in der Klinik noch in der eigenen Praxis hat dieses Risiko oder ist von Verlagerung ins Ausland bedroht. Seine Einnahmen sind zudem staatlich garantiert.

Zum Thema Ausland:
Deutsche Ärzte liegen weltweit doch schon auf Platz 3 bei der Bezahlung (Quelle: Medscape International Physician Compensation Report 2023).
Nur zwei Zielländer für auswanderungsbereite Ärzte ermöglichen einen höheren Verdienst: USA & Kanada. Dort arbeitest du aber auch deutlich länger. Die USA etwa hat eine Arztdichte von 26 Ärzten pro 10k Einwohner, Kanada 24/10k Einwohner. In der BRD sind es hingegen 44/10k Einwohner.

Selbständige Ärzte:
Ärzte hatten 2021 einen Reinertrag pro Praxisinhaber von 224k p. a. (Quelle: Destatis). Das dürften inzwischen 250k+ sein und das bei quasi Null Geschäftsrisiko. Zum Vergleich: Das verdienen Geschäftsführer von KMU >100 MA oder Vice Presidents in Konzernen mit mehreren hundert FTE.

Fazit:
Dem deutschen Arzt geht es nicht so schlecht, gerade auch im int. Vgl. Dort muss das Studium nämlich oft selbst finanziert werden, in der BRD ist es kostenlos.
Klinikärzte haben natürlich eine vergleichsweise starke Arbeitsbelastung trotz der hohen Arztdichte in der BRD. Das hängt aber auch mit Strukturproblemen zusammen wie z. B. der hohen Teilzeitquote oder fehlender Digitalisierung. 100k+ sind dennoch garantiert. Der Weg in die Selbständigkeit steht jedem Mediziner offen und ist in keiner Branche so easy möglich inkl. Gewinngarantie mit Einkommen >200k.

Ärzte waren schon immer gut darin, sich arm zu rechnen. Mit dem Porsche fahren sie trotzdem vor.

WiWi Gast schrieb am 20.08.2024:

Und der Konzerningenieur, der mit deutlich weniger Arbeit in 35-37 Stunden (Teilzeit für nen Arzt bei home office und sicherlich deutlich weniger Stress) wesentlich schneller über 100k kommt, soll der auch Demut für sein Studium umsonst haben? Und Bwler, die locker noch mehr kriegen bei eigentlich überhaupt keiner wertschöpferischer Arbeit?

Wirklich überhaupt kein Wunder, dass so viele Ärzte den Weg in andere Berufe einschlagen oder ins Ausland gehen, wo der Beruf noch was wert ist. Von den 300k als selbstständiger fang ich erst gar nicht an, solche Einzelfälle ernsthaft als Argument aufzuführen zeugt von so viel Unwissen, dass eine Diskussion unmöglich ist.

antworten
WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

WiWi Gast schrieb am 19.08.2024:

Ich weiß gar nicht was ihr habt. Ich (35) als Assistenzarzt verdiene im Krankenhaus meine 80K und ich bin rundum glücklich damit. Meine Frau ist auch Ärztin und beide haben wir zusammen ein Jahresbruttogeld von 160K. Das ist für die heutige Zeit im Raum Niedersachsen schon sehr sehr viel. Bedeutet wir leben schon auf großem Fuss. Einfamilienhaus, 2 Kids, 1 Cayenne Porsche und 1 BMW Cabrio und viele exklusive Urlaube.

Deshalb bin ich der Meinung das wir Ärzte schon richtig viel verdienen. Klar haben wir auch Schichtdienst aber wir bummeln ganz schön viel ab das wir am Ende um die 90 Urlaubstage haben die wir mit unseren Kids genießen.

Ich würde niemals mit jemand anderem aus der Industrie tauschen wollen um nur im Büro zu sitzen das ganze Leben lang.

Kann ich als Arzt kaum glauben. Was macht ihr denn mit euren Kindern, wenn ihr beide Vollzeit arbeitet und entsprechend wochentags von 7/7:30 - 16:30 (mindestens) in der Klinik seid? In was für einem KH arbeitet ihr (Kleines Haus, großes Haus, Uniklinik?). Und 90 Urlaubstage in Summe oder jeder einzeln? Wegen Überstunden? Beides unrealistisch.
Klar verdienen Ärzte nicht wenig Geld, das Problem liegt oftmals an anderer Stelle. Teils furchtbare Arbeitsbedingungen, WLB, Bürokratie, ewig lange Ausbildung, immer schlechter werdende Perspektive in Deutschland.

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

WiWi Gast schrieb am 21.08.2024:

Der Konzerningenieur wird aber nicht vom Steuerzahler bezahlt. Außerdem hat er ein vielfach höheres Risiko, seinen Job zu verlieren. Weder der Arzt in der Klinik noch in der eigenen Praxis hat dieses Risiko oder ist von Verlagerung ins Ausland bedroht. Seine Einnahmen sind zudem staatlich garantiert.

Zum Thema Ausland:
Deutsche Ärzte liegen weltweit doch schon auf Platz 3 bei der Bezahlung (Quelle: Medscape International Physician Compensation Report 2023).
Nur zwei Zielländer für auswanderungsbereite Ärzte ermöglichen einen höheren Verdienst: USA & Kanada. Dort arbeitest du aber auch deutlich länger. Die USA etwa hat eine Arztdichte von 26 Ärzten pro 10k Einwohner, Kanada 24/10k Einwohner. In der BRD sind es hingegen 44/10k Einwohner.

Selbständige Ärzte:
Ärzte hatten 2021 einen Reinertrag pro Praxisinhaber von 224k p. a. (Quelle: Destatis). Das dürften inzwischen 250k+ sein und das bei quasi Null Geschäftsrisiko. Zum Vergleich: Das verdienen Geschäftsführer von KMU >100 MA oder Vice Presidents in Konzernen mit mehreren hundert FTE.

Fazit:
Dem deutschen Arzt geht es nicht so schlecht, gerade auch im int. Vgl. Dort muss das Studium nämlich oft selbst finanziert werden, in der BRD ist es kostenlos.
Klinikärzte haben natürlich eine vergleichsweise starke Arbeitsbelastung trotz der hohen Arztdichte in der BRD. Das hängt aber auch mit Strukturproblemen zusammen wie z. B. der hohen Teilzeitquote oder fehlender Digitalisierung. 100k+ sind dennoch garantiert. Der Weg in die Selbständigkeit steht jedem Mediziner offen und ist in keiner Branche so easy möglich inkl. Gewinngarantie mit Einkommen >200k.

Ärzte waren schon immer gut darin, sich arm zu rechnen. Mit dem Porsche fahren sie trotzdem vor.

WiWi Gast schrieb am 20.08.2024:
Die Anspruchshaltung in Deutschland ist der Medizin gegenüber von der breiten Bevölkerung aber auch eine ganz andere. Sofort Termine bekommen (klar wäre das wünschenswert, abr es ist schlichtweg nicht machbar - Angebot/Nachfrage!). Bloß keine Eigenverantwortung übernehmen, jedes Wehwehchen wird abgeklärt bis zum geht nicht mehr. SEHR (!) viele Ärzte stecken in Deutschland in Systemen fest, die kaum oder keinen Mehrwert bringen im Hinblick auf Lebensqualität/Lebenserwartung/Gesunderhaltung, sondern es wird mehr und mehr nur noch auf Zahlen geachtet, auf Geldmacherei und Druck ausgeübt. Ich arbeite zurzeit (noch, bald nicht mehr zum Glück) in einer der größten universitäten Kardiologien Deutschlands, wir implantieren Unmengen an Klappen, Devices etc. pp. (Deutschland übrigens weltweit inzwischen fast an der Spitze) ohne dass es (fast ausnahmslos) irgendeinen wirklichen Mehrwert hat, außer dass man damit aktuell viel Geld verdient. Es geht hier nur noch darum die Interventionszahlen hochzupressen und genug Money zu akquirieren. Mich stößt das inzwischen ab wie es hierzulande so läuft.

antworten
WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

WiWi Gast schrieb am 21.08.2024:

Der Konzerningenieur wird aber nicht vom Steuerzahler bezahlt. Außerdem hat er ein vielfach höheres Risiko, seinen Job zu verlieren. Weder der Arzt in der Klinik noch in der eigenen Praxis hat dieses Risiko oder ist von Verlagerung ins Ausland bedroht. Seine Einnahmen sind zudem staatlich garantiert.

Zum Thema Ausland:
Deutsche Ärzte liegen weltweit doch schon auf Platz 3 bei der Bezahlung (Quelle: Medscape International Physician Compensation Report 2023).
Nur zwei Zielländer für auswanderungsbereite Ärzte ermöglichen einen höheren Verdienst: USA & Kanada. Dort arbeitest du aber auch deutlich länger. Die USA etwa hat eine Arztdichte von 26 Ärzten pro 10k Einwohner, Kanada 24/10k Einwohner. In der BRD sind es hingegen 44/10k Einwohner.

