WiWi Gast schrieb am 22.02.2020:
Lohnt sich nun der Aufwand oder nicht?
Das ist im Grunde die Frage, welche der Vorbehaltsaufgaben, aus denen Du später Dein Berufseinkommen erzielen willst dereinst mit den Mitteln moderner Technik deutlich rationalisiert oder vollständig ersetzt werden.
Als ich mich vor nun fast drei Dekaden auf den Beruf eingelassen habe war es unvorstellbar, daß Tätigkeitsfelder wie Lohn- und Finanzbuchhaltung direkt für die Mandanten durch Rechenzentren bzw. Anbieter in der Cloud erbracht werden, was heute bereits teilweise Realität ist.
Anstatt dessen war es üblich, daß ein Steuerberater Personen meist weiblichen Geschlechts als eine Art bessere Datentypistinnen damit beschäftigte und deren Arbeitsergebnisse wenigstens zu den Mittelgebühren der damaligen Steuerberatergebührenverordnung (StBGebV) weiterverkaufen konnte.
Kleine Gewinnermittlungen, Jahresabschlüsse und die zugehörigen Steuererklärungen werden in dieser Dekade folgen.
Diese Tätigkeiten allein machen heute 70% des Branchenumsatzes aus.
Ob die restlichen 30% des Branchenumsatzes so sicher oder ggf. zukünftig noch erweiterungsfähig sind, so daß alle vom Fortschritt betroffenen Berufsangehörigen damit auch zukünftig ein standesgemäßes Einkommen erzielen können, daß den hohen Aufwand für das Berufsexamen und die laufende Fort- und Weiterbildung rechtfertigt, glaube ich persönlich nicht.
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