Das konnte mir auch noch niemand wirklich überzeugend erklären.
Fakt ist, dass die Renteninformation vom Versorgungswerk die monatliche Rente bei Renteneintritt zeigt. Das bedeutet, dass es sich um eine um Jahrzehnte aufgezinste Zahl handelt. Natürlich ist diese Zahl viel größer als bei der Deutschen Rentenversicherung. Wer einfach nur die Zahlen vergleicht, ist ganz schön naiv.
Die Deutsche Rentenversicherung dagegen zeigt in der jährlichen Information die monatliche Rente auf dem aktuellen Stand - also heute. In der Information steht, dass man selber mit 1,0% bis 2,0% jährlich aufzinsen soll, wenn man den voraussichtlichen Wert bei Renteneintritt berechnen möchte.
Außerdem ist noch zu beachten, dass die Deutsche Rentenversicherung einen Zuschuss zur Krankenversicherung in Höhe des Arbeitgeberanteils zahlt. Dieser Betrag ist nicht in dem Betrag der Renteninformation enthalten. Die Versorgungswerke zahlen diesen Zuschuss gar nicht.
Die gesetzliche Rente wird regelmäßig erhöht. Im letzten Jahrzehnt lagen die Erhöhungen teilweise bei 3-4%. Mein Versorgungswerk hat dagegen so gut wie gar nicht erhöht - wohl wegen Niedrigzinsphase.
Da das Versorgungswerk kapitalgedeckt ist, hängt der Wert der Einzahlungen vom Alter des Einzahlenden ab. Bei der Deutschen Rentenversicherung dagegen bekommt man für eine Einzahlung X immer dieselben Rentenpunkte, egal ob man 25 Jahre alt ist oder 65 Jahre alt. Selbst wenn das Versorgungswerk gut ist, müsste es aber einen Break-Even-Point geben, bei dem die Deutsche Rentenversicherung wieder vorteilhafter wird, weil sie nicht nach dem Alter diskriminiert.
Fazit: Es handelt sich um ganz unterschiedliche Systeme, die beide ihre Vor- und Nachteile und Risiken haben. Wer denkt, dass er mit dem Versorgungswerk automatisch und immer besser fährt als mit der DRV, ist in meinen Augen ganz schön blauäugig.
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