Selbständige Ärzte:
Ärzte hatten 2021 einen Reinertrag pro Praxisinhaber von 224k p. a. (Quelle: Destatis). Das dürften inzwischen 250k+ sein und das bei quasi Null Geschäftsrisiko. Zum Vergleich: Das verdienen Geschäftsführer von KMU >100 MA oder Vice Presidents in Konzernen mit mehreren hundert FTE.

Fazit:
Dem deutschen Arzt geht es nicht so schlecht, gerade auch im int. Vgl. Dort muss das Studium nämlich oft selbst finanziert werden, in der BRD ist es kostenlos.
Klinikärzte haben natürlich eine vergleichsweise starke Arbeitsbelastung trotz der hohen Arztdichte in der BRD. Das hängt aber auch mit Strukturproblemen zusammen wie z. B. der hohen Teilzeitquote oder fehlender Digitalisierung. 100k+ sind dennoch garantiert. Der Weg in die Selbständigkeit steht jedem Mediziner offen und ist in keiner Branche so easy möglich inkl. Gewinngarantie mit Einkommen >200k.

Ärzte waren schon immer gut darin, sich arm zu rechnen. Mit dem Porsche fahren sie trotzdem vor.

WiWi Gast schrieb am 20.08.2024:

Der Arzt wird auch nicht vom Steuerzahler bezahlt, es sei denn er ist verbeamtet. Er wird durch die Krankenkassen bezahlt. Ohne dem Versicherungssystem hierzulande könnte man viel mehr verdienen. Siehe Amerika. Eine Freundin von mir ist frisch Fachärztin für Neurochirurgie geworden die verdient bei absolut unmenschlichen Arbeitszeiten ( vor 20 Uhr geht sie selten nach Hause, bei Beginn 7:30) etwa 100 K. In Amerika sind locker 600 - 800 K USD drinnen.

antworten
WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

WiWi Gast schrieb am 31.08.2024:

WiWi Gast schrieb am 21.08.2024:

Der Arzt wird auch nicht vom Steuerzahler bezahlt, es sei denn er ist verbeamtet. Er wird durch die Krankenkassen bezahlt. Ohne dem Versicherungssystem hierzulande könnte man viel mehr verdienen. Siehe Amerika. Eine Freundin von mir ist frisch Fachärztin für Neurochirurgie geworden die verdient bei absolut unmenschlichen Arbeitszeiten ( vor 20 Uhr geht sie selten nach Hause, bei Beginn 7:30) etwa 100 K. In Amerika sind locker 600 - 800 K USD drinnen.

In Amerika zahlst du dein Studium aber selber und dort verdient auch nicht jeder 0815 Arzt seine 600 - 800k. Hört mal bitte auf euch hier nur die Rosinen raus zu picken.

Und natürlich wird der Arzt nicht durch Steuern bezahlt, aber in einer Arzt Umlage durch die Sozialversicherungen. Das fühlt sich für den 0815 Arbeitnehmer halt wie eine Steuer an. Was solls. Das Gehalt des deutschen Arztes ist dadurch gesichert. Durch die zwanghaften Sozialabgaben.

antworten
WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Steuerzahler ist unpräzise. Der Arzt wird durch Sozialabgaben bezahlt. Das ändert aber nichts am Sachverhalt: Der Arzt hat in der BRD quasi eine staatliche Einkommensgarantie, egal ob als Angestellter oder Selbständiger.

Die Gehälter für Mediziner sind in den USA höher. Folgende Hauptgründe gibts dafür:

  • geringere Arztdichte, also entsprechend längere Arbeitszeiten und bestimmt keine 30 Tage Urlaub sowie rund 50 % Teilzeitquote wie im deutschen Gesundheitswesen
  • ein Medizinstudium, das >200k USD kostet

Deine Freundin arbeitet wahrscheinlich in einer Klinik, wo es tatsächlich eine hohe Arbeitsbelastung gibt. In ein paar Jahren kann sie aber easy eine eigene Praxis aufmachen und >224k verdienen. Dabei hat sie mit ihrer Fachrichtung vergleichsweise geringe Kosten für die Ausstattung der Praxis. Ihr Studium war außerdem kostenlos.

Versteht mich nicht falsch: Ärzte sind wichtig und sollen gut verdienen. Wenn aber ein Praxisinhaber mit max. 10 Angestellten und quasi null Risiko sowie keinerlei Konkurrenz aus dem Ausland im Schnitt mehr verdient als so mancher GF eines KMU oder VP im Konzern oder Oberbürgermeister einer Großstadt, dann sehe ich da kein Problem bei der Bezahlung des Arztes. Stattdessen muss der Mediziner vielleicht mal seine Ansprüche überdenken und sein Verdienstniveau richtig einordnen lernen.

Die ehemalige Gesundheitsministern Ulla Schmidt hat das sinngemäß mit folgendem Satz auf den Punkt gebracht: "Ich kann nicht jeden Arzt zum Millionär machen".

WiWi Gast schrieb am 31.08.2024:

Der Arzt wird auch nicht vom Steuerzahler bezahlt, es sei denn er ist verbeamtet. Er wird durch die Krankenkassen bezahlt. Ohne dem Versicherungssystem hierzulande könnte man viel mehr verdienen. Siehe Amerika. Eine Freundin von mir ist frisch Fachärztin für Neurochirurgie geworden die verdient bei absolut unmenschlichen Arbeitszeiten ( vor 20 Uhr geht sie selten nach Hause, bei Beginn 7:30) etwa 100 K. In Amerika sind locker 600 - 800 K USD drinnen.

antworten
WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

WiWi Gast schrieb am 31.08.2024:

WiWi Gast schrieb am 31.08.2024:

In Amerika zahlst du dein Studium aber selber und dort verdient auch nicht jeder 0815 Arzt seine 600 - 800k. Hört mal bitte auf euch hier nur die Rosinen raus zu picken.

Und natürlich wird der Arzt nicht durch Steuern bezahlt, aber in einer Arzt Umlage durch die Sozialversicherungen. Das fühlt sich für den 0815 Arbeitnehmer halt wie eine Steuer an. Was solls. Das Gehalt des deutschen Arztes ist dadurch gesichert. Durch die zwanghaften Sozialabgaben.

Dieses "Sozialabgaben"-Argument ist doch einfach absurd. Es ist ja eben nicht so, dass der medizinische Bereich ein künstlich vom Staat geschaffener Sektor ist. Es ist ein verstaatlichter Sektor, der auch ohne Zutun des Staates existieren würde.

Die staatliche Kontrolle des Bereiches sorgt nicht nur für einen universellen Zugang zur medizinischen Versorgung, sondern deckelt auch die Preise, die die medizinischen Dienstleister verlangen können.

"Profiteure" der Verstaatlichung sind einmal einkommensschwache Bevölkerungsschichten, die sich sonst keinen Zugang zur Gesundheitsversorgung (wie Deutschland) leisten könnten, und, durch die Preisdeckelung, auch der gesamte Rest der Bevölkerung.

Was glaubst du denn, was passiert, wenn sich der Staat aus dem Gesundheitssystem zurückzieht? Denkst du wirklich, dass Ärzte dann weniger verdienen?
Denkst du, der Hirntumorpatient wird nicht alles tun, um das Geld, das der Neurochirurg für die OP verlangt, zusammenzukratzen?
Denkst du, der Herzinfarktpatient fragt nach dem Preis ders Herzkatheters?

Übrigens, ich bin bei MBB und mache dort fast nur Healthcare - über unsere ärztlichen Kollegen habe ich ganz gute Einblicke in den ärztlichen Verdienst. Und auch in den HC-Markt allgemein, der auch in Ländern wie den US äusserst krisenresilient ist. Wenn die Leute für etwas Geld ausgeben dann für Gesundheit. Und dank der staatlichen Regulierung zahlst du wesentlich weniger.

antworten
WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

WiWi Gast schrieb am 31.08.2024:

Steuerzahler ist unpräzise. Der Arzt wird durch Sozialabgaben bezahlt. Das ändert aber nichts am Sachverhalt: Der Arzt hat in der BRD quasi eine staatliche Einkommensgarantie, egal ob als Angestellter oder Selbständiger.

Die Gehälter für Mediziner sind in den USA höher. Folgende Hauptgründe gibts dafür:

  • geringere Arztdichte, also entsprechend längere Arbeitszeiten und bestimmt keine 30 Tage Urlaub sowie rund 50 % Teilzeitquote wie im deutschen Gesundheitswesen
  • ein Medizinstudium, das >200k USD kostet

Erklär mir doch mal, warum die hohe Teilzeitdichte Vollzeitgehälter beeinflusst.

WiWi Gast schrieb am 31.08.2024:

Deine Freundin arbeitet wahrscheinlich in einer Klinik, wo es tatsächlich eine hohe Arbeitsbelastung gibt. In ein paar Jahren kann sie aber easy eine eigene Praxis aufmachen und >224k verdienen. Dabei hat sie mit ihrer Fachrichtung vergleichsweise geringe Kosten für die Ausstattung der Praxis. Ihr Studium war außerdem kostenlos.

