War for Talent: Stimmt das?
Ist es leichter geworden in den letzten 2 Jahren bei MBB & co. unterzukommen?
Kontext: In der IT scheint ein 10% Gehaltsanstieg passiert zu sein in den letzten 2 Jahren. Wie sieht es ausserhalb aus?
antwortenIst es leichter geworden in den letzten 2 Jahren bei MBB & co. unterzukommen?
Kontext: In der IT scheint ein 10% Gehaltsanstieg passiert zu sein in den letzten 2 Jahren. Wie sieht es ausserhalb aus?
antwortenWiWi Gast schrieb am 18.04.2022:
Ist es leichter geworden in den letzten 2 Jahren bei MBB & co. unterzukommen?
Kontext: In der IT scheint ein 10% Gehaltsanstieg passiert zu sein in den letzten 2 Jahren. Wie sieht es ausserhalb aus?
Jein, es wird breiter eingeladen - Diveristy, etc. pp - um durchzukommmen bleiben die Absprüche aber gleich. Die Qualität ist nicht verhandelbar
antwortenNein. War of Talents heißt mint nicht bwl
antwortenDas ist leider nicht der Fall.
Ich arbeite bei einer der drei MBB Beratungen.
Und ich muss sagen, dass ich in den letzten 18 Monaten definitiv einen signifikanten Einbruch in der Qualität der Neustarter wahrnehmen musste.
Das hat aus meiner Sicht vor allem einen Grund:
Der Beratungsmarkt ist heillos „Hot“. Wir können bei weitem nicht alle Projekte machen, die wir gewinnen, da uns schlicht und einfach die Berater fehlen. Das führt dann natürlich dazu, dass auch Kandidaten häufiger durchgewuncken werden, denen wir vor 3 Jahren ohne zweimal zu überlegen abgesagt hätten.
Ich glaube das ist wieder so ein Marketing-Gag. Es mag sein dass bei echt seltenen Spezialisten z.B. Cybersecurity, Data Scientist usw. gekämpft wird, aber auch hier ist das Entgegenkommen doch auch eher begrenzt. Kleinere Unternehmen können meist nicht (Bezahlung, Infrastruktur, Ausstattung...) und große Unternehmen wollen aus Gleichbehandlungssicht den restlichen Arbeitnehmern nicht (Gehalt, Betriebsrat ...).
Und seien wir mal ehrlich: Was teilweise als super Neuerung verkauft wird ist größtenteils ein Witz. Der klassische Obstkorb, kostenfreies Wasser / Kaffee, der Kickertisch. Als ob sich nur irgendjemand der wirklich was kann davon beeindrucken ließe.
Vielleicht werden nun die gröbsten Ungerechtigkeiten, Ineffizienzen und Absurditäten langsam ausgebügelt z.B. unbezahlte Überstunden, Minuten genaue Zeiterfassung, Anzahl der Urlaubstage.
Wenn ich z.B. lese das das Unternehmen Gleitzeit feiert, dann denke ich "Hä?! als ob es darüber etwas zu diskutieren gäbe." Ich habe einmal in meinem Leben in einem Unternehmen gearbeitet in der ich keine Gleitzeit hatte, sorry aber nie nie wieder. Was ich alleine für Diskussionen hatte wenn meine Bahn einfach mal wieder nicht kam (hatte über eine Stunde Anreise und bin 6:15 losgefahren) und dann 0 Verständnis bekommen. Oder es wird groß von Work-Life-Balance geschrieben und ein Urlaubsanspruch von 30 Tagen beworben. Sorry aber das ist das absolute Minimum. Oder auch geil: "Wir bieten die Möglichkeit zur Entgeltumwandlung mit Bezuschussung." Auch wieder so eine Verarsche, als ob das nicht gesetzlich verpflichtend wäre.
antwortenKeine First hand Erfahrungen, sondern eher aus dem Freundeskreis: Die Kriterien wurden aufgeweicht, weil a.) weniger Leute nachkommen und b.) Leute kein bock mehr haben auf 70h Wochen
antwortenDie Ansprüche sind mind. gleichgeblieben. In vielen Bereichen habe ich sogar eher das Gefühl, dass wir seit Jahrzehnten einen Anstieg der Ansprüche an Berufseinsteiger/Young Professionals erleben.
Das mit dem "War for Talent" ist auch zum Teil statistischer Schwachsinn. Viele Unternehmen fangen an zu jammern, wenn sie nicht mehr auf eine 0815 Stelle dutzende oder hunderte Bewerbungen kommen.
Ich glaube z.B. der VDI hat mal zugegeben, dass sie von "Fachkräftemangel" sprechen, wenn weniger als 7 Bewerber auf eine Stelle kommen.
Wenn dann ist die Konkurrenz der Firmen um einen sehr kleinen Pool an Leuten stärker geworden.
Hier reden wir aber von Leuten mit absolutem Top-Profil, welche zusätzlich noch bereit sind, viele Jahre faktisch ihr Privatleben komplett für die Firma wegzuschmeißen. Und solche Leute wurden schon immer mit großzügiger Kompensation und guten Aufstiegschancen gelockt.
Und dieser Pool ist nicht größer geworden. An der Anspruchshaltung der Unternehmen ändert das aber nichts. Nur die Einstiegsgehälter sind etwa gestiegen.
2020 war es vor allem aufgrund der mit COVID verbundenen Unsicherheit eher schwieriger, eingeladen zu werden. Zu 2021/22 habe ich keine Ahnung, sehe aber keinen Grund warum es schwieriger oder leichter im Vergleich zur Vergangenheit geworden sein soll - Diversity ist schon seit einer gefühlten Ewigkeit ein Thema...
antwortenIch glaube der War for Talents fängt eher bei den weniger beliebten Branchen / Unternehmen an.
Der öffentliche Dienst ist hier ein Beispiel. Da ist der Mangel schon recht stark ausgeprägt. (trotz Corona)
antwortenKriterien sind bei uns eindeutig gefallen. Vor allem bei Frauen. Stichwort Diversity.
Will natürlich keiner laut aussprechen...
antwortenAls ich mein Abi 2004 gemacht habe, war in den Medien nichts anderes zu hören als Ingenieurmangel.
Viele, wirklich viele haben sich daran versucht. Viele scheitert (~40% Abbrecherquote).
Wo sind die gelandet? Einige lassen sich heute noch bei Zeitarbeitsbuden knechten, ah von Ingenieurdienstleistern zu "Projekten" vermitteln.
