Hey bin ebenfalls Mathematiker und habe als Datascientist bei einem Autozulieferer gearbeitet. Stimme dem Gesagten hier größtenteils zu. Die aktuelle Konjunktur ist schlecht (OK das wird ggf wieder bis du fertig bist), der Markt ist voll mit promovierten Nawis und in den Firmen setzt so langsam (schon eine Weile) die Ernüchterung ein. Einfach 5 promovierte Mintler in einen Raum setzen und gucken was rauskommt spühlt in den seltensten fällen Geld in die Kassen, kostet Einiges und oft fehlt es an den Basics. Bevor man sein tolles Machine-learning-modell, das man an der Uni studiert hat, nämlich auf die Daten anwenden kann braucht man erstmal Daten (klingt logisch), die müssen sicher gespeichert werden, verfügbar sein und im richtigen Datentypen vorliegen. Dann hat man oft noch einen haufen Fehler in den Daten.
Wenn du also unbedingt nochmal studieren möchtest, würde ich dir eher die Richtung Data-Engineering (früher Datenbankexperte/ Informatiker) empfehlen. Der Bedarf auf der Infrastrukturseite ist mMn um einiges höher. Kann aber schon wieder anders sein, wenn du fertig bist. Die Gehälter nehmen sich nicht sonderlich viel. Die akademische konkurrenz ist aber mMn niedriger, weil schonmal die ganzen Mathe, Physik Typen rausfallen.
Sonst kommt es, wie hier auch schon geschrieben wurde, auf deine Skills an - Githubrepository, wo du eigenen Code zugänglich machst, angewandte(!) Matheskills usw. Die Konkurrenz ist hier wirklich nicht ohne.
Ausserdem liegt das Geld in Deutschland eher in den Usecases. Wir haben hier mit Ausnahme einiger weniger Player keine wirklich gut zahlende Techindustrie. Als Datascientist wenn du jetzt nicht direkt bei Bosch als senior /lead/ whatever expert oder sogar bei google landest wirst du vmtl nicht groß über 85k ohne Führungsverantwortung hinauskommen. Der Schnitt liegt deutlich drunter. Das ist zwar ein gutes Gehalt...aber sicher auch mit weniger Aufwand zu erreichen. Anders wäre es, wenn du jetzt irgendeine Idee hättest, wie du Daten geschickt mit deinem Domänenwissen (Goldschmied) verknüpfen könntest um einen Mehrwert in deinem Unternehmen zu generieren. Dann wird man zwar immernoch nicht direkt reich, aber die Wahrscheinlichkeit ist deutlich größer und die Arbeit vermutlich sinnstiftender.
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