Neurochirurgische Sitze gibt es kaum. Und eine neurochirurgische Praxis _mit OP_ einrichten soll günstig sein??

Du hast keine Ahnung, wovon du schreibst.

WiWi Gast schrieb am 31.08.2024:

Versteht mich nicht falsch: Ärzte sind wichtig und sollen gut verdienen. Wenn aber ein Praxisinhaber mit max. 10 Angestellten und quasi null Risiko sowie keinerlei Konkurrenz aus dem Ausland im Schnitt mehr verdient als so mancher GF eines KMU oder VP im Konzern oder Oberbürgermeister einer Großstadt, dann sehe ich da kein Problem bei der Bezahlung des Arztes. Stattdessen muss der Mediziner vielleicht mal seine Ansprüche überdenken und sein Verdienstniveau richtig einordnen lernen.

Die ehemalige Gesundheitsministern Ulla Schmidt hat das sinngemäß mit folgendem Satz auf den Punkt gebracht: "Ich kann nicht jeden Arzt zum Millionär machen".

Das Zitat hast du schon mehrfach, ich drei Mal, gebracht in diesem Thread.

Auch das mit dem Ausland wurde dir schon mehrfach erklärt (es ist sehr leicht, nach DE als Arzt einzuwandern).

Und warum genau darf ein Arzt dann noch nicht so viel verdienen? Ein Inhaber eines Handwerksbetriebs mit ~10 Angestellten verdient ja auch so viel. Erklär mir das mal. Und nein, das Sozialabgaben-Argument zählt nicht - s.o. - in einem rein privaten Gesundheitssystem würden Ärzte viel mehr verdienen. Also, was ist das Argument, ausser deinem Sozialneid?

Hier werden immer wieder dieselben "Argumente" (vermutlich von denselben Leuten) und trotz einschlägiger Erklärung aufgewärmt. Das hat echt keinen Sinn hier.

antworten
WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Mit Sozialneid haben meine Posts wenig zu tun, dafür mit Fakten. Ich nenne Zahlen und Quellen. Und es ist nun mal Fakt, dass kaum eine Berufsgruppe so viel über angeblich schlechte Bezahlung jammert wie Ärzte. Dank Internet ist überhaupt mal transparent, welche Summen da an die Mediziner überwiesen werden.

Weist man Mediziner auf ihren vergleichsweise hohen Verdienst hin, kommt reflexartig entweder der Vorwurf von Sozialneid oder das Ausland, wo man ja viel mehr verdienen kann. Wichtige Unterschiede wie Studiengebühren oder Arztdichte oder Teilzeitquote werden ausgeblendet.

Ausland / Arbeitszeit / Studiengebühren
In den USA verdienst du mehr, arbeitest aber auch wesentlich länger dafür. Die geringere Arztdichte dort zeigt das. Auch die hohe Teilzeitquote deutscher Ärzte in Anstellung sorgt für niedrigere Gehälter. Hinzu kommen wesentlich mehr tarifliche Urlaubstage im Vgl. zu den USA (Quelle: TV Ärzte). Das kostenlose Studium in der BRD ist auch ein enormer Vorteil, der bei Forderungen deutscher Ärzte gern unterschlagen wird.

Verdienst
Ein Vollzeit Facharzt in der Klinik bekommt garantiert 100k+ € p. a. zzgl. z. T. steuerfreier Zuschläge. Das ist mehr als das doppelte eines deutschen Durchschnittsverdiensts. Dafür sind die Arbeitsbedingungen dort oftmals schlecht und viele Überstunden normal. Diese Zustände sind natürlich verbesserungswürdig, kommen aber auch in anderen Branchen vor. Der Facharzt hat zudem zwei garantierte Exit-Optionen: Wechsel in eine Praxis als Angestellter (ca. 120k p. a.) oder Übernahme/Eröffnung einer Praxis mit weit überdurchschnittlichem Verdienst.

Bezüglich Vergleich mit dem Handwerk liegst du komplett daneben. Rund 70 % aller Handwerksbetriebe machten 2021 weniger als 500k Umsatz p. a. (Quelle: Zentralverband
des Deutschen Handwerks). Über 50 % der Handwerksbetriebe machen gar weniger als 250k Umsatz p. a.

Umsatz ist dabei nicht zu verwechseln mit dem Reinertrag eines Arztes (im Schnitt 224k p. a. in 2021). Denn vom Umsatz des Handwerks gehen verglichen mit dem Reinertrag noch sämtliche Betriebsausgaben weg.

Das zeigt einmal mehr wie hoch der Verdienst von Ärzten ist und das quasi risikolos und durch Regulierung (Kassensitze) geschützt. Damit Mediziner sich nicht so unterbezahlt fühlen, poste ich gerne Zahlen aus der freien Wirtschaft :)

WiWi Gast schrieb am 31.08.2024:

WiWi Gast schrieb am 31.08.2024:

Erklär mir doch mal, warum die hohe Teilzeitdichte Vollzeitgehälter beeinflusst.

WiWi Gast schrieb am 31.08.2024:

Neurochirurgische Sitze gibt es kaum. Und eine neurochirurgische Praxis _mit OP_ einrichten soll günstig sein??

Du hast keine Ahnung, wovon du schreibst.

WiWi Gast schrieb am 31.08.2024:

Das Zitat hast du schon mehrfach, ich drei Mal, gebracht in diesem Thread.

Auch das mit dem Ausland wurde dir schon mehrfach erklärt (es ist sehr leicht, nach DE als Arzt einzuwandern).

Und warum genau darf ein Arzt dann noch nicht so viel verdienen? Ein Inhaber eines Handwerksbetriebs mit ~10 Angestellten verdient ja auch so viel. Erklär mir das mal. Und nein, das Sozialabgaben-Argument zählt nicht - s.o. - in einem rein privaten Gesundheitssystem würden Ärzte viel mehr verdienen. Also, was ist das Argument, ausser deinem Sozialneid?

Hier werden immer wieder dieselben "Argumente" (vermutlich von denselben Leuten) und trotz einschlägiger Erklärung aufgewärmt. Das hat echt keinen Sinn hier.

antworten
WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Dieses "Sozialabgaben"-Argument ist doch einfach absurd. Es ist ja eben nicht so, dass der medizinische Bereich ein künstlich vom Staat geschaffener Sektor ist. Es ist ein verstaatlichter Sektor, der auch ohne Zutun des Staates existieren würde.

Die staatliche Kontrolle des Bereiches sorgt nicht nur für einen universellen Zugang zur medizinischen Versorgung, sondern deckelt auch die Preise, die die medizinischen Dienstleister verlangen können.

"Profiteure" der Verstaatlichung sind einmal einkommensschwache Bevölkerungsschichten, die sich sonst keinen Zugang zur Gesundheitsversorgung (wie Deutschland) leisten könnten, und, durch die Preisdeckelung, auch der gesamte Rest der Bevölkerung.

Was glaubst du denn, was passiert, wenn sich der Staat aus dem Gesundheitssystem zurückzieht? Denkst du wirklich, dass Ärzte dann weniger verdienen?
Denkst du, der Hirntumorpatient wird nicht alles tun, um das Geld, das der Neurochirurg für die OP verlangt, zusammenzukratzen?
Denkst du, der Herzinfarktpatient fragt nach dem Preis ders Herzkatheters?

Übrigens, ich bin bei MBB und mache dort fast nur Healthcare - über unsere ärztlichen Kollegen habe ich ganz gute Einblicke in den ärztlichen Verdienst. Und auch in den HC-Markt allgemein, der auch in Ländern wie den US äusserst krisenresilient ist. Wenn die Leute für etwas Geld ausgeben dann für Gesundheit. Und dank der staatlichen Regulierung zahlst du wesentlich weniger.

Mal ernstgemeinte frage, weil Du Dich ja auszukennen scheinst. In den USA verdienen Ärzte oft >500k. Ebenso verdienen dort laut Statistiken (vielleicht habe ich da in der falschen geguckt?) Krankenschwestern/ Pfleger mit Studium im Median mehr als 200k, was in den USA mehr entspricht als dem Mediangehalt für Führungskräfte in der Software Entwicklung oder im MINT Bereich. Wenn der Markt dort also so unreguliert ist, warum werden nicht einfach alle Arzt oder Nurse? Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Physiker mit Abschluss aus Stanford kein Krankenschwesterstudium hinbekommt - ohne jetzt das Krankenschwesterstudium herabwürdigen zu wollen. Aber das zu erwartende Gehalt im medizinischen Bereich scheint ja in den USA so dermaßen hoch zu sein, dass man schon lead developer bei Google und co sein muss um da mitzuhalten. Ist der Job also so sch**sse dass die Menschen die 50-100k besseren sicheren Jahresverdienst einfach ignorieren und einen unprofitablen (zb) MINT-job machen? Oder gibt es in den USA auch so eine hingelogene MINT-Fachkräftemangel campagn? Oder ist der mediznische markt garnicht so unreguliert und der Zugang zu studienplätzen stark limitert? Für mich hört es sich nach einem No-Brainer an - Medizinstudium für vielleicht 400k schulden. Danach 3-5 Jahre abbezahlen und dann im Geld schwimmen.

antworten
WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Was für Statistiken willst du da angeguckt haben? Die Zahlen sind sowohl für Pfleger als auch Ärzte deutlich zu hoch. Das sind maximal Ausreißer aus kalifornischen Ballungsgebieten. Für belastbare Gehaltsdaten empfiehlt sich die Datenbank vom Bureau of Labor Statistics (BLS). Kann jeder reingucken. Als Beispiel: Eine Registered Nurse ist im Median bei knapp 95k und nicht bei über 200k. Und selbst der Kardiologie als medizinischer Topverdiener ist im Median unter 500k. Regional kann das natürlich sehr unterschiedlich sein. Der Rest deines Beitrags hat sich damit auch erledigt.