So lange das Lohnniveau in Deutschland so ist wie es ist, nämlich deutlich zu niedrig für die Produktivität, so lange kann von keinem Mangel oder War for Talent gesprochen werden.
antwortenWar of Talent und gleichzeitig BWL sowas liest man auch nur im WiWi Treff.
antwortenWiWi Gast schrieb am 19.04.2022:
Ich glaube der War for Talents fängt eher bei den weniger beliebten Branchen / Unternehmen an.
Der öffentliche Dienst ist hier ein Beispiel. Da ist der Mangel schon recht stark ausgeprägt. (trotz Corona)
Solche Branchen beteiligen sich ja auch nicht an diesem Kampf. Die meckern nur öffentlich in den Medien und verlangen Hilfe von der Politik.
antwortenWiWi Gast schrieb am 19.04.2022:
Kriterien sind bei uns eindeutig gefallen. Vor allem bei Frauen. Stichwort Diversity.
Will natürlich keiner laut aussprechen...
Was ist dein background?
antwortenWas hat "War for Talent" mit UBs zu tun?
Also, wenn es einen echten War gäbe, würden Gehälter explodieren. Das ist aber nicht der Fall, auch nicht in den UBs.
Am Ende des Tages gibt es mehr Studis als jemals zu vor, und immer mehr haben auch irgendwelche 1er Schnitte (Abi und co). Die Beratungen wachsen jedes Jahr, suchen immer mehr Leute, aber scheinbar haben sie kein riesiges Problem damit, die Leute zu bekommen.
Hierzu können die UBs nahezu beliebig den Pool der Kandidaten erweitern: Viel mehr Frauen, alle möglichen Expoten-Studiengänge, paar frustrierte Konzern-Leute. Am Ende des Tages ist das easy, denn in der UB braucht man einzig und allein gesunden Menschenverstand und hohen Leistungswillen.
Nix "War"!
Anders sieht es in hochspezialisierten Bereichen aus, in denen Leute ECHTE Fachkompetenz mitbringen müssen.
antwortenDie UBs bauen immer mehr Personal auf, natürlich muss das irgendwoher kommen.
Allein was die MBBs auch in den nächsten Jahren an Neueinstellungen planen, so viele Mitarbeiter hatten die früher in 10 Jahren nicht eingestellt.
WiWi Gast schrieb am 19.04.2022:
Die UBs bauen immer mehr Personal auf, natürlich muss das irgendwoher kommen.
Allein was die MBBs auch in den nächsten Jahren an Neueinstellungen planen, so viele Mitarbeiter hatten die früher in 10 Jahren nicht eingestellt.
Wenn die Wirtschaft abkühlt ist jede Planung schnell wieder korrigiert.
antwortenWie ist denn der Netto-Aufbau?
Gehen Leute vielleicht auch schneller als früher?
WiWi Gast schrieb am 19.04.2022:
antwortenDie UBs bauen immer mehr Personal auf, natürlich muss das irgendwoher kommen.
Allein was die MBBs auch in den nächsten Jahren an Neueinstellungen planen, so viele Mitarbeiter hatten die früher in 10 Jahren nicht eingestellt.
WiWi Gast schrieb am 18.04.2022:
Ist es leichter geworden in den letzten 2 Jahren bei MBB & co. unterzukommen?
Kontext: In der IT scheint ein 10% Gehaltsanstieg passiert zu sein in den letzten 2 Jahren. Wie sieht es ausserhalb aus?
10% Gehaltsanstieg bei realer Inflation von 10% in den letzten 2 Jahren Werte ich jetzt Mal nicht als ein ausgeprägtes Zeichen des "war for talent". Dazu würde IT Beratung ja durch die Corona-Krise teilweise noch stärker nachgefragt.
antwortenKeine Ahnung wie es in der UB aussieht, aber in der IT gibt es diesen Krieg oder Mangel nicht. Zumindest nicht in einer Qualität, welche diese Worte rechtfertigen würde.
Natürlich ist es wahr, dass ein ITler heute so etwas wie eine Job-Garantie hat. Wer als Softwareentwickler oder Admin arbeitslos ist, muss sich kritische Fragen gefallen lassen.
Das war es dann aber auch. Die dicken Gehälter der 90er erreicht auch heute niemand mehr. Und nur weil seit einigen Jahren überhaupt mal wieder spürbare Lohnsteigerungen möglich sind, ist das kein Grund für 🥳 (Arbeitnehmer) oder 😭 (Arbeitgeber). Schließlich hat man viele Jahre zuvor genug am Gehalt und Personal gespart.
Dieses Sparen wiederum ist für mich sowieso der wahre Grund für die aktuell so vielen offenen Stellen. Man hat so viele Jahre so viel gekürzt, gespart und rationalisiert, dass man übers Ziel hinaus geschossen ist und nun feststellt: so funktioniert es nicht mehr. Es knarzt an allen Ecken und enden. Kaputtgespart eben. Und da Fachkräfte wider Erwarten nicht auf Bäumen wachsen, hat man nun ein Problem.
Da ich solche Beobachtungen nicht nur in der IT erlebe, sondern auch in Handwerk, Pflege, Dienstleistungen, Industrie und Verwaltungen, bin ich so frei zu behaupten, dass es bei UB auch nicht viel anders aussehen wird. Zu lange zu viel gespart. Und nun hat man den Salat. Aber deswegen verdienen längst nicht jeder Mitarbeiter auf einmal +100%.
Übrigens: welche Preissteigerungen ein echter Mangel und ein echter war Auslösen, das erleben wir gerade bei Energie und Rohstoffen. Da spricht niemand, also wirklich niemand, von +5% und jammert dann rum. Komisch, komisch, liebe Arbeitgeber. 🤓
antwortenWiWi Gast schrieb am 20.04.2022:
Keine Ahnung wie es in der UB aussieht, aber in der IT gibt es diesen Krieg oder Mangel nicht. Zumindest nicht in einer Qualität, welche diese Worte rechtfertigen würde.
Natürlich ist es wahr, dass ein ITler heute so etwas wie eine Job-Garantie hat. Wer als Softwareentwickler oder Admin arbeitslos ist, muss sich kritische Fragen gefallen lassen.
