Was wäre für mich am sinnvollsten?
Hallo,
ich weiß nicht, wie es für mich weitergehen soll. Ein paar Infos zu meinem Werdegang:
Ich habe meine mittlere Reife 2009 erhalten. Daraufhin habe ich eine Ausbildung im Einzelhandel angefangen. Diese habe ich auf 2,5 Jahre verkürzt und wurde unbefristet übernommen. Zu diesem Zeitpunkt lag ich bei 2600? brutto, Urlaubsgeld war doppeltes Gehalt, Weihnachtsgeld waren glaube ich 50% vom Gehalt. Außerdem bekamen wir jeden Monat Essensschecks im Wert von 6?. Ich hatte eine 40 Stunden Woche.
Aufgrund von familiären Problemen war ich gezwungen, zu kündigen. Nachdem ich soweit alles geklärt hatte, wollte ich wieder zurück in das Unternehmen. Allerdings haben sich die Zustände enorm verschlechtert. Ich habe einen Auszubildenden, der ebenfalls übernommen wurde und nun als Vollzeitkraft beschäftigt ist, wieviel er verdient. Er verdient 1400? netto und hat die gleiche Steuerklasse wie ich (Steuerklasse 1).
Da mich das wirklich gewundert hat, habe ich meinen Chef angerufen und gefragt, ob ich wieder bei ihm anfangen kann. Er hat sich sehr über meinen Anruf gefreut und hat mir gleich einen Termin angeboten, an dem wir das ganze nochmal besprechen. Den habe ich dann auch wahrgenommen und was soll ich sagen? Das mit den Lohnkürzungen stimmt tatsächlich. Die Gehälter von Neueinsteigern wurden angeblich 30% gekürzt. Ich habe gefragt, was man machen kann, damit ich wieder auf mein altes Gehalt komme. Auf meinen alten Vertrag habe ich auch keinen Anspruch, weil ich aus eigenem Willen gekündigt habe. Er bot mir an, mich als Aushilfe einzustellen. Als Stundenlohn bekomme ich nun 14?. Mit Zuschlägen komme ich auf ca 2300-2400 Brutto. Der Nachteil des Aushilfsvertrags ist allerdings, dass ich kein Weihnachtsgeld und keine Essensschecks mehr bekomme.
Die Arbeit an sich gefällt mir sehr, aber es ist halt blöd, dass ich die gleiche Arbeit für 300? weniger verrichte. Aber ich hab halt Pech gehabt. Ich bereue es enorm, damals gekündigt zu haben, aber was soll's. Jetzt bin ich also wieder in dem Unternehmen. Diesmal als Aushilfe mit 160 Stunden.
Ich möchte mich nun weiterbilden. Das gute ist, dass ich als Aushilfe flexibel bin. Ich kann also selber entscheiden, ob ich diesen Monat jeden Tag 8 Stunden arbeite oder ob ich wegen einer Prüfung eine Woche frei brauche. Sowas hat man als Vollzeit nicht. Ich spiele nun mit dem Gedanken, mein Abitur nachzuholen und zwar in Form eines Abendgymnasiums. Das ganze würde 3 Jahre dauern. 1 Jahr Vorkus, in dem alle Inhalte aufgefrischt werden und 2 Jahre für das Abitur. Der Vorkurs wäre wirklich perfekt, weil ich mir nicht sicher bin, ob ich das ohne Auffrischen der Inhalte schaffen würde. Ich weiß allerdings auch nicht, was ich nach dem Abitur machen soll. Ich bin 22 Jahre alt. Mit 25 Jahren habe ich, wenn alles gut geht, mein Abitur nachgeholt. Wenn ich danach noch studiere, gehen auch nochmal 5 Jahre (?) drauf. Ich habe jetzt öfters gelesen, dass es sinnvoller wäre, mein Fachabitur nachzuholen (Wirtschaft und Verwaltung) ich weiß aber nicht, ob ich wirklich etwas kaufmännisches machen möchte. Mit dem Abitur könnte ich ja in alle Richtungen studieren. Nehmen wir mal an, ich würde Variante 1 nehmen. Dann wäre ich nach Abitur und Studium 30 Jahre alt. Ist das zu alt, um in großen Unternehmen anzufangen? Aber wenn man bedenkt, dass ich weiterhin 8 Stunden arbeiten werde und direkt danach am Abendgymnasium teilnehme, ist es ja auch so, dass das nicht jeder macht. Also einen Vollzeitjob und dann noch Abendschule. Wird sowas berücksichtigt, wenn ich mich bewerbe? Oder ist es denen egal, unter welchen Umständen man das gemacht hat?
Was würdet ihr an meiner Stelle machen? Ich lebe zurzeit noch bei meinen Eltern. Deswegen habe ich keine hohen Ausgaben und mein derzeitiges Gehalt reicht locker aus. Aber wenn ich irgendwann mal alleine leben sollte, wird es eng. Ich möchte studieren, damit ich wesentlich mehr verdiene. Halt soviel, dass ich irgendwann meine Familie ohne Probleme versorgen kann.
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