WiWi Gast schrieb am 02.09.2024:

Mal ernstgemeinte frage, weil Du Dich ja auszukennen scheinst. In den USA verdienen Ärzte oft >500k. Ebenso verdienen dort laut Statistiken (vielleicht habe ich da in der falschen geguckt?) Krankenschwestern/ Pfleger mit Studium im Median mehr als 200k, was in den USA mehr entspricht als dem Mediangehalt für Führungskräfte in der Software Entwicklung oder im MINT Bereich. Wenn der Markt dort also so unreguliert ist, warum werden nicht einfach alle Arzt oder Nurse? Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Physiker mit Abschluss aus Stanford kein Krankenschwesterstudium hinbekommt - ohne jetzt das Krankenschwesterstudium herabwürdigen zu wollen. Aber das zu erwartende Gehalt im medizinischen Bereich scheint ja in den USA so dermaßen hoch zu sein, dass man schon lead developer bei Google und co sein muss um da mitzuhalten. Ist der Job also so sch**sse dass die Menschen die 50-100k besseren sicheren Jahresverdienst einfach ignorieren und einen unprofitablen (zb) MINT-job machen? Oder gibt es in den USA auch so eine hingelogene MINT-Fachkräftemangel campagn? Oder ist der mediznische markt garnicht so unreguliert und der Zugang zu studienplätzen stark limitert? Für mich hört es sich nach einem No-Brainer an - Medizinstudium für vielleicht 400k schulden. Danach 3-5 Jahre abbezahlen und dann im Geld schwimmen.

antworten
WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

WiWi Gast schrieb am 02.09.2024:

Glückwunsch, du hast das amerikanische System verstanden. Denn die hohen Anstrittsgebühren führen genau dazu, dass Ärzte und Bestverdiener sich selbst reproduzieren.

antworten
WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Beantworte ich gerne, so gut ich kann.

Der US-Markt ist nicht per se unreguliert. Im Gegenteil - was die Arbeitsbewilligung von ausländischen Ärzten angeht, haben die USA vermutlich die höchsten Hürden weltweit.

Ein Medizinstudium in den USA ist nicht nur teuer, auch die Zugangshürden sind sehr hoch. Anders als bei uns ist es kein grundständiges Studium. Notwendig ist ein Bachelor mit "medizinisch relevantem" Inhalt, hervorragende Noten und zusätzliches Engagement. Das kann beinhalten, jahrelang im Krankenhaus "volunteered" zu haben, mehrere Jahre im Life-Science-Bereich geforscht und publiziert zu haben, usw.

Beim Gehalt von US Nurses bist du falsch informiert, die Gehälter liegen, je nach Gegend, zwischen $80-130k. 130k sind in "High cost of living" (HCOL)-Städten allerdings nicht wirklich viel, auch Bauarbeiter fahren dort sechsstellige Gehälter ein.

Auch die Preisbildung erfolgt nach gewissen Regeln Medicare und Medicaid sind Regierungsprogramme mit staatlich regulierten Preisen - allerdings ist kein Arzt verpflichtet, diese Patienten in seiner Praxis zu versorgen. Private Versicherungen (Regelfall für Mittelschicht aufwärts) verhandeln die Preise direkt mit Providern (Krankenhäusern sowie "Networks" von Praxen). Man hat hier also letztlich Angebot und Nachfrage, und die Regierungsprogramme können mit ihren Preisen nicht zu sehr von den "Marktpreisen" abweichen, weil diese Patienten sonst nicht mehr versorgt werden.

Zusammengefasst:
USA:
Preisseite:

  • Preisbildung: Primär Angebot und Nachfrage, mit staatlicher Komponente

Angebotsseite:

  • Inländische Ausbildung: Start reglementiert, sehr hohe Zugangshürden, sehr teuer
  • Zugangshürden für Ausländer: Sehr hoch
  • Weitestgehende Niederlassungsfreiheit bzgl. Praxen (mit ein paar Einschränkungen, die hier jetzt aber zu weit führen)
  • Ebenso große Freiheit bzgl. der Eröffnung neuer Kliniken

Deutschland (ausführlicher, weil in diesem Beitrag noch nicht erläutert):

  • Preisbildung: Weitestgehend unter staatlicher Kontrolle

Angebotsseite:

  • Inländische Ausbildung: Hohe Zugangshürden (10-Abi schafft auch nicht jeder), allerdings keine relevanten Gebühren
  • Zugangshürden für Ausländer: Keine für EU-Ausländer, niedrig für Ärzte aus dem Ausland; die Facharztanerkennung ist für nicht-EU-Ärzte allerdings oft schwer zu bekommen
  • Niederlassungsfreiheit im privatärztlichen Bereich, vollständige öffentliche Kontrolle des Angebotes im kassenärztlichen Bereich - da die Kassensitze mittlerweile Handelsware geworden sind und Funds ganz andere Topline und Cost Synergies realisieren können, ist der Kauf eines Kassensitzes für einen einzelnen Arzt kaum mehr wirtschaftlich. Als Konsequenz enden mittlerweile die allermeisten Ärzte in der Anstellung
  • Kliniken sollen ihren Investitionsbedarf von den Ländern finanziert bekommen, ihre wiederkehrenden Ausgaben allerdings aus den Einnahmen aus der Patientenversorgung decken; weil die öffentlichen Investitionen nicht ausreichen, wird versucht, den Investitionsbedarf teilweise mit den wiederkehrenden Einnahmen zu decken - indem man die "wiederkehrenden Ausgaben" drückt. Einzige echte Stellschraube sind hier die Personalschlüssel- und gehälter. Für die Pflege wurden Untergrenzen festgelegt, für Ärzte nicht. In Lauterbachs Krankenhausreform soll das alles geändert werden (Details erspare ich euch), aber die Erwartungen von Seiten derjeniger, die sich hier auskennen, sind nicht sehr hoch

Ich denke, dass aus diesen Punkten hervorgeht, warum die Ärztegehälter in den USA so viel höher sind (weniger Regulierung von Angebot und Nachfrage + höhere Barrieren für Außenstehende). Und bekommt vielleicht auch eine Ahnung, warum der Arztberuf in Deutschland von Ärzten als immer unattraktiver wahrgenommen wird.
Ein ärztlicher Kollege von mir meinte, dass er mittlerweile jede Woche mit 2-3 "Bekannten von Bekannten" spricht, die dem Arztberuf entfliehen wollen.

Und hier reden Leute davon, dass die Ärztegehälter hierzulande zu hoch seien, weil Ärzte "aus Sozialabgaben finanziert werden" (= gezwungen werden, in einem völlig verstaatlichten System mit Preisen unter der Zahlungsbereitschaft- und fähigkeit der Patienten zu arbeiten) und man ja so viel besser verdiene als der Rest (~80% heutzutage mit gläserner Decke zwischen 80 und 120k, nach 12+ Jahren Studium und Facharztausbildung mit unterirdischen Arbeitsbedingungen).

Macht euch nicht weiter lächerlich!

WiWi Gast schrieb am 02.09.2024:

Mal ernstgemeinte frage, weil Du Dich ja auszukennen scheinst. In den USA verdienen Ärzte oft >500k. Ebenso verdienen dort laut Statistiken (vielleicht habe ich da in der falschen geguckt?) Krankenschwestern/ Pfleger mit Studium im Median mehr als 200k, was in den USA mehr entspricht als dem Mediangehalt für Führungskräfte in der Software Entwicklung oder im MINT Bereich. Wenn der Markt dort also so unreguliert ist, warum werden nicht einfach alle Arzt oder Nurse? Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Physiker mit Abschluss aus Stanford kein Krankenschwesterstudium hinbekommt - ohne jetzt das Krankenschwesterstudium herabwürdigen zu wollen. Aber das zu erwartende Gehalt im medizinischen Bereich scheint ja in den USA so dermaßen hoch zu sein, dass man schon lead developer bei Google und co sein muss um da mitzuhalten. Ist der Job also so sch**sse dass die Menschen die 50-100k besseren sicheren Jahresverdienst einfach ignorieren und einen unprofitablen (zb) MINT-job machen? Oder gibt es in den USA auch so eine hingelogene MINT-Fachkräftemangel campagn? Oder ist der mediznische markt garnicht so unreguliert und der Zugang zu studienplätzen stark limitert? Für mich hört es sich nach einem No-Brainer an - Medizinstudium für vielleicht 400k schulden. Danach 3-5 Jahre abbezahlen und dann im Geld schwimmen.

antworten
WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Die Zahlen, die du hier verbreitet hast, stimmen vorne und hinten nicht. Deine Quellen sind Bekannte von Ärzten? Super Datenbasis, lol...