Das war es dann aber auch. Die dicken Gehälter der 90er erreicht auch heute niemand mehr. Und nur weil seit einigen Jahren überhaupt mal wieder spürbare Lohnsteigerungen möglich sind, ist das kein Grund für 🥳 (Arbeitnehmer) oder 😭 (Arbeitgeber). Schließlich hat man viele Jahre zuvor genug am Gehalt und Personal gespart.
Dieses Sparen wiederum ist für mich sowieso der wahre Grund für die aktuell so vielen offenen Stellen. Man hat so viele Jahre so viel gekürzt, gespart und rationalisiert, dass man übers Ziel hinaus geschossen ist und nun feststellt: so funktioniert es nicht mehr. Es knarzt an allen Ecken und enden. Kaputtgespart eben. Und da Fachkräfte wider Erwarten nicht auf Bäumen wachsen, hat man nun ein Problem.
Da ich solche Beobachtungen nicht nur in der IT erlebe, sondern auch in Handwerk, Pflege, Dienstleistungen, Industrie und Verwaltungen, bin ich so frei zu behaupten, dass es bei UB auch nicht viel anders aussehen wird. Zu lange zu viel gespart. Und nun hat man den Salat. Aber deswegen verdienen längst nicht jeder Mitarbeiter auf einmal +100%.
Übrigens: welche Preissteigerungen ein echter Mangel und ein echter war Auslösen, das erleben wir gerade bei Energie und Rohstoffen. Da spricht niemand, also wirklich niemand, von +5% und jammert dann rum. Komisch, komisch, liebe Arbeitgeber.
Ehrlich gesagt spiegelt das meine Erfahrungen nicht wieder. Wenn ich die Einstiege von Bekannten von vor 5 bis 10 Jahren mit denen von heute vergleiche ist der Unterschied schon groß. Und auch in den ersten 2 Jahren konnten die meisten ihr Gehalt um ca 20k Steigern (mit oder ohne Wechsel). Außerdem bekommt man permanent Angebote auf LinkedIn/XING. Das sind jetzt keine MBB Gehälter aber dafür ist um 17 Uhr auch Feierabend.
antwortenFinde ich sehr gut zusammengefasst. Gerade der Bezug zur Verwaltung / Infrastruktur (z.B. Brücken) wie schlecht man gewirtschaftet hat. Nun schiebt man einen riesigen Investitionsstau vor sich her. Niemand weiß wann, wie, wovon und von wem das alles bezahlt und geleistet werden soll. Völliger Irrsinn.
Auch in meiner Firma hat man in den "goldenden Jahren" konsequent das Geld für alles mögliche aus dem Fenster geworfen und aus der Firma gezogen. Jetzt sind alle am struggeln. Selbst als klar war dass sich die Zeiten ändern würden hat man viel zu lange gebraucht umzusteuern. Ergebnis ist das jetzt weniger Leute mit weniger Budget und noch älteren Anlagen viel mehr erreichen sollen. Dass die Rechnung nicht aufgehen kann, kann sich jeder normal denkender Mensch vorstellen. Was natürlich dann auch klar ist: für Gehaltserhöhungen fehlt das Geld. Naja, bald habe ich meine 5 Jahre voll und führe schon erste Gespräche.
WiWi Gast schrieb am 20.04.2022:
antwortenKeine Ahnung wie es in der UB aussieht, aber in der IT gibt es diesen Krieg oder Mangel nicht. Zumindest nicht in einer Qualität, welche diese Worte rechtfertigen würde.
Natürlich ist es wahr, dass ein ITler heute so etwas wie eine Job-Garantie hat. Wer als Softwareentwickler oder Admin arbeitslos ist, muss sich kritische Fragen gefallen lassen.
Das war es dann aber auch. Die dicken Gehälter der 90er erreicht auch heute niemand mehr. Und nur weil seit einigen Jahren überhaupt mal wieder spürbare Lohnsteigerungen möglich sind, ist das kein Grund für 🥳 (Arbeitnehmer) oder 😭 (Arbeitgeber). Schließlich hat man viele Jahre zuvor genug am Gehalt und Personal gespart.
Dieses Sparen wiederum ist für mich sowieso der wahre Grund für die aktuell so vielen offenen Stellen. Man hat so viele Jahre so viel gekürzt, gespart und rationalisiert, dass man übers Ziel hinaus geschossen ist und nun feststellt: so funktioniert es nicht mehr. Es knarzt an allen Ecken und enden. Kaputtgespart eben. Und da Fachkräfte wider Erwarten nicht auf Bäumen wachsen, hat man nun ein Problem.
Da ich solche Beobachtungen nicht nur in der IT erlebe, sondern auch in Handwerk, Pflege, Dienstleistungen, Industrie und Verwaltungen, bin ich so frei zu behaupten, dass es bei UB auch nicht viel anders aussehen wird. Zu lange zu viel gespart. Und nun hat man den Salat. Aber deswegen verdienen längst nicht jeder Mitarbeiter auf einmal +100%.
Übrigens: welche Preissteigerungen ein echter Mangel und ein echter war Auslösen, das erleben wir gerade bei Energie und Rohstoffen. Da spricht niemand, also wirklich niemand, von +5% und jammert dann rum. Komisch, komisch, liebe Arbeitgeber. 🤓
BCG hat allein in D mittlerweile 3000 Mitarbeiter.
2022 sollen 1000 neue Mitarbeiter hinzukommen.
2017 wurden "nur" 500 neu eingestellt.
Ungefähr 50% der Neueinstellungen dienen zur Nachbesetzung aufgrund Fluktuation.
Das ist Netto schon ein ordentliches Plus an Beratern.
In den 2000ern hatte BCG nichtmal 1000 Mitarbeiter in Deutschland.
ExBerater schrieb am 19.04.2022:
antwortenWie ist denn der Netto-Aufbau?
Gehen Leute vielleicht auch schneller als früher?
WiWi Gast schrieb am 20.04.2022:
Keine Ahnung wie es in der UB aussieht, aber in der IT gibt es diesen Krieg oder Mangel nicht. Zumindest nicht in einer Qualität, welche diese Worte rechtfertigen würde.
Natürlich ist es wahr, dass ein ITler heute so etwas wie eine Job-Garantie hat. Wer als Softwareentwickler oder Admin arbeitslos ist, muss sich kritische Fragen gefallen lassen.
Generell sieht man z.B. in der IT schon einen Mangel, aber massive Auswirkungen auf die Gehälter hat das noch nicht. Gehaltssteigerungen erreicht man trotzdem primär nur über Wechsel.
