Warum meint eigentlich jeder immer, nur weil man ein Haus kauft/baut/bauen lässt, dass man das als Geldanlage tut?
Wer wirklich denkt, das Haus sei eine Geldanlage, der ist schön blöd, denn man kann das Haus niemals mit Gewinn verkaufen, wie du ja schon richtig erkannt hast (wegen den Zinsen).
ABER: ich habe selber schon jahrelang in einer Wohnung gelebt und es kotzt mich einfach an, meinen du**en Vermieter anrufen zu müssen, der auch noch 50km weg wohnt um ihn zu fragen, ob ich da und da ein Loch bohren darf.
Alleine der Wohlfühlfaktor ist bei einem Haus mit Sicherheit höher. Man kann tun und lassen was man will.
Klar ist man sein Leben lang verschuldet, aber man schuldet seinem Vermieter auch 1200 Euro. Er wird davon reich und ich kann schauen wo ich bleibe, wenn er in 10 Jahren für seine Enkel Eigenbedarf anmeldet.
Für mich ist ein Haus einfach Lebensqualität. Weder Geldanlage noch Altersvorsorge.
Auch wenn man das Haus mit viel Verlust verkauft, kann man sich davon trotzdem noch eine kleine ETW kaufen.
Lounge Gast schrieb:
Ein Haus zum selbstbewohnen ist finanziell kompletter
Schwachsinn, selbst wenn die Zinsen gerade sooooo niedrig
sind....
Sagen wir mal das Teil kostet 270k, dann habt ihr nach 20
Jahre Tilgung ca. 400k bezahlt. Wer sagt euch das ein 20
Jahre altes Haus dann auch 400k wert ist? Also, unter dem
Gesichtspunkt Geldanlage ist dies eine reine Spekulation,
keine Investition.
Zusätzlich fallen dann nach 20 Jahren die ganzen großen
Reperaturen an, wie z.B. neue Heizung, Fenster, Dach,.....
Dann habt ihr gerade das Haus abbezahlt und könnt hierfür
schön die nächsten Kredite aufnehmen. Mal ganz absehen davon,
was ihr während der Jahre an unnötige Ausgaben in das Haus
ballert, z.B. Carport, Zäune, Gasgrill, eventuell Pool,
Rasenmäher..... usw...
Gehen wir mal von 1200 Warmmiete für eine Wohnung aus. Dann
könnt ihr von den 270k Kaufpreis ca. 19 Jahre zur Miete
wohnen. Im Gegenzug könnt ihr die Wegfallenden Zinsen UND die
Rückstellungen die ihr für Reperaturen bilden müsst frei
monatlich investieren. Auf diesem Weg steht ihr dann nach 20
Jahren mit einen schönen Vermögen (und ohne altes Haus am
Bein) da und könnt entscheiden wie es weitergeht.
Noch ein wichtiger Punkt:
Sehr viele Häuser werden NIE wirklich abbezahlt. Kommt euch
in den ersten 10 Jahre etwas dazwischen (Krankheit,
Scheidung, Jobwechsel, Auswandern) dann habt ihr ein echtes
Problem. In den ersten 10 Jahre werden in der Regel fast nur
Zinsen und Kaufnebenkosten getilgt. Müsst/ wollt ihr dann
verkaufen werdet ihr normalerweise mi großen Schulden aus der
Geschichte gehen.
Ich weiß, dieser Ansatz ist noch nicht besonders bekannt und
viele werden mir nicht zustimmen. Aber, wenn man es ehrlich
betrachtet, dann ist Eigentum zur Eigennutzung ein absoluter
Luxus. Ich fahre selbst Porsche und habe wirklich nichts
gegen Luxus. Aber es nervt mich ungemein, wenn Leute einen
Hauskauf als Investition oder Alterabsicherung bezeichnen,
denn genaus das ist er nicht.
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