Der Kollege oben hat hingegen eine seriöse Quelle von US Arztgehältern genannt: bls.gov

Das "annual mean wage" liegt im teuren Kalifornien 2023 lt. BLS bei rund 250k USD p. a. In Texas sind es rund 240k USD p. a. Das BLS rechnet übrigens mit 2080 h p. a. Die Stundensätze liegen also gerade mal bei rund 120 USD.

Deutsche Ärzte denken schon lange, dass sie unterbezahlt sind. Dabei lagen sie 2023 auf Platz 3 weltweit (Quelle: Medscape Physician Compensation Report 2023).

Der durchschnittliche Praxisinhaber hatte 2021 schon einen Reinertrag von 224k € p. a. (Quelle: Destatis). Das ist etwa das Äquivalent zu 200k Angestelltenbrutto p. a. Das liegt auf dem Niveau von Geschäftsführern im Mittelstand oder VP in Konzernen oder Oberbürgermeistern von Großstädten. >50 % der Handwerksbetriebe mit ähnlichen Personalschlüsseln wie Praxen machen <250k Umsatz p. a., von Gewinn gar nicht zu reden.

Aber klar: Der deutsche Arzt ist so unterbezahlt und will fliehen. Die Ärzte sollten mal einen Realitätscheck machen, z. B. in diesem Thread.

WiWi Gast schrieb am 02.09.2024:

(...)
Und hier reden Leute davon, dass die Ärztegehälter hierzulande zu hoch seien, weil Ärzte "aus Sozialabgaben finanziert werden" (= gezwungen werden, in einem völlig verstaatlichten System mit Preisen unter der Zahlungsbereitschaft- und fähigkeit der Patienten zu arbeiten) und man ja so viel besser verdiene als der Rest (~80% heutzutage mit gläserner Decke zwischen 80 und 120k, nach 12+ Jahren Studium und Facharztausbildung mit unterirdischen Arbeitsbedingungen).

Macht euch nicht weiter lächerlich!

antworten
WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Außerdem gibt es in den USA diese teilweise irrwitzigen und für unsere Begriffe geradezu weltfremden Klagen, die einem reinflattern können. Das Risiko ist auch monetär zu berücksichtigen. (Juristisch zu komplex, dass man das mal eben so jetzt hier auf den Punkt bringen könnte.)

antworten
WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Genau diesen Satz höre ich von Big4 Partnern, Kanzlei Partnern, höhere FK in den Konzernen. Früher war immer alles besser. Vielleicht ist es auch so. Kann ich nicht beurteilen. Der Druck steigt, das Vermögen kumuliert sich und wir alle müssen mehr Gas geben um "Rendite" zu erwirtschaften. Ich weiß nicht ob das der Grund ist, aber ich weiß dass ich das "entfliehen" in allen Berufsgruppen schon mehrmals gehört habe und auch dort auf Führungsebene.

WiWi Gast schrieb am 02.09.2024:

Ich denke, dass aus diesen Punkten hervorgeht, warum die Ärztegehälter in den USA so viel höher sind (weniger Regulierung von Angebot und Nachfrage + höhere Barrieren für Außenstehende). Und bekommt vielleicht auch eine Ahnung, warum der Arztberuf in Deutschland von Ärzten als immer unattraktiver wahrgenommen wird.
Ein ärztlicher Kollege von mir meinte, dass er mittlerweile jede Woche mit 2-3 "Bekannten von Bekannten" spricht, die dem Arztberuf entfliehen wollen.

antworten
WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

WiWi Gast schrieb am 02.09.2024:

Beantworte ich gerne, so gut ich kann.

Der US-Markt ist nicht per se unreguliert. Im Gegenteil - was die Arbeitsbewilligung von ausländischen Ärzten angeht, haben die USA vermutlich die höchsten Hürden weltweit.

Ein Medizinstudium in den USA ist nicht nur teuer, auch die Zugangshürden sind sehr hoch. Anders als bei uns ist es kein grundständiges Studium. Notwendig ist ein Bachelor mit "medizinisch relevantem" Inhalt, hervorragende Noten und zusätzliches Engagement. Das kann beinhalten, jahrelang im Krankenhaus "volunteered" zu haben, mehrere Jahre im Life-Science-Bereich geforscht und publiziert zu haben, usw.

Beim Gehalt von US Nurses bist du falsch informiert, die Gehälter liegen, je nach Gegend, zwischen $80-130k. 130k sind in "High cost of living" (HCOL)-Städten allerdings nicht wirklich viel, auch Bauarbeiter fahren dort sechsstellige Gehälter ein.

Auch die Preisbildung erfolgt nach gewissen Regeln Medicare und Medicaid sind Regierungsprogramme mit staatlich regulierten Preisen - allerdings ist kein Arzt verpflichtet, diese Patienten in seiner Praxis zu versorgen. Private Versicherungen (Regelfall für Mittelschicht aufwärts) verhandeln die Preise direkt mit Providern (Krankenhäusern sowie "Networks" von Praxen). Man hat hier also letztlich Angebot und Nachfrage, und die Regierungsprogramme können mit ihren Preisen nicht zu sehr von den "Marktpreisen" abweichen, weil diese Patienten sonst nicht mehr versorgt werden.

Zusammengefasst:
USA:
Preisseite:

  • Preisbildung: Primär Angebot und Nachfrage, mit staatlicher Komponente

Angebotsseite:

  • Inländische Ausbildung: Start reglementiert, sehr hohe Zugangshürden, sehr teuer
  • Zugangshürden für Ausländer: Sehr hoch
  • Weitestgehende Niederlassungsfreiheit bzgl. Praxen (mit ein paar Einschränkungen, die hier jetzt aber zu weit führen)
  • Ebenso große Freiheit bzgl. der Eröffnung neuer Kliniken

Deutschland (ausführlicher, weil in diesem Beitrag noch nicht erläutert):

  • Preisbildung: Weitestgehend unter staatlicher Kontrolle

Angebotsseite:

  • Inländische Ausbildung: Hohe Zugangshürden (10-Abi schafft auch nicht jeder), allerdings keine relevanten Gebühren
  • Zugangshürden für Ausländer: Keine für EU-Ausländer, niedrig für Ärzte aus dem Ausland; die Facharztanerkennung ist für nicht-EU-Ärzte allerdings oft schwer zu bekommen
  • Niederlassungsfreiheit im privatärztlichen Bereich, vollständige öffentliche Kontrolle des Angebotes im kassenärztlichen Bereich - da die Kassensitze mittlerweile Handelsware geworden sind und Funds ganz andere Topline und Cost Synergies realisieren können, ist der Kauf eines Kassensitzes für einen einzelnen Arzt kaum mehr wirtschaftlich. Als Konsequenz enden mittlerweile die allermeisten Ärzte in der Anstellung
  • Kliniken sollen ihren Investitionsbedarf von den Ländern finanziert bekommen, ihre wiederkehrenden Ausgaben allerdings aus den Einnahmen aus der Patientenversorgung decken; weil die öffentlichen Investitionen nicht ausreichen, wird versucht, den Investitionsbedarf teilweise mit den wiederkehrenden Einnahmen zu decken - indem man die "wiederkehrenden Ausgaben" drückt. Einzige echte Stellschraube sind hier die Personalschlüssel- und gehälter. Für die Pflege wurden Untergrenzen festgelegt, für Ärzte nicht. In Lauterbachs Krankenhausreform soll das alles geändert werden (Details erspare ich euch), aber die Erwartungen von Seiten derjeniger, die sich hier auskennen, sind nicht sehr hoch

Ich denke, dass aus diesen Punkten hervorgeht, warum die Ärztegehälter in den USA so viel höher sind (weniger Regulierung von Angebot und Nachfrage + höhere Barrieren für Außenstehende). Und bekommt vielleicht auch eine Ahnung, warum der Arztberuf in Deutschland von Ärzten als immer unattraktiver wahrgenommen wird.
Ein ärztlicher Kollege von mir meinte, dass er mittlerweile jede Woche mit 2-3 "Bekannten von Bekannten" spricht, die dem Arztberuf entfliehen wollen.

Und hier reden Leute davon, dass die Ärztegehälter hierzulande zu hoch seien, weil Ärzte "aus Sozialabgaben finanziert werden" (= gezwungen werden, in einem völlig verstaatlichten System mit Preisen unter der Zahlungsbereitschaft- und fähigkeit der Patienten zu arbeiten) und man ja so viel besser verdiene als der Rest (~80% heutzutage mit gläserner Decke zwischen 80 und 120k, nach 12+ Jahren Studium und Facharztausbildung mit unterirdischen Arbeitsbedingungen).