Ein guter Bekannter von mir ist Personalberater/Recruiter im IT Bereich. Händeringend suchen tun fast alle Unternehmen nach ITlern. Bloß an dem Bereich Gehalt, Arbeitsbedingungen und Unternehmenskultur ändert sich nur sehr langsam etwas.
Der Bekannte bekommt jede Woche mind. ein Dutzend offene Stellen/Suchaufträge von Unternehmen auf den Tisch gelegt. Mind. 50% davon gehen aber direkt in den Papierkorb, weil nicht effektiv vermittelbar im aktuellen Markt. Anforderungen und Angebot (Gehalt, Arbeitsumfeld etc). passen einfach nicht. Sagen tut man das den Kunden natürlich nicht.
antwortenDas kann ich für „meine“ MBB nicht bestätigen.
Wir haben mittlerweile gewisse „Quotenziele“ mit welchen wir in die Interviews geschickt werden (v.a. beim Thema Geschlecht und Studienhintergrund).
Da aus manchen Bereichen einfach prozentual weniger Bewerber kommen, werden durch die fast starren Quoten aktuell Leute eingestellt die wir damals (bin seit 6 Jahren dabei) niemals genommen hätten. Ich finde das grundsätzlich nicht schlecht, da das oft „Pseudo elitär“ war, aber es ist Fakt, dass die Profile und Leistung der Leute im vergleichbar schlecht wurden.
WiWi Gast schrieb am 19.04.2022:
antwortenWiWi Gast schrieb am 18.04.2022:
Jein, es wird breiter eingeladen - Diveristy, etc. pp - um durchzukommmen bleiben die Absprüche aber gleich. Die Qualität ist nicht verhandelbar
WiWi Gast schrieb am 19.04.2022:
... Die Qualität ist nicht verhandelbar
Oh doch!
Würdest du eher a) einen Auftrag absagen oder b) das Projekt mit mittelmäßigen Kandidaten staffen? Die meisten entscheiden sich für b).
WiWi Gast schrieb am 20.04.2022:
Oh doch!
Würdest du eher a) einen Auftrag absagen oder b) das Projekt mit mittelmäßigen Kandidaten staffen? Die meisten entscheiden sich für b).
Schön gesagt, nur eine kleine Korrektur :-) - ich würde sagen, ALLE entscheiden sich für b). Vor allem natürlich in den UBs, in denen irgendwer mit Akquisezielen (von Manager aufwärts) seinen Umsatz generieren muss, damit er am Jahresende auch seinen Bonus kriegt.
Ob die Leute dafür da sind, fragt keiner. Besonders dort, wo es mehr Richtung Umsetzung geht (bei MBB in den meisten Fällen vermutlich nicht, aber wer weiß...), holt man sich im Zweifel den nächsten Personaldienstleister (oder "Beratung") als Subdienstleister ins Boot, um das Projekt zu staffen, und damit geht die ganze Geschichte dann eine Ebene tiefer wieder von vorne los. Alles schon erlebt.
antwortenWiWi Gast schrieb am 20.04.2022:
Oh doch!
Würdest du eher a) einen Auftrag absagen oder b) das Projekt mit mittelmäßigen Kandidaten staffen? Die meisten entscheiden sich für b).
Die meisten können auch nicht die Tagessätze von MBB durchsetzen.
antwortenDefinitiv gefallen. Profile deutlich schwächer. Einladungen gehen deutlich öfter raus. Fehler in den Interviews werden viel mehr akzeptiert. Habe von einer BCG Partnerin auch gehört dass die Neueinsteiger im Durchschnitt wirklich deutlich schlechter werden.
Aber wen wundert es? Deutlich höherer Bedarf an Einsteigern und gleichzeitig selbst gesetzte Quoten. Wenn (Achtung: fiktive Zahlen) nur 20% deiner Bewerber Frauen sind, du aber 50% Frauen einstellen willst (und das auch tust), sinkt natürlich die Qualität. Dazu irgendwelche verkürzten Prozesse (wo ist da überhaupt der Sinn?), wo diese noch weniger ausgesiebt werden können. Aber auch bei den Männern werden inzwischen Profile angestellt, die es so vor einigen Jahren nicht mal in den Bewerbertag geschafft hätten.
antwortenWiWi Gast schrieb am 16.06.2022:
Definitiv gefallen. Profile deutlich schwächer. Einladungen gehen deutlich öfter raus. Fehler in den Interviews werden viel mehr akzeptiert. Habe von einer BCG Partnerin auch gehört dass die Neueinsteiger im Durchschnitt wirklich deutlich schlechter werden.
Aber wen wundert es? Deutlich höherer Bedarf an Einsteigern und gleichzeitig selbst gesetzte Quoten. Wenn (Achtung: fiktive Zahlen) nur 20% deiner Bewerber Frauen sind, du aber 50% Frauen einstellen willst (und das auch tust), sinkt natürlich die Qualität. Dazu irgendwelche verkürzten Prozesse (wo ist da überhaupt der Sinn?), wo diese noch weniger ausgesiebt werden können. Aber auch bei den Männern werden inzwischen Profile angestellt, die es so vor einigen Jahren nicht mal in den Bewerbertag geschafft hätten.
Also ich bin bei M und die Leute die in letzter Zeit eingestiegen sind haben durch die Bank absolute Top-Profile
antwortenWiWi Gast schrieb am 16.06.2022:
Definitiv gefallen. Profile deutlich schwächer. Einladungen gehen deutlich öfter raus. Fehler in den Interviews werden viel mehr akzeptiert. Habe von einer BCG Partnerin auch gehört dass die Neueinsteiger im Durchschnitt wirklich deutlich schlechter werden.
Aber wen wundert es? Deutlich höherer Bedarf an Einsteigern und gleichzeitig selbst gesetzte Quoten. Wenn (Achtung: fiktive Zahlen) nur 20% deiner Bewerber Frauen sind, du aber 50% Frauen einstellen willst (und das auch tust), sinkt natürlich die Qualität. Dazu irgendwelche verkürzten Prozesse (wo ist da überhaupt der Sinn?), wo diese noch weniger ausgesiebt werden können. Aber auch bei den Männern werden inzwischen Profile angestellt, die es so vor einigen Jahren nicht mal in den Bewerbertag geschafft hätten.
