WiWi Gast schrieb am 21.11.2023:
Passend zur Diskussion mal eine Frage von mir:
Ich bin aktuell 20 Jahre alt, im 3. Semester Wiwi (top 5%, target) und möchte sowohl aus gesellschaftlichen Gründen (ungebremste Einwanderung aus Afrika/Nahost, Verbotskultur und Klimapolitik, ein Bundeskanzler der an Cum Ex beteiligt war, zentralistisch geschaltener ÖRR...) als auch aus finanziellen Gründen (erstes Akademikerkind in der Familie, voraussichtlich kein Erbe) Deutschland verlassen und woanders mein Glück versuchen. Aktuell plane ich, meinen Master an der HSG zu absolvieren und anschließend in der Schweiz einzusteigen.
Die Hauptargumente für mich sind höhere Bruttolöhne, deutlich niedrigere Steuerlast, basisdemokratische Elemente wie Volksabstimmungen, Vergütung nach Leistung und weniger ideologisch getriebene Politik.
Denkt ihr, dass ich gerade nur eine naive Sichtweise auf das Thema habe und einige große Nachteile übersehe oder hätte eine potentielle Auswanderung für mich wirklich die beschriebenen Vorteile? Kann man als Deutscher in der Schweiz Karriere machen oder steht man oft unausgesprochenen Vorurteilen gegenüber, die einem den Weg dann erschweren? Wie schon gesagt, komme ich aus eher bescheidenen Verhältnissen und möchte gerne meine Lebenssituation und die meiner zukünftigen Kinder deutlich verbessern. Vielen Dank für euren Input.
Probiere es aus. Rückkehr nach DE ist ja immer möglich.
Berücksichtige aber, dass du in den Augen einiger Schweizer der deutsche Wirtschaftsmigrant bist, der für wenig Geld die Löhne in dem entsprechenden Wirtschaftssektor drückt.. Schweizer AG suchen oft gezielt deutsche Fachkräfte, die sich ihre Arbeit viel zu schlecht vergüten lassen.
Allgemein ist der Ruf der deutschen nicht wirklich gut, da sie als Integrationsunwillig gelten und mit ihrer direkten und lauten Art die einheimischen oft nicht klar kommen
Unglaublich teuer wird es, wenn du erstmal Kinder hast, denn die Kosten für entsprechende Einrichtungen sind sehr teuer und, da üblicherweise Frau+Mann arbeiten müssen in 42 Stundenwochen-Konstrukten, auch notwendig.
Familie wirst du ja auch vermutlich nicht in der Schweiz haben, die da unterstützen kann.
Heißt: du wirst wenig Zeit für deine Kinder haben.
Die Schweiz hat mWn. die niedrigste Wohneigentumsquote in Europa, Immobilien für die meisten kaum finanzierbar
hohe Kosten, daher sollte dein Gehalt das kompensieren können. Faustformel war immer: Bruttolohn in DE multipliziert mit dem Faktor 1,8-2 ist das anzustrebende Zielgehalt..
Ob das realisierbar ist, wenn man in DE zwischen 80-100 K brutto verdient, kann ich dir nicht sagen.
Das mal ein paar Schattenseiten, die du berücksichtigen solltest. Auch wenn dir das durch die Katastrophale Politik suggeriert wird, hat so ein sozialmarktwirtschsftliches Auffangbecken nicht nur Nachteile, Wenn du aber mit den aufgeführten Punkten klar kommst, sehe ich keine größeren Hindernisse. Zum "hustlen" und für die Karriere mit Sicherheit ein guter Step, wenn man ungebunden ist. Denke schwierig wird es, sobald man nicht mehr alleine ist
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