Macht euch nicht weiter lächerlich!

Erstmal vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Beim thema Nurse salary hatte ich
gefunden, dass der "Certified Nurse Anesthetist" wohl um die 200k im median verdient. generelle Nurse Practicioners wohl weniger. Beides sind in den USA aber wohl eigenständige Studiengänge.

Ohne Dir zu nahe treten zu wollen, aber das von Dir beschriebene System in den USA hört sich eher weniger nach freier Marktwirtschaft, als nach einem El Dorado für Ärzte an - ähnlich stark reguliert auf der Zugangsseite wie in DE, dafür aber fast freie Preisbildung nach Gesetzen von Angebot und Nachfrage. Klar, dass da die Löhne (und die Kosten für die Bevölkerung) durch die Decke schießen. Du nennst das dann angemessene und faire Bezahlung für das harte und aufwändige Studium der Ärzte. Kann man sicher so sehen. Ob das gesellschaftlich gesund oder "fair" ist, wage ich mal zu bezweifeln. Meiner Auffassung nach ist es eher Staatsversagen, denn Gesundheitsversorgung ist nunmal ein essentieller Bestandteil einer funktionierenden Gesellschaft. Wenn die Kosten dafür explodieren, ist es eine Bremse für die gesamte Volkswirtschaft. Was nicht heißt, dass ich gegen faire und gute aber leistungsgerechte Bezahlung für Ärzte bin.

Aktuell ist es aber so, dass zb in Deutschland mindestens 10 mal so viele junge abiturienten Medizin studieren wollen, wie es Plätze gibt. Plätze werden fast ausschließlich nach Abiturnote vergeben. Zweitstudienquote wurde auf 3% heruntergefahren, was es exzellenten Studenten anderer Fächer mit den von dir erwähnten Publikationen quasi unmöglich macht, noch Arzt zu werden. Gleichzeitig ist die Durchfallquote im Medizinstudium verschwindend gering. Warum also nicht mehr Leute zulassen und dann im Studium ausieben, so wie es in allen anderen Fächern auch gemacht wird?! Oder zumindest die Zweitstudienquote erhöhen - das wäre Mmn fairer. Besonders im anbetracht der tatsache wie ungleich das Abitur in DE ist.

Noch zum Thema harte Assistenzarztzeit: Das ist sicher absolut richtig und Kritikwürdig. Hier sehe ich auch klares Politikversagen. Die Chefärzte haben einfach viel zu viel Macht an den Unikliniken, verdienen alle Millionengehälter (obwohl oft im Beamtenverhältnis) und regieren ihre kleinen Königreiche ohne externe Kontrolle, so wie es ihnen passt. Sexismus, Diebstahl wissenschaftlicher Erkenntnisse und Mobbing an der Tagesordnung. Die Politik schaut weg und ist froh wenn es keine Beschwerden gibt. Auf der anderen Seite hab ich auch manchmal das Gefühl, dass einige Ärzte diesen Lifestyle und die Kultur ganz nett finden. Die Schwester cholerisch im OP anschreien? - ziemlich cool. Mit wehendem Kittel und super wichtig zwischen zwei 6 stunden Ops noch ne line Koks - super toll! Das Universitäre Gesundsheitssystem wirkt auf mich von extern betrachtet komplett toxisch. Was auch der Grund ist, warum ich als Naturwissenschaftler trotz fachlich großem Interesse einen riesen Bogen um Unikliniken mache. Die Wahrscheinlichkeit, einen überarbeiteten narzisstischen Arzt als chef zu bekommen, ist einfach sehr groß.

Zum Thema lange Ausbildung: Du sagst 12 Jahre und suggerierst dass du erst dann geld verdienst. Wie hier schon oft dargestellt, ist die Ausbildung 6 Jahre lang bis zu einem Masteräquivalent. Wenn du mit einbeziehst, wie kurz die Promotion für mediziner ist, dann ist das Med-Studium (bis zur promotion) das kürzeste Studium in Deutschand. Frage die ganzen Nawis die auf halben stellen 5 jahre im labor hocken und danach keine abcashgarantie haben.
Danach steigst du mit aktuell rund 3500 netto Grundgehalt an Unikliniken ein. Dienste kommen on top. Was vielleicht nicht Mckinseyniveau, aber ein super Gehalt ist und was sich inklusive diensten über die assitenzarztzeit auf rund 100k steigert. Wenn ärzte Mckinsey und Powerpoint Bullshit geil finden, steht ihnen auch das offen. Erfahrungsgemäß schätzen viele Ärzte aber auch die Sinnhaftigkeit ihres Berufs.

Im allgemeinen ist die Ausbildungsdauer für Berufe unbedeutend. Frag mal an den Unilkliniken die promovierten Biologen (10 Jahre Ausbildung) die sich im 2 Jahrestonus ihre Vertragsverlängerung vom Klinikdirektor erbetteln muss und den sie dafür auf jedes Paper mit raufschreibt ohne dass der Typ irgendwas gelesen hat.

antworten
PaulPott

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/unternehmen/volkswagen-tarifvertrag-kuendigung-mitarbeiter-100.html

Median-Jahresbrutto bei Ingenieuren beträgt ca. 65.000€. Für Physiker und Chemiker dürften ähnliche Werte gelten. Biologen liegen deutlich drunter, falls sie überhaupt irgendwo unterkommen.

Für Pharmazeuten habe ich einen Wert von durchschnittlich ca. 55.000€ Jahresbrutto im Jahr gefunden. Für Apotheker 60.000€ Jahresbrutto.

Das durchschnittliche Jahreseinkommen für Mathematiker liegt bei 62.437 Euro.

WiWi Gast schrieb am 20.08.2024:

Und der Konzerningenieur, der mit deutlich weniger Arbeit in 35-37 Stunden (Teilzeit für nen Arzt bei home office und sicherlich deutlich weniger Stress) wesentlich schneller über 100k kommt, soll der auch Demut für sein Studium umsonst haben? Und Bwler, die locker noch mehr kriegen bei eigentlich überhaupt keiner wertschöpferischer Arbeit?

Wirklich überhaupt kein Wunder, dass so viele Ärzte den Weg in andere Berufe einschlagen oder ins Ausland gehen, wo der Beruf noch was wert ist. Von den 300k als selbstständiger fang ich erst gar nicht an, solche Einzelfälle ernsthaft als Argument aufzuführen zeugt von so viel Unwissen, dass eine Diskussion unmöglich ist.

WiWi Gast schrieb am 21.07.2024:

Warum? Sind Ärzte mehr "elite" als der durchschnittliche Akademiker0

antworten
PaulPott

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

WiWi Gast schrieb am 20.08.2024:

WiWi Gast schrieb am 19.08.2024:

Hier ebenfalls Assistenzarzt-Paar mit etwas höherem Gehalt. Dann habt ihr entweder eine Menge auf Pump gekauft, oder ordentlich Kohle von Eltern erhalten, oder im tiefsten Niemandsland. Oder ihr habt das alles nur gemietet/geleast, was echt dumm wäre. Und nein, das ist kein exorbitantes Gehalt für 2 Akademiker in Vollzeit, höchstens wenn man sich mit lauter Pseudo-akademischen Berufen vergleicht. Mit sowas erweist ihr anderen (Assistenz-) Ärzten wirklich einen Bärendienst.

Was sind pseudo-akademische Berufe?

antworten
PaulPott

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

WiWi Gast schrieb am 02.09.2024:

Mal ernstgemeinte frage, weil Du Dich ja auszukennen scheinst. In den USA verdienen Ärzte oft >500k. Ebenso verdienen dort laut Statistiken (vielleicht habe ich da in der falschen geguckt?) Krankenschwestern/ Pfleger mit Studium im Median mehr als 200k, was in den USA mehr entspricht als dem Mediangehalt für Führungskräfte in der Software Entwicklung oder im MINT Bereich. Wenn der Markt dort also so unreguliert ist, warum werden nicht einfach alle Arzt oder Nurse? Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Physiker mit Abschluss aus Stanford kein Krankenschwesterstudium hinbekommt - ohne jetzt das Krankenschwesterstudium herabwürdigen zu wollen. Aber das zu erwartende Gehalt im medizinischen Bereich scheint ja in den USA so dermaßen hoch zu sein, dass man schon lead developer bei Google und co sein muss um da mitzuhalten. Ist der Job also so sch**sse dass die Menschen die 50-100k besseren sicheren Jahresverdienst einfach ignorieren und einen unprofitablen (zb) MINT-job machen? Oder gibt es in den USA auch so eine hingelogene MINT-Fachkräftemangel campagn? Oder ist der mediznische markt garnicht so unreguliert und der Zugang zu studienplätzen stark limitert? Für mich hört es sich nach einem No-Brainer an - Medizinstudium für vielleicht 400k schulden. Danach 3-5 Jahre abbezahlen und dann im Geld schwimmen.