Sagt denn das Profil wirklich was über die letztendlich Leistungen im Job aus? Wenn der kandidate keine 1,3 an der uni mannheim hat, sondern nur eine 1,7 an der Goethe?
antwortenWiWi Gast schrieb am 16.06.2022:
Definitiv gefallen. Profile deutlich schwächer. Einladungen gehen deutlich öfter raus. Fehler in den Interviews werden viel mehr akzeptiert. Habe von einer BCG Partnerin auch gehört dass die Neueinsteiger im Durchschnitt wirklich deutlich schlechter werden.
Aber wen wundert es? Deutlich höherer Bedarf an Einsteigern und gleichzeitig selbst gesetzte Quoten. Wenn (Achtung: fiktive Zahlen) nur 20% deiner Bewerber Frauen sind, du aber 50% Frauen einstellen willst (und das auch tust), sinkt natürlich die Qualität. Dazu irgendwelche verkürzten Prozesse (wo ist da überhaupt der Sinn?), wo diese noch weniger ausgesiebt werden können. Aber auch bei den Männern werden inzwischen Profile angestellt, die es so vor einigen Jahren nicht mal in den Bewerbertag geschafft hätten.
Mir kommt es eher so vor, als würden die Ansprüche an männliche BWLer immer härter, während es für MINTler und Frauen etwas gelassener zu geht. Aber in meinen Augen ist Consulting jetzt auch kein übertriebenes Rocket Science, sodass ich das Suchen nach <1.5 NC Profilen anstatt <1.9 Profilen auch oft pseudo-elitär empfinde. Und MINTler Studiengänge schätze ich auch schwerer ein als BWL, sodass der Top-Praktikalebenslauf auf der Strecke bleibt.
antwortenWiWi Gast schrieb am 16.06.2022:
Mir kommt es eher so vor, als würden die Ansprüche an männliche BWLer immer härter, während es für MINTler und Frauen etwas gelassener zu geht. Aber in meinen Augen ist Consulting jetzt auch kein übertriebenes Rocket Science, sodass ich das Suchen nach <1.5 NC Profilen anstatt <1.9 Profilen auch oft pseudo-elitär empfinde. Und MINTler Studiengänge schätze ich auch schwerer ein als BWL, sodass der Top-Praktikalebenslauf auf der Strecke bleibt.
Die Tatsache, dass man Leute pauschal aufgrund ihrer Noten/Uni im Studium oder sogar ihrer Abiturnote ablehnt, zeigt doch eigentlich wie gut der Arbeitsmarkt für die Unternehmen ist. Gäbe es einen echten Mangel, könnte man sich solche Dinge nicht erlauben.
Der vermeintliche Zusammenhang zwischen guten Noten und hoher Leistung im Beruf ist übrigens wissenschaftlich inzwischen mehrfach widerlegt worden. Aber Notenfilter sind immer noch eine einfache Möglichkeit, zu viele Bewerbungen automatisiert und kostengünstig auszusortieren.
Ich halte das "War for Talent" für absoluten Marketing Bullshit. Es gibt sicherlich in einigen Regionen und Branchen einen Mangel. Ändert sich dadurch was an der Bezahlung und den Arbeitsbedingungen? Eher weniger.
Und am Umgang mit dem "Humankapital" ändert sich schon mal gar nichts. Sieht man ja gut z.B. im medizinischen Bereich, der Pflege, Gastro, Luftfahrt etc. Alle schreien nach Fachkräftemangel und doch haben sich die Bedingungen flächendeckend eher verschlechtert als verbessert.
Ausgelöst durch die Vielzahl an gut qualifizierten und motivierten jungen Menschen, die in den letzten 20-30 Jahren in den Arbeitsmarkt geströmt sind, hat sich bei vielen Unternehmen eine absolut überzogene Anspruchshaltung entwickelt. Man sucht heutzutage für 0815-Jobs überqualifizierte möglichst junge Mitarbeiter, die am besten noch freiwillig 60h die Woche bei Mindestlohn arbeiten soll und bis zur Rente loyal sind.
Glücklicherweise kommt jetzt eine Generation nach, die weiß, dass sie am längeren Hebel sitzt, weil es viel weniger junge Menschen als mögliche Jobs gibt.
100% agree
PN
WiWi Gast schrieb am 17.06.2022:
antwortenDie Tatsache, dass man Leute pauschal aufgrund ihrer Noten/Uni im Studium oder sogar ihrer Abiturnote ablehnt, zeigt doch eigentlich wie gut der Arbeitsmarkt für die Unternehmen ist. Gäbe es einen echten Mangel, könnte man sich solche Dinge nicht erlauben.
Der vermeintliche Zusammenhang zwischen guten Noten und hoher Leistung im Beruf ist übrigens wissenschaftlich inzwischen mehrfach widerlegt worden. Aber Notenfilter sind immer noch eine einfache Möglichkeit, zu viele Bewerbungen automatisiert und kostengünstig auszusortieren.Ich halte das "War for Talent" für absoluten Marketing Bullshit. Es gibt sicherlich in einigen Regionen und Branchen einen Mangel. Ändert sich dadurch was an der Bezahlung und den Arbeitsbedingungen? Eher weniger.
Und am Umgang mit dem "Humankapital" ändert sich schon mal gar nichts. Sieht man ja gut z.B. im medizinischen Bereich, der Pflege, Gastro, Luftfahrt etc. Alle schreien nach Fachkräftemangel und doch haben sich die Bedingungen flächendeckend eher verschlechtert als verbessert.Ausgelöst durch die Vielzahl an gut qualifizierten und motivierten jungen Menschen, die in den letzten 20-30 Jahren in den Arbeitsmarkt geströmt sind, hat sich bei vielen Unternehmen eine absolut überzogene Anspruchshaltung entwickelt. Man sucht heutzutage für 0815-Jobs überqualifizierte möglichst junge Mitarbeiter, die am besten noch freiwillig 60h die Woche bei Mindestlohn arbeiten soll und bis zur Rente loyal sind.
Glücklicherweise kommt jetzt eine Generation nach, die weiß, dass sie am längeren Hebel sitzt, weil es viel weniger junge Menschen als mögliche Jobs gibt.
Dieser ganze Thread ist in diesem Forum an sich schon merkwürdig, wenn man dann aber liest, dass hier über UBs geredet wird, ist es geradezu absurd.
