Lohnt sich der harte Weg zum Steuerberater (StB) noch ?
WiWi Gast schrieb am 17.07.2020:
Wieso kommt hier so viel Toxisches und heiße Luft? Kann mal jemand einfach konkret sagen ob es sich noch lohnt in Zukunft das StB Examen abzulegen?
Ich bin grade dabei mich vorzubereiten.
Bezahlung als Assistent: Die Bezahlung als Assistent ist relativ mau, insbesondere wenn man gut ist und die Jobauswahl hat. Auf der anderen Seite rennen hier auch viele BWLer rum, die nicht die große Jobauswahl haben und dementsprechend ohnehin keine IGM Gehälter kriegen würden, insofern ist das Gehalt dann auch nicht so schlecht. Steuern ist halt ein Gebiet wo’s relativ schnell auffällt, wenn jemand mehr Wissenslücken hat als die Kollegen und die Konsequenzen sind bei Fehlern in Abschlüssen und Steuererklärungen meist deutlicher sichtbar als anderswo.
Zur Vorbereitung: Du opferst viel Zeit während du auf Instagram siehst wie dein halber Freundeskreis mit nem Standard 40 Stundenjob dauernd durch die Welt reist, während du lernst und Urlaub für die Vorbereitung ansparst. Das ist hart.
Die Perspektiven: sind nach wie vor relativ gut, wenn man den Steuerberater schafft verdient man gutes Geld, ob als Angestellter oder Selbstständiger. Im Konzern verdienst du sicherlich insbesondere am Anfang mehr Geld, später ist’s dort aber auch nicht einfach. Abteilungsleiterstellen mit mehr Gehalt gibts auch nur begrenzt und sicher nur für bessere Leute. Es ist also auch nicht ausgemacht, dass die große Kohle automatisch kommt, wie das hier auf wiwitreff gern so dargestellt wird. Wo man da jetzt mehr Geld verdient oder weniger leisten muss, kann keiner beantworten. Als Steuerberater hast du halt automatisch eine gewisse Position bezüglich der nicht-berufsträger und rutscht automatisch in eine Führungsposition. Ist bei uns jedenfalls so. Schön ist auch die Wahl angestellt zu arbeiten oder sich selbständig zu machen oder irgendwo einzukaufen.
Letztlich ist die Sache ganz einfach: Wenn du keinen Bock drauf hast, dann lass es gleich, ohne die Aussicht das Examen machen zu wollen, ist der Job für die Katz. Ansonsten gilt wie bei jeder Jobauswahl: Praktika machen und schauen was einem am besten taugt. Wenn man gut ist, findet man seinen Weg und verdient sein Geld. Und wenn man nicht gut ist oder ohne Aufwand die große Kohle einstecken will, wird’s meistens auf Dauer auch schwierig.m
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