Zugang zu medizinischen Studienplätzen ist in den USA stark reguliert. Zudem muss man in den USA vor dem Medizinstudium ein undergrad-Studium absolvieren.

antworten
WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

WiWi Gast schrieb am 02.09.2024:

Beantworte ich gerne, so gut ich kann.
(...)
Ich denke, dass aus diesen Punkten hervorgeht, warum die Ärztegehälter in den USA so viel höher sind (weniger Regulierung von Angebot und Nachfrage + höhere Barrieren für Außenstehende). Und bekommt vielleicht auch eine Ahnung, warum der Arztberuf in Deutschland von Ärzten als immer unattraktiver wahrgenommen wird.
Ein ärztlicher Kollege von mir meinte, dass er mittlerweile jede Woche mit 2-3 "Bekannten von Bekannten" spricht, die dem Arztberuf entfliehen wollen.

Und hier reden Leute davon, dass die Ärztegehälter hierzulande zu hoch seien, weil Ärzte "aus Sozialabgaben finanziert werden" (= gezwungen werden, in einem völlig verstaatlichten System mit Preisen unter der Zahlungsbereitschaft- und fähigkeit der Patienten zu arbeiten) und man ja so viel besser verdiene als der Rest (~80% heutzutage mit gläserner Decke zwischen 80 und 120k, nach 12+ Jahren Studium und Facharztausbildung mit unterirdischen Arbeitsbedingungen).

Macht euch nicht weiter lächerlich!

Die 80 - 120k sind bei Ärzten ja wohl eher als unterste Schranke zu sehen.
Heutzutage besitzen doch allein schon noch ca. 40% der Fachärzte (also aller Ärzte mit mehr als 5/6 Jahren Berufserfahrung) eine Praxis. Da trifft eine gläserne Decke von 80-120k keinesfalls zu. In der Klinik ist auch der Oberarzt für die meisten drin, da sind wir dann bei 120k+.

Die Range 80 - 100k ist das Gehalt für die meisten Assistenzärzten (also die Zeit, die du noch als Studium bezeichnet) und vielleicht noch die untere Schranke für Angestellte in einer Praxis.
Wenn du dir einen Consultinglifestyle geb

antworten
WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Geb dir keine Mühe. Der Kollege haut hier einfach ein paar Parolen raus ohne Quellen.

Die Zahlen wurden hier schon mehrfach genannt:

  • Angestellter Facharzt in der BRD hat >100 k€ garantiert (Quelle: Tarifverträge)
  • ein niedergelassener Arzt hatte schon 2021 im Schnitt einen Reinertrag pro Praxisinhaber von 224 k€ (Quelle: Destatis)
  • deutsche Ärzte liegen weltweit auf Platz 3 bei den Gehältern (Quelle: Medscape Physician Compensation Report 2023)
  • in den USA liegt das "annual mean wage" bei Ärzten bei 250 k$ in CA (Quelle: BLS), das Studium kostet dort aber rund 200 k$

Deutsche Ärzte haben aus irgendeinem Grund die Vorstellung, massiv viel verdienen zu können. Das tun sie sogar, verweisen aber fälschlicherweise auf die angeblich noch besseren USA oder schimpfen auf das staatliche System der BRD.

Die Vorteile im deutschen System wie hohe Arztdichte, geringe Studiengebühren oder Teilzeitquoten von 50 % werden dann gerne mal ausgeblendet.

WiWi Gast schrieb am 16.09.2024:

Die 80 - 120k sind bei Ärzten ja wohl eher als unterste Schranke zu sehen.
Heutzutage besitzen doch allein schon noch ca. 40% der Fachärzte (also aller Ärzte mit mehr als 5/6 Jahren Berufserfahrung) eine Praxis. Da trifft eine gläserne Decke von 80-120k keinesfalls zu. In der Klinik ist auch der Oberarzt für die meisten drin, da sind wir dann bei 120k+.

Die Range 80 - 100k ist das Gehalt für die meisten Assistenzärzten (also die Zeit, die du noch als Studium bezeichnet) und vielleicht noch die untere Schranke für Angestellte in einer Praxis.
Wenn du dir einen Consultinglifestyle geb

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Bei r*dd*t existiert ein recht aktueller, kleiner Faden über realistische Gehälter. Da liegt quasi keiner unter 4,5k netto bei Klasse 1 / 4 (mit Diensten). Großteil >5k. Die meisten davon sind Assistenzärzte.

Ich gönne es jedem Arzt und würde auch gar nicht tauschen wollen, aber bitte, worüber diskutieren wir hier? Fakt ist, dass das für jeden geerdeten Bürger ziemlich viel Geld sein sollte. Man darf hier zum Vergleich eben nicht nur irgendwelche elitären WiWi Bubbles mit Mondgehältern heranziehen. Oder irgendwelche US-Gehälter, da der medizinische Bereich dort nochmal deutlich kompetitiver ist und die Mediziner mit einem Vermögen als Schulden in den Beruf starten. Kann man aus meiner Sicht gar nicht mit D vergleichen.

Generell werden in Deutschland im medizinischen Bereich vergleichsweise sehr hohe Gehälter bezahlt. Schaut euch dazu auch gerne mal das Format „Lohnt sich das?“ an. Selbst GKP können im Krankenhaus schonmal >80k verdienen. Klar, über die Arbeitsbedingungen kann man zurecht jammern, aber das ist schon extrem gutes Geld für einen Ausbildungsberuf. Dafür kann man wie ich finde auch erwarten, dass mehr geleistet werden muss, als sich einigermaßen entspannt für 8h an die Supermarktkasse zu setzen (Achtung: natürlich überspitzt formuliert).

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Danke! Zumindest immer nützlich für Leute wie mich, die sich nur kurz die letzten Beiträge angucken :D

Und war wieder frisch motiviert worden zu kommentieren durch Aussagen von einer im 2. Weiterbildungsjahr wie "Als Assi kann man ja noch gar kein Geld sparen". Ja, ist schwer mit nur 4k netto, wenn man seinen Lebensstil beibehalten möchte, den man bei seinem Papi mit Augenarztpraxis hatte.

WiWi Gast schrieb am 17.09.2024:

Geb dir keine Mühe. Der Kollege haut hier einfach ein paar Parolen raus ohne Quellen.

Die Zahlen wurden hier schon mehrfach genannt:

  • Angestellter Facharzt in der BRD hat >100 k€ garantiert (Quelle: Tarifverträge)
  • ein niedergelassener Arzt hatte schon 2021 im Schnitt einen Reinertrag pro Praxisinhaber von 224 k€ (Quelle: Destatis)
  • deutsche Ärzte liegen weltweit auf Platz 3 bei den Gehältern (Quelle: Medscape Physician Compensation Report 2023)
  • in den USA liegt das "annual mean wage" bei Ärzten bei 250 k$ in CA (Quelle: BLS), das Studium kostet dort aber rund 200 k$

Deutsche Ärzte haben aus irgendeinem Grund die Vorstellung, massiv viel verdienen zu können. Das tun sie sogar, verweisen aber fälschlicherweise auf die angeblich noch besseren USA oder schimpfen auf das staatliche System der BRD.

Die Vorteile im deutschen System wie hohe Arztdichte, geringe Studiengebühren oder Teilzeitquoten von 50 % werden dann gerne mal ausgeblendet.

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

224k Reinertrag ergeben 200k Brutto-Equivalent als Angestellter?

Es fallen alleine knapp 15.000€ / a mehr Sozialversicherungen an (mal GKV und RV als Referenz genommen, ist natürlich bei jeden individuell), da der Arbeitgeberanteil fehlt. Ich erhalte z.B. aber auch noch ca 10.000€ bAV / a.

Dann reicht mir schon < 200.000€ als Angestellter.

Dazu kommen aber noch Kosten für die Praxisübernahme und später laufend Kosten für neue Geräte. Übernahme kostet etwa 200.000€ bei ca. 100.000€ Bestand an Geräten. Wenn das Inventar mind. alle 10 Jahre mal durchgetauscht wird, kann man sich die Kosten ja herleiten. 1.300€ für den Kredit (20 Jahre LFZ) + 800€ mtl. für Geräte. Ja der Kredit fällt später auch mal weg.

Alles eine Milchmädchenrechnung, wollte es nur veranschaulichen.

In Summe bin ich also eher bei 150.000€ Brutto-Equivalent. Für eine Selbstständigkeit kein hoher Wert.

WiWi Gast schrieb am 02.09.2024:

Die Zahlen, die du hier verbreitet hast, stimmen vorne und hinten nicht. Deine Quellen sind Bekannte von Ärzten? Super Datenbasis, lol...

Der Kollege oben hat hingegen eine seriöse Quelle von US Arztgehältern genannt: bls.gov

Das "annual mean wage" liegt im teuren Kalifornien 2023 lt. BLS bei rund 250k USD p. a. In Texas sind es rund 240k USD p. a. Das BLS rechnet übrigens mit 2080 h p. a. Die Stundensätze liegen also gerade mal bei rund 120 USD.

