"Ich formuliere es einmal bewusst hart, vielleicht hilft es so mit dem Augen öffnen:
Wenn ein 1,75 m großes und glatzköpfiges Erdnuckel mit der Leibesfülle eines Elefanten nach der 1,80 m großen und engelsgleichen Gazelle sucht, dann liegt es vielleicht doch nicht an der Frauenwelt, dass es nicht klappt..."
Diese Einstellung finde ich sehr seltsam. Wenn ich ein hässliches Entlein bin, dann sollte ich also nach einem hässlichen Entlein suchen, damit das Marktgleichgewicht erhalten bleibt!? Ganz anders läuft's.
Zunächst mal sollte jeder Mensch sich selbst attraktiv finden, sonst macht die Partnersuche (und das Leben überhaupt) keinen Spaß. Lebe so, dass es für jeden anderen Menschen eine Freude sein muss, mit Dir zu tun zu haben. Dafür ist es völlig gleichgültig, ob Du nach irgendwelchen Kriterien aus Funk und Fernsehen tatsächlich diese Attraktivität hast, das ist sowieso subjektiv. Du selbst musst dich gut finden, vielleicht sogar für den attraktivsten Menschen auf der Welt halten. Das hat nichts mit Selbstüberhöhung zu tun, sondern mit einer gesunden Selbstliebe. Diese Selbstliebe hast Du aus der inneren Überzeugung, dass Du ein wertvoller Mensch bist. Sie darf nicht davon abhängen, dass andere Dir diesen Wert tagtäglich bestätigen, denn dann wärest Du in der Falle gelandet, der Welt etwas vorspielen zu wollen, um bewundert zu werden. Die Welt ist keine Bühne.
Und natürlich darfst Du dir als wertvoller Mensch diejenige Partnerin aussuchen, die Du für die wertvollste Partnerin hältst, die es geben kann. Wie willst Du ernsthaft Deine Zuneigung für einen anderen Menschen ausdrücken, wenn Du diesen Menschen eigentlich nur für gesundes Mittelmaß hältst, das Du selbst nur deshalb ausgesucht hast, weil Du selbst gesundes Mittelmaß bist? Da kann man sich ja gleich den Strick nehmen. Welche Frau hat denn auf sowas Lust...!? (Und welcher Mann?) Wenn Du von Dir selbst überzeugt bist und Dir denjenigen Menschen ausgesucht hast, der Dir wirklich gefällt, dann wirst Du ihn auch für Dich gewinnen.
Natürlich kannst Du voll daneben liegen und Dich zum Beispiel in jemanden vergucken, der nichts von Dir wissen will. Dann waren aber entweder die Kriterien unehrlich (Du bist z.B. einzig nach Äußerlichkeiten gegangen) oder Du bist an eine Frau geraten, die selbst keine innere Zufriedenheit hat und die Partnersuche nur als Kompensation für innere Leere betrieben hat. Für eine solche Frau stehen natürlich Typen hoch im Kurs, die sie durch Abstrahleffekte gut dastehen lassen (Geld, Ruhm, Aussehen...). Aber wer will so eine schon?
Das alles gilt übrigens für Männer wie Frauen gleichermaßen und ich habe rein willkürlich die männliche Suche nach einer weiblichen Partnerin als Beispiel genommen. Die drei anderen möglichen Konstellationen laufen nicht anders ab.
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