Ja, "war for talent" wird vor allem von denen propagiert die dadurch viel Geld verdienen können wenn alle dran glauben - das sind vor allen die in den letzten 30 Jahren explodierten Horden der Personalberater, Recruiter, Headhunter, Executive Searcher, und auch die noch schlimmere Coaching und MBA-Business-Schools Mischpoke. Nicht zu vergessen natürlich die UB Szene selbst, die solche Schlagworte gerne aufgreift, um ihren Kunden einen Handlungsdruck zu suggerieren (damit sie selbst wieder Projekte verkaufen können). Ganz ähnlich ist es mit solchen Themen wie Industrie 4.0, Digitalisierung,...
Der Markt regelt die Verhältnisse dort wo es ein freiher Markt ist. Wenn es irgendwo einen War gebe oder gibt, dann würde sich das in stark gestiegenen Gehältern zeigen.
Es werden hierbei ständig völlig unterschiedliche DInge vermischt. Es gibt die super Brainies die irgendwelche krassen Algorithmen bei Google entwickeln. Für die wird sicherlich drüber in den USA viel bezahlt. Dann gibt es aber auch ganz normale Brot und Butter Bereiche, in denen Leute heute händeringend gesucht werden, weil es keiner mehr machen will (Handwerk, Industriefacharbeiter). Hier ist die Frage, ob man da mit höheren Gehältern überhaupt was machen kann, wenn es niemand mehr machen will! Dann gibt es den kleinen Sonderbereich, in dem staatliche Systeme einen freien Markt einschränken, so etwas der Gesundheitsbereich. Ja, hier müsste viel mehr gezahlt werden, das ist aber schwierig wegen des dann weiter explodierenden Gesundheitssystems
Nein! für BWLer und zumeist auch alle anderen gerade graduierten Akademiker gibt es keinen War. Ihr seid buchstäblich beliebig austauschbare Massenware die in den meisten Fällen nach Tarif bezahlt wird
WiWi Gast schrieb am 17.06.2022:
Ich halte das "War for Talent" für absoluten Marketing Bullshit. Es gibt sicherlich in einigen Regionen und Branchen einen Mangel. Ändert sich dadurch was an der Bezahlung und den Arbeitsbedingungen? Eher weniger.
Und am Umgang mit dem "Humankapital" ändert sich schon mal gar nichts. Sieht man ja gut z.B. im medizinischen Bereich, der Pflege, Gastro, Luftfahrt etc. Alle schreien nach Fachkräftemangel und doch haben sich die Bedingungen flächendeckend eher verschlechtert als verbessert.
Gerade Unternehmen die vielleicht finanziell nicht so konkurrenzfähig sind, müssten eigentlich dann mit einer besonders guten Kultur und Top Arbeitsbedingungen punkten.
Aus meiner Erfahrung ist aber eher das Gegenteil der Fall. Und weder die Kultur noch die Arbeitsbedingungen haben zwangsweise etwas mit dem finanziellen Budget des Unternehmens zu tun. Meistens stehen dem verkrustete Strukturen und altbackene Führungskräfte bzw. Inhaber im Weg.
Das sind dann irgendwelche "Boomer"-Firmenchefs die sich auf Linkedin beschweren, dass sie bei Mindestlohn, 100% Officepflicht und starren Arbeitszeiten keine Leute mehr finden... Und sich gleichzeitig über die junge Generation aufregen, die "faul und abgehoben" wären. Solche Beiträge sehe ich inzwischen fast täglich.
Ich kenne selber jemanden, der sich bei jedem Stammtisch beschwert, dass er keine Studenten für 10 Euro pro Stunde mehr findet (wohl gemerkt zu beschissenen und unflexiblen Arbeitszeiten). Ich würde sagen kein Wunder, wenn man bei den großen Einzelhandelsketten schon 14 Euro als Ungelernter bekommt. Aber das will der Bekannte natürlich nicht hören.
Ich habe das Gefühl, wir sind langsam am Ende einer sehr bedenklichen Entwicklung angekommen. In den letzten 20 Jahren hat man immer weiter jeden Cent an Rendite primär bei den Mitarbeitern rausgepresst.
Nach 2 Jahren Pandemie ist vielen Leuten aber endlich klar geworden, wie sehr sie ihr Job eigentlich kaputt macht. Kombiniert mit der fehlenden Loyalität mancher Branchen und Arbeitgeber ihren Mitarbeitern gegenüber, haben die sich dann mal am Markt umgeschaut. Und das die nicht wieder zurück kommen, sollte eigentlich jedem mit gesundem Menschenverstand klar sein.
Ich halte das ganze für einen großen Gag der UB Industrie
Absolventen aus meinem Jahrgang und ich selber habe dieses Jahr den Interviewprozess komplett in der UB durchgemacht - fast bei jeder Beratung.
Ich habe ein sehr gutes Profil und an Einladungen mangelte es mir nicht aber ich habe so oft Absagen bekommen, weil ich "gut" war aber nicht "extrem gut", dass ich das ganze nicht mehr so für volle Möhre nehme.
Ähnlich ging es auch meinen Kollegen, so krass wie Cherry Picking betrieben worden ist, glaube ich nicht an einen War for Talent, zumindest nicht bei Tier 2 Beratungen, ggf. rot noch.
antwortenDen Beitrag finde ich gut, war of talent habe ich schon vor 20 Jahren gehört, es gibt in diesem Talent eine unbequeme Wahrheit: Der deutsche Mittelstand ist ohne Euro nicht konkurrenzfähig, wir brauchen in meinen Augen große Firmen a la Microsoft, etc. mit satten Gewinnmargen, die die auch ausländischen Topleuten mal 200-300k ohne Führungsverantwortung zahlen (das ist aber hierzulande ein Tabu, weil die Erben von mittelständischen Firmen (vor denen ich fachlich und menschlich wenig Respekt habe - von Ausnahmen abgesehen) fachlich so schwach sind, das in Ermangelung an Ideen nur die Kosten reduziert werden können. Ja, sie bieten vielen Menschen Arbeit, ist diese Struktur gut - definitiv nein - wir brauchen richtige Champions wie SAP, nicht diese Hidden Champions, die ihren Mitarbeiten Gurkenlöhne zahlen.
WiWi Gast schrieb am 24.06.2022:
antwortenWiWi Gast schrieb am 17.06.2022:
Gerade Unternehmen die vielleicht finanziell nicht so konkurrenzfähig sind, müssten eigentlich dann mit einer besonders guten Kultur und Top Arbeitsbedingungen punkten.
