Darum ging es in meiner Aussage nicht bzw. sie hat sich auf einen Post weiter oben bezogen... Aber schön wie das einfach überlesen wird D;
Keiner muss, soll, wie auch immer, Karriere machen. Ich habe ebenfalls als krasses Gegenbeispiel die BWLer genannt, vor allem die Kohorte die hier im Forum präsent ist. Mit "Karriereinstinkt" meine ich bspw. Praktika/Werkstudistellen, sich fragen in welche Bereiche man einsteigen möchte, extracurriculares machen weil das Netzwerk / Fähigkeiten entwickelt etc.
Der Post auf den ich mich bezogen hatte, hatte mit Beispielen aus dem eigenen Umfeld argumentiert dass Maschinenbau "überhypt" ist. Und natürlich kann nicht jeder Ing CEO & Co. werden. Aber darum geht es auch gar nicht. Es geht immer um den einzelnen. Also was kann ich tun um zu erreichen was ich möchte? Da ist mir häufig aufgefallen, dass Ingenieure das wenig bis gar nicht machen. Also überhaupt zu definieren was möchte ich, und was möchte ich nicht.
Auch eher komisch dass du "Karriere machen" mit Geschäftsführer gleichsetzt. Kann doch genauso bedeuten fachliche Exzellenz zu entwickeln. Oder würdest du sagen Top Google Engineers haben keine Karriere gemacht?
Wo ich dir definitiv zustimme ist die schelchte Behandlung von MINTlern in DE. Das ist ein echtes Problem. Sorgt auch dafür dass viele hochqualifizierte Techniker ins Ausland abhauen. Habe das selbst auch auf Facharbeiter Ebene erlebt. Während wir bei einem Fehler wirklich Ärger bekommen haben, war das bei den "Büroleuten" eher "upsis" ohne Konsequenzen... ;)
WiWi Gast schrieb am 31.05.2024:
"Karriereinstinkt"... wie realistisch ist es, dass jeder MB-Student am Ende Geschäftsführer ist oder sein eigenes Unternehmen gegründet hat??? Und warum muss jeder gleich irgendeiner "Karriere" hinterher jagen?
Ich würde eher sagen, dass die meisten nach einem guten Work-Life-Balance streben und genau hier stolpert man mit Maschinenbau und allgemein mit MINT-Fächern. Ich habe dem Maschinenbau/Konstruktion so erlebt, dass auf der Chefetage ein Produkt ausgedacht wird, das im Verkauf vielversprechend klingt und realisieren dürfen das die Ings. Von der Idee bis zum fertigen Produkt hat der Ing die "Arschkarte", sämtliche technischen Probleme muss er lösen, d.h. Kopfzerbrechen ohne Ende, höheres Wissen anwenden ob mit komplexen Comp-Programmen oder Mathe/Physik, und sich kümmern um alles ohne Ende. Wenn das Produkt nur zugelassen werden kann, wenn die Eigenfrequenz im bestimmten Bereich liegt, liegt es am Ing das auch zu realisieren etc etc. Routine? Fehlanzeige, jedes mal was anderes! Und am Ende als Dank schaut man auf ein Gehalt, das man auch als Krankenpfleger kriegt. Arbeitgeber wechseln bringt auch nicht viel aber erneut Stress.
Die Situation ändert sich drastisch, wenn man mal andere Abteilungen besucht: Einkauf, Vertrieb, Buchhaltung, Management. Die sind alle locker entspannt und fröhlich, haben teils Einzelbüros (nicht wie die Ings zu Dutzenden im Großraum) regelmäßig Homeoffice (der Ing muss immer anwesend sein, falls ein tech. Problem vor Ort geklärt werden muss - jede Stunde zählt) und Routine zu 90%. Keiner macht sich da den Kopf kaputt, wie man eine Gleichung zur Abführung des Wärmestroms herleitet.
Die Work-Life-Balance bei Ings und das Gehalt ist es, die den Aufwand und Stress nicht rechtfertigen heutzutage.
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