Deutsche Ärzte denken schon lange, dass sie unterbezahlt sind. Dabei lagen sie 2023 auf Platz 3 weltweit (Quelle: Medscape Physician Compensation Report 2023).

Der durchschnittliche Praxisinhaber hatte 2021 schon einen Reinertrag von 224k € p. a. (Quelle: Destatis). Das ist etwa das Äquivalent zu 200k Angestelltenbrutto p. a. Das liegt auf dem Niveau von Geschäftsführern im Mittelstand oder VP in Konzernen oder Oberbürgermeistern von Großstädten. >50 % der Handwerksbetriebe mit ähnlichen Personalschlüsseln wie Praxen machen <250k Umsatz p. a., von Gewinn gar nicht zu reden.

Aber klar: Der deutsche Arzt ist so unterbezahlt und will fliehen. Die Ärzte sollten mal einen Realitätscheck machen, z. B. in diesem Thread.

WiWi Gast schrieb am 02.09.2024:

Macht euch nicht weiter lächerlich!

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Was ist denn das schon wieder für ein Quatsch Post?

  1. Ärzte zahlen nicht in die gesetzliche RV ein, sondern in ihr eigenes Versorgungswerk mit deutlich besseren Leistungen, da ist man als normaler angestellter froh, wenn man das mit ner BAV ansatzweise kompensieren kann

  2. "Dazu kommen aber noch Kosten für die Praxisübernahme" - nennt sich auch Investition, das Geld ist nicht weg, nicht verbraucht, sondern angelegt. Ich kann als Angestellter auch nicht sagen "Mein Netto ist so Gering, wenn ich noch das was ich spare abziehe, dann bleibt ja nichts mehr übrig" - Merkt man spätestens, wenn 20 Jahre Später die Praxis, die man für 200k gekauft hat, für 1Mio an ein MVZ weiterverkauft wird, aber ja die bösen Kosten der Praxisübernahme ; )

  3. "später laufend Kosten für neue Geräte" ... Ertrag sagt dir was, ja? Das ist nicht Umsatz, das ist Gewinn. Da sind die laufenden kosten, wie die Abschreibungen für Geräte und Möbel sowie deren Wartung schon rausgerechnet.

  4. "In Summe bin ich also eher bei 150.000€ Brutto-Equivalent. Für eine Selbstständigkeit kein hoher Wert." - 1. Doch auch für einen selbständigen ein hoher Wert. Wenn man jetzt noch bedenkt, dass das Risiko = 0 ist, da man nicht von technologischen Trends oder der Konjuktur abhängig ist, man also keine Rücklagen für schlechte Zeiten bilden muss ist es schon ein genial hoher lohn

Manchmal frage ich micht echt wie leute die Absolut keine Ahnung von Wirtschaft mit so viel Selbstbewusstsein solchen Stuss posten und dann noch erwarten das jemand sagt "ja dem sollten wir am besten noch mehr Geld geben".

Mein Vorschlag: Jedem niedergelassenem Arzt die Vergütung halbieren und eine Gratis BWL Schulung geben und deutlich mehr Studienplätze schaffen. Dann haben auch die KH nicht mehr so ein Problem die angestellten Ärzte zu halten.

Übrigens wer der Meinung ist Ärzte hätten ja intrinsich mehr Geld verdient und dass das ja eine generell gültige Maxime ist, den würde ich mal bitten sich die Zustände von Krankenhaus Ärzten in UK anzugucken ; )

WiWi Gast schrieb am 17.09.2024:

224k Reinertrag ergeben 200k Brutto-Equivalent als Angestellter?

Es fallen alleine knapp 15.000€ / a mehr Sozialversicherungen an (mal GKV und RV als Referenz genommen, ist natürlich bei jeden individuell), da der Arbeitgeberanteil fehlt. Ich erhalte z.B. aber auch noch ca 10.000€ bAV / a.

Dann reicht mir schon < 200.000€ als Angestellter.

Dazu kommen aber noch Kosten für die Praxisübernahme und später laufend Kosten für neue Geräte. Übernahme kostet etwa 200.000€ bei ca. 100.000€ Bestand an Geräten. Wenn das Inventar mind. alle 10 Jahre mal durchgetauscht wird, kann man sich die Kosten ja herleiten. 1.300€ für den Kredit (20 Jahre LFZ) + 800€ mtl. für Geräte. Ja der Kredit fällt später auch mal weg.

Alles eine Milchmädchenrechnung, wollte es nur veranschaulichen.

In Summe bin ich also eher bei 150.000€ Brutto-Equivalent. Für eine Selbstständigkeit kein hoher Wert.

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

"Quelle: Tarifveträge"

Den Tarifrechner für kommunale Häuser findest du hier:
oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/aerzte/kommunal?id=tv-aerzte-vka-2023

Fachärzte sind Entgeltstufe II. Sind 80k pro Jahr.

Der Luxus einer eigenen Praxis ist für die meisten Assistenzärzte heute unerreichbar. Das sind also grösstenteils Fantasiezahlen. Frau Schmidt hat sich nämlich vor 20 Jahren entschieden, lieber die BWLer in den PE Funds zu Millionären zu machen.

Den Report kann ich nicht öffnen. In Anbetracht der Mondgehälter in Norwegen, der Schweiz oder auch der VAE kommt mir das unglaubwürdig vor. Zumal die Systeme nicht vergleichbar sind: Im UK sind die NHS-Gehälter schlecht, aber fast alle machen nebenbei Privates.

Warum erzählen Leute in anonymen Foren irgendwelche Märchen?

WiWi Gast schrieb am 17.09.2024:

Geb dir keine Mühe. Der Kollege haut hier einfach ein paar Parolen raus ohne Quellen.

Die Zahlen wurden hier schon mehrfach genannt:

  • Angestellter Facharzt in der BRD hat >100 k€ garantiert (Quelle: Tarifverträge)
  • ein niedergelassener Arzt hatte schon 2021 im Schnitt einen Reinertrag pro Praxisinhaber von 224 k€ (Quelle: Destatis)
  • deutsche Ärzte liegen weltweit auf Platz 3 bei den Gehältern (Quelle: Medscape Physician Compensation Report 2023)
  • in den USA liegt das "annual mean wage" bei Ärzten bei 250 k$ in CA (Quelle: BLS), das Studium kostet dort aber rund 200 k$

Deutsche Ärzte haben aus irgendeinem Grund die Vorstellung, massiv viel verdienen zu können. Das tun sie sogar, verweisen aber fälschlicherweise auf die angeblich noch besseren USA oder schimpfen auf das staatliche System der BRD.

Die Vorteile im deutschen System wie hohe Arztdichte, geringe Studiengebühren oder Teilzeitquoten von 50 % werden dann gerne mal ausgeblendet.

WiWi Gast schrieb am 16.09.2024:

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Das ist mir jetzt aber zu schön gerechnet.
Die Anschaffung neuer Geräte sollten durch ihre Abschreibungen beim Reinertrag schon abgezogen sein. Und die Praxis lässt sich am Ende auch wieder verkaufen, in dem Sinne eine eigene betriebliche Altersvorsorge.

WiWi Gast schrieb am 17.09.2024:

224k Reinertrag ergeben 200k Brutto-Equivalent als Angestellter?

Es fallen alleine knapp 15.000€ / a mehr Sozialversicherungen an (mal GKV und RV als Referenz genommen, ist natürlich bei jeden individuell), da der Arbeitgeberanteil fehlt. Ich erhalte z.B. aber auch noch ca 10.000€ bAV / a.

Dann reicht mir schon < 200.000€ als Angestellter.

Dazu kommen aber noch Kosten für die Praxisübernahme und später laufend Kosten für neue Geräte. Übernahme kostet etwa 200.000€ bei ca. 100.000€ Bestand an Geräten. Wenn das Inventar mind. alle 10 Jahre mal durchgetauscht wird, kann man sich die Kosten ja herleiten. 1.300€ für den Kredit (20 Jahre LFZ) + 800€ mtl. für Geräte. Ja der Kredit fällt später auch mal weg.

Alles eine Milchmädchenrechnung, wollte es nur veranschaulichen.

In Summe bin ich also eher bei 150.000€ Brutto-Equivalent. Für eine Selbstständigkeit kein hoher Wert.

WiWi Gast schrieb am 02.09.2024:

Macht euch nicht weiter lächerlich!

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Die Gehälter in Marketing und Vertrieb sind in Deutschland in 2015 um 3,6 Prozent gestiegen. Führungskräfte in Marketing und Vertrieb verdienen durchschnittlich 115.000 Euro im Jahr, Spezialisten 75.000 Euro und Sachbearbeiter 49.000 Euro. Im Vertrieb sind die Gehälter am höchsten und am besten verdienen die Außendienstler im Maschinen- und Anlagenbau. Besonders stark steigen die Gehälter mit der Unternehmensgröße.

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