Aus meiner Erfahrung ist aber eher das Gegenteil der Fall. Und weder die Kultur noch die Arbeitsbedingungen haben zwangsweise etwas mit dem finanziellen Budget des Unternehmens zu tun. Meistens stehen dem verkrustete Strukturen und altbackene Führungskräfte bzw. Inhaber im Weg.Das sind dann irgendwelche "Boomer"-Firmenchefs die sich auf Linkedin beschweren, dass sie bei Mindestlohn, 100% Officepflicht und starren Arbeitszeiten keine Leute mehr finden... Und sich gleichzeitig über die junge Generation aufregen, die "faul und abgehoben" wären. Solche Beiträge sehe ich inzwischen fast täglich.
Ich kenne selber jemanden, der sich bei jedem Stammtisch beschwert, dass er keine Studenten für 10 Euro pro Stunde mehr findet (wohl gemerkt zu beschissenen und unflexiblen Arbeitszeiten). Ich würde sagen kein Wunder, wenn man bei den großen Einzelhandelsketten schon 14 Euro als Ungelernter bekommt. Aber das will der Bekannte natürlich nicht hören.
Ich habe das Gefühl, wir sind langsam am Ende einer sehr bedenklichen Entwicklung angekommen. In den letzten 20 Jahren hat man immer weiter jeden Cent an Rendite primär bei den Mitarbeitern rausgepresst.
Nach 2 Jahren Pandemie ist vielen Leuten aber endlich klar geworden, wie sehr sie ihr Job eigentlich kaputt macht. Kombiniert mit der fehlenden Loyalität mancher Branchen und Arbeitgeber ihren Mitarbeitern gegenüber, haben die sich dann mal am Markt umgeschaut. Und das die nicht wieder zurück kommen, sollte eigentlich jedem mit gesundem Menschenverstand klar sein.
WiWi Gast schrieb am 19.04.2022:
Nein. War of Talents heißt mint nicht bwl
Auch nicht unbedingt. Im Nachbarthread habe ich gestern was von einem Ingenieur mit Master gelesen, der 40k als Gehaltsvorstellung hat. Das ist einfach nur traurig.
antwortenDas Ganze ist doch nur ein Scheinargument, um Löhne drücken zu können, aber viel Erfahrung sollte der Kandidat dann auch haben. Bis auf einzelne Bereiche, wo dann nach Marktlogik die Löhne steigen sollten, gibt es diesen Fachkräftemangel nicht. Ist meist so, dass in diesen Bereichen die Konditionen/Lohn/Strukturen nicht attraktiv sind. Wenn ich einen 5 Euro-Stundenjob zu vergeben habe, kann ich mich natürlich noch lange darüber aufregen, dass ich niemanden finde.
antwortenEs gibt mMn keinen "War for Talent".
Was es gibt, ist eine zu geringe Anzahl an Menschen, die fähig und bereit sind, unattraktive Jobs zu machen. Sei es wegen der Rahmenbedingungen (alles über Zeitarbeit z. B.), sei es wegen der Bezahlung (Handwerker) oder der Arbeitsbedingungen (Pflege z. B.).
Im Akademiker Bereich sehe ich keinen War for Talent.
Bei Medizinern vielleicht, aber nur weil wir das Angebot durch zu wenig Studienplätze künstlich verkleinern.
Bei BWLern, ITler oder Ingenieuren gibt es das nicht.
Ich selber bin z. B. Dipl. Wirt. Ing., Abschluss 2010. Viele meiner damaligen Mitstudenten stecken bis heute, 12 Jahre später (!), in Arbeitnehmerüberlassung (=Zeitarbeit).
Ich selbst bin Gruppenleiter bei Siemens, wir suchen zur Zeit in vielen BWL und MINT Bereichen aber auch im „Blue Color“ Bereich. Was du nicht findest sind Zeitarbeiter, egal ob BWL Sachbearbeiter oder Metallfacharbeiter. Wenn die Stelle aber in Festanstellung ist bekommst du reihenweise Bewerber. Ich hatte ne Ingenieur Stelle ausgeschrieben, Zielgruppe Absolventen/ Junge Berufserfahrene. 60 Bewerbungen, mind. 10 davon hätten gut bis sehr gut gepasst. Qual der Wahl als Entscheider. Auch mit Profilen die es sicher zu MBB geschafft hätten (Abi, Bachelor, Master jeweils besser 2,0, Top Unis, Top Praktika, Top Auftreten).
Auf der anderen Seite habe ich mich bei Bosch auf eine Gruppenleiter Stelle beworben und in Smartrecruiter sehe ich, dass sich darauf auch noch 50 andere beworben haben.
Für gute und sehr gute Jobs gibt es immer noch mehr Bewerber als Stellen. Nur für Jobs mit miesen Kondition, Rahmenbedingungen und / oder schwerer Arbeit.
antwortenDie Top 15 Managementberatungen erzielen 2019 mit 12.600 Mitarbeitern gemeinsam rund 2,8 Milliarden Euro Umsatz. Ihre Umsätze in Deutschland stiegen im Schnitt um 6,2 Prozent. Roland Berger ist mit weltweit 650 Millionen Euro Umsatz erneut die klare Nummer eins. Es folgt Simon-Kucher & Partners mit fast 360 Millionen Euro. Q_Perior aus München zählt mit 214 Millionen Euro Umsatz erstmals zu den Top 3. Die Top-Themen der deutschen Managementberatungen sind Effizienzsteigerung und Kostensenkung.
Der Beratungsbranche boomt durch die Digitalisierung. Welche Anforderungen stellt die Digitalisierung an die Beratungsbranche? Was fasziniert so viele Absolventen der Wirtschaftswissenschaften an der Unternehmensberatung? Berater-Flüsterer Dirk Lippold zeigt in der neu erschienen dritten Auflage seines Consulting-Klassikers »Die Unternehmensberatung«, wie sich die Beratung zukünftig verändern wird.
Wer hinter die Kulissen der Strategieberatung und des Volkswagen Konzerns blicken möchte, hat dazu beim "Case Race 2022" Gelegenheit. Der Fallstudienworkshop von Volkswagen Consulting findet vom 13. bis 15. Juli 2022 in Wolfsburg statt. Bewerben können sich Studierende im Bachelor oder Master, Absolvent:innen und Young Professionals mit bis zu einem Jahr Berufserfahrung. Die Bewerbungsfrist für den Fallstudienworkshop von Volkswagen Consulting ist der 15. Juni 2022.
