Also in großen Firmen ist es ja gang und gäbe, dass viel mit Zeitarbeitskräften gearbeitet wird. Gerade in der Automotive-Welt, welche ja durch die große Dynamik öfter mal verlangt, größere Änderungen bei den Personalkosten umzusetzen. Das funktioniert bei uns eben nur richtig gut mit ZAKs und LAKs und ANÜs und wie sie alle heißen.
Erfahrungen habe ich damit mehrere gemacht, ich war z.B. bei BMW in zwei verschiedenen Abteilungen, die bestanden quasi zu 30% aus ZAKs, zu 30% aus ehemaligen ZAKs und zu 30% aus Studenten, Eigengewächsen oder Personen ohne Leihvergangenheit. "Üblich" war, dass man nach 1-2 Jahren mal evaluiert und dann in der Regel auch die Übernahme klappt. Einer in der Abteilung hat ganze 4 Jahre gebraucht, ein anderer Freund von mir war ganze 7 Jahre in der Leiharbeit bis es endlich geklappt hat, der war aber zugegebenerweise auch keine wirkliche Leuchte.
Bei der Bezahlung kommt es immer drauf an, ich habe damals in einem nicht Akademikerbereich auch nur so 1600 Netto bekommen, was aber nur für eine Ausbildung auch, naja, "in Ordnung" war. Mittlerweile kenne ich genügend Beispiele die dank Equal-Pay in Verbindung mit Überstundenregelungen sogar mehr verdienen als das festangestelle Äquivalent. Also 70-90k sind überhaupt keine Seltenheit.
Ich kann nur für den Münchner Raum sprechen, aber hier gibt es viele Leihfirmen z.B. Academic Work, die in den ausgeschriebenen Stellen relativ offensichtlich für bekannte Firmen wie BMW, Siemens oder MAN suchen. Das kann grundsätzlich eine Fahrkarte in den Konzern sein, man sammelt wertvolle Erfahrung und die Knete passt in der Regel auch einigermaßen.
Klar muss einem immer sein, dass man als ZAK nur ein Mitarbeiter zweiter Klasse ist. Man kann nie für die Zukunft planen, man wird bei internen Aktionen nicht berücksichtigt, alles ist einfach komplizierter zu beantragen, von IT-Ausstattung über Dienstreisen bis hin zum einfachen Urlaubsantrag. Dennoch ist es eine Chance, vor Allem, wenn man sonst nichts zu finden scheint.
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