Hi,
ich würde sagen Ja und Nein.
Zuerst zum Nein.:
Ganz ehrlich wenn man ein wirklich guter Student/Performer ist und war, gute Abschlüsse mit nach Hause bringt, diverse Praktika macht und an sich ein positive Vita hat, würde ich ganz ehrlich sagen, geh in die UB. Das Geld ist dort sehr gut auch verdient. Ohne stressiges Examen, ohne Berufsjahre der Knechtschaft um aus der Aisstent Zeit rauszukommen ohne Ärger und frustation. Da geht es nach vorne.
Ja. Deshalb wenn man eher "mittelmaß" ist (so wie ich), dann ist das ein attraktiver Weg um ein vernünftiges Auskommen zu bekommen. Open End Möglichkeit als Selbstständiger inkl.
Aber ehrlich Leute, studiert fleißig und schließt Eure Abschlüsse mit 1, ab, dann kommt ihr wesentlich einfacher und schneller an das Ziel des Einkommens. Der Steuerberater hat viel Routine und lernt stets dazu und hat auch einen Workload mit Ansage. Jemand in der UB ebenfalls, ist aber früher bei 100k p.a. als wenn man drei Jahre Assistent ist, dann das Examen hat und dann noch mal 3 Jahre als StB (zwar besser vergütet) arbeitet bevor die Gehaltsprünge kommen.
Plus:
Das Examen kostet einen locker 5.000 - 6.000 EUR, bisschen mehr drauf gelegt und man hat einen MBA finanziert. (Das sind Kosten für Kurse, Lehrbriefe, Gesetze, etc. etc. und 6.000 EUR war damals, heute vermutlich mehr)
Das Examen erfordert drei Monate Freistellung (mindestens), rechnet Euch das halt aus. Angenommen ihr hattet in eurem letzten Jahr der Assitent Zeit ca. 3.000 EUR Netto Income, reden wir von 9.000 EUR die Flöten gehen plus die Kurse.
On Top: Ja ja es wird einen angeboten, weniger Urlaub zu nehmen, es wird angeboten die Stunden zu schieben, es wird auch angeboten sich 30 Std. auszahlen zu lassen und die restlichen auf das Stundenkonto zu lassen und es sich dann auszahlen lässt. Bei den Big4 bzw. Next 10 waren noch on top 10.000 EUR (vielleicht heute mehr, bin da nicht mehr up to date) drin. Aber ganz ehrlich so geil ist das halt nicht:
- weniger Urlaub
- Mehr Arbeit weniger Geld
- die drei Monate Freistellung sind keine Entspannung sind eine harte Tortur, eine Mischung aus Frustation und Dauerfeuer. Ehrlich nach dem Examen bräuchte man einfach nochmal vier Wochen Urlaub um auf sein Leben klar zu kommen.
Der 10er ist im übrigen auch schnell weg, wenn ihr pech habt müsst ihr in eine andere Großstadt um die angesagten Klausurenkurse zu besuchen die euch voran bringen (AirBnB + Verpflegung + Kurs) und zack fehlen euch da schnell paar tausend tacken. On top müsst ihr euch noch um ein Hotelzimmer kümmern für das Examen, die wissen womit die auch ihr Geld verdienen, plant dafür locker nochmal 300-400€ ein, plus Verpflegung das sich während den drei Tagen auf das wesentliche beschränkt (Dönermann oder sowas).
Ja ok dannach ist es "entspannter", dannach hat man ein besseres Einkommen, aber nochmal, wenn ich das damals gewusst hätte ich mich lieber darauf fokussiert einen 1, Bachelor und anschließend im Master zu performen als diese Weg aufzunehmen.
Hinterher ist man immer schlauer - Leute, ganz ehrlich performt an der Uni! Der 1, Bachelor ist wesentlich einfacher gemacht als das StB Examen!
Exit in die Wirtschaft ? Tendenziell möglich, überlegt euch das halt mal selber was dann der ganze Spaß im Vorfeld sollte, für das Versorgungswerk? Das ist ok, aber erwartet da keine Wunder, das einzig gute daran ist, dass die einen min. das auszahlen was man reingezahlt hat. Das ist schon mehr als uns die DRV verspricht.
Das Examen ist machbar, erfordert aber viel Schweiß, Blut und Energie. Ist halt so. Gibt kaum welche die da durch gegangen sind und sich gedacht haben "das war ja einfach". Wenn es solche Super Brains gibt sitzen die bei den angesagten UB oder IB und schreiben das Examen einfach nicht.
Wie gesagt das StB Examen ist ein Sammelbecken für alle andere, (sorry Kollegen aber seid mal ehrlich zu euch).
Wenn ihr das Examen schreibt, werdet ihr schnell merken, dass ihr mit euren Uni-Abschluss in der Minderheit seid, viele haben eine Ausbildung gemacht und sich hochgekämpft (Steuerfachangestellte + Steuerfachwirt, dann das Examen) oder haben Dual studiert. Dann gibt es die Joker die bei der Finanzverwaltung studiert haben, die haben bereits drei Jahre lang Klausuren geschrieben die grds. beim Examensniveau sind, denen fällt folg. die Vorbereitung auch einfacher. Während ihr da sitzt und euch richtig schlauchen müsst, denn das was wir in der Uni mit der betrieblichen Steuerlehre gelernt haben entspricht vielleicht 20 % vom Stoff und ohnehin so wie wir da beim Examen arbeiten mussten wurde das an der Uni einfach mal null verlangt.
Hinterher ist man schlauer, ich behaupte einfach mal die 100k p.a. (wenn man angestellt ist, hört das spätestens bei 150k auf), bekommt ihr wenn ihr performen könnt auch woanders.
Einziger trost, selbstständig machen und neben bei nochmal bisschen verdienen aber auch hier:
Wann wollt ihr das tun? Freitag Abend ? Lol. Irgendwann hat man halt auch genug von der Arbeitswoche. Als Steuerberater erwartet man auch von euch, dass ihr mehr als 38 Std./Woche bringt, ist halt so. Klar man kann eine eigene Kanzlei machen, da ist aber wirklich alles offen (inkl. Bruchlandung), ist ja nicht so das ihr fähige Leute für einen Appel und einen Ei bekommt, plus den Druck die richtigen Mandanten (hohe Gegenstandswerte und vorallem zahlende Mandanten) zu akquieren.
Wie gesagt für Middle Performer (zwischen 2 - 3) eine brauchbare Alternative, für die High Potentials (<2) verschwendet eure zeit nicht, dass Geld bekommt ihr zu 100% woanders auch, (UB, IB, Konzernarbeit, Controlling in Konzernen, Vertrieb im Konzern, Vertrieb allgemein (unterschätzen viele), Logistik im Konzern, etc. etc.)
VG
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