In der Consultingbranche ist der Branchenumsatz 2018 um 7,3 Prozent auf 33,8 Milliarden Euro gestiegen. Auch für 2019 sind die deutschen Unternehmensberater lautet der Branchenstudie „Facts & Figures zum Beratermarkt“ des Bundesverbandes Deutscher Unternehmensberater (BDU) zuversichtlich. Die Jobaussichten für Beratertalente sind erneut entsprechend gut. 90 Prozent der großen und Dreiviertel der mittelgroßen Beratungen planen, in 2019 zusätzliche Juniorberater und Seniorberater einzustellen.
Die studentische Unternehmensberatung »Junior Business Team e.V.« veranstaltet vom 08. bis zum 16. Januar 2020 die 20. Hohenheim Consulting Week. Bachelor-, Masterstudierende und Doktoranden aller Fachrichtungen erhalten jeweils einen Tag lang einen exklusiven Einblick in den spannenden Berateralltag. Ende der Bewerbungsfrist ist der 25. November 2019.
Das Karrierenetzwerk e-fellows lädt zum Karriere-Brunch "Consulting" ein. Talentierte Young Professionals und Professionals treffen hier verschiedene Beratungen. Die exklusive Eventreihe von e-fellows bietet beim Brunchen Gelegenheit, in entspannter Atmosphäre die Karrieremöglichkeiten in der Beratung ausloten. Der Karriere-Brunch Consulting findet im Oktober und November 2018 in München, Frankfurt und Hamburg statt. Das Event in Frankfurt richtet sich speziell an Frauen.
Die Unternehmensberatungen kommen schneller aus dem Corona-Tief als erwartet. Die Mehrheit der Consultingfirmen ist mit ihrer aktuelle Geschäftslage zufrieden oder sogar gut zufrieden. Eine besonders gute Geschäftslage und Geschäftsaussichten melden Sanierungsberater. So lauten die Ergebnise einer Branchenbefragung vom Bundesverband Deutscher Unternehmensberater (BDU) im September 2020.
Die Top 10 der Managementberatungen erzielen 2018 mit knapp 10.000 Mitarbeitern gemeinsam rund 2,3 Milliarden Euro Umsatz, von 9,1 Milliarden Euro insgesamt. Die Umsätze der Top 10 in Deutschland sind im Jahr 2018 im Schnitt um 9,5 Prozent gewachsen. Die Branche rechnet 2019 mit Umsatzsteigerungen von 10,3 Prozent sowie für 2020 und 2021 mit 10,4 Prozent. Roland Berger ist mit weltweit 600 Millionen Euro Umsatz die klare Nummer eins. Besonders stark gewachsen sind Simon-Kucher mit 22,6, Porsche Consulting mit 24,5 und Horváth mit 18,1 Prozent.
Das Karrierenetzwerk e-fellows lädt zum Karriere-Brunch "Consulting" ein. Talentierte Young Professionals und Professionals treffen hier verschiedene Beratungen. Die exklusive Eventreihe von e-fellows bietet beim Brunchen Gelegenheit, in entspannter Atmosphäre die Karrieremöglichkeiten in der Beratung ausloten. Der Karriere-Brunch Consulting findet im Oktober und November 2018 in München, Frankfurt und Hamburg statt. Das Event in Frankfurt richtet sich speziell an Frauen.
Lünendonk hat erneut die 10 größten deutschen Managementberatungs-Unternehmen mit ihren Gesamtumsatz- und Mitarbeiterzahlen ermittelt. Die Top 10 der Managementberatungen erzielen rund 2 Milliarden Euro Gesamtumsatz. Die führenden Beratungen wachsen 2017 zum vierten Mal in Folge deutlich zweistellig. Die Umsätze der Top 10 sind im Jahr 2017 im Schnitt um 12,5 Prozent gewachsen. Die Branche rechnet für das laufende Jahr 2018 und 2019 mit Umsatzsteigerungen in ähnlicher Höhe. Porsche Consulting wuchs organisch mit 19,3 Prozent noch stärker.
Wer Talent für Wirtschaft und Beratung hat, kann sich für den "CAREERVenture business & consulting summer" am 7. Mai 2018 in Hamburg bewerben. Das Recruiting-Event richtet sich vor allem an Studierende, Absolventen und Berufserfahrene der Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftsinformatik, Wirtschaftsingenieurswesen und Wirtschaftsmathematik. Die Bewerbungsfrist endet am 08. April 2018.
Die Beraterdatenbank vom Bundesverband Deutscher Unternehmensberater e.V. (BDU) hilft, den passenden Arbeitgeber oder Berater für ein Beratungsprojekt zu finden. Die Beraterdatenbank ist ein Gesamtverzeichnis aller Beratungsunternehmen des BDU mit Kurzprofilen. Sie umfasst Beraterprofile zu etwa 500 Unternehmensberatern in Deutschland. Eine Suchfunktion ermöglicht die Recherche nach Unternehmensberatern mit einem besonderen fachlichen, branchenbezogenen oder Länder-Schwerpunkt.
Great Place To Work hat erstmals »Beste Arbeitgeber im Consulting« ausgezeichnet. Sieger bei den Unternehmensberatungen mit über 250 Mitarbeitern ist die digitale Beratungsagentur Sapient Razorfish aus München. Auf Rang zwei konnte sich die Curacon Wirtschaftsprüfungsgesellschaft aus Münster platzieren. Die Strategieberatung Goetzpartners aus München landete vor Porsche Consulting und Ingenics auf Platz drei. Insgesamt punktete die Consultingbranche als Arbeitgeber beispielsweise beim Gehalt.
Die drei großen Strategieberatungen McKinsey, BCG und Bain führen das aktuelle WGMB-Consulting-Ranking 2016 an. Auf Platz 4 folgt die Unternehmensberatung Berylls Strategy Advisors, die zudem den Spitzenplatz unter den „Spezialisten“ der Beratungen erreicht. Welche Berater den größten Einfluss besitzen, hat die Wissenschaftlichen Gesellschaft für Management und Beratung (WGMB) von Wirtschaftsprofessor Dietmar Fink im „Consulting Impact Study 2016“ unter über 1.000 Führungskräften exklusiv für das manager magazin erhoben.
Das Lünendonk Handbuch Consulting bietet mit 26 Autorenbeiträgen einen fundierten Blick in die derzeit wichtigen Herausforderungen und Trends im Beratungsmarkt. 60 führende Managementberatungs-Unternehmen in Deutschland informieren zudem in kurzen Portraits über ihre Arbeit und ihre Beratungsschwerpunkte.
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