"die regierung kann etwas dafür, dass sie in den vergangenen jahren den unternehmen so viele freiräume gelassen hat, dass jetzt ein total arbeitgeberfreundlicher arbeitsmarkt entstanden ist."
Unfug. Der Trend der letzten 40 Jahre war fast ohne Ausnahme der, dass die Unternehmen immer mehr Auflagen bekommen haben. Kündigungsschutz, Arbeitsschutz, Lohnnebenkosten etc. sind fast immer nur gestiegen.
Was sich aber verändert hat: Das Ausland ist besser geworden. Länder, die vor 20 Jahren noch wirtschaftlich unbedeutend waren, haben es inzwischen zu einer funktionierenden Wirtschaft gebracht. Und das drückt bei uns auf die Arbeitslöhne, weil Unternehmen ins Ausland abwandern. Dafür kann keine Regierung etwas. Das ist eine Entwicklung, die durch das Streben der armen Länder nach Wohlstand entstanden ist. Wer sich den Arbeitsmarkt der 70er zurückwünscht, wünscht die aufstrebenden Länder zurück in die Armut. Es ist bezeichnend für Linke, dass sie das nicht erkennen wollen.
"...und darum werde ich die linke wählen, um den etablierten parteien einen denkzettel zu verpassen."
Die etablierten Parteien versuchen, eine möglichst mehrheitsfähige Politik zu machen. Dafür ist es nötig, dass sie in ihren Wahlprogrammen KOMPROMISSE zwischen den Interessen der Bevölkerung bilden. Die Linke tut dies nicht. Sie ist eine reine Klientel-Partei. Sie schafft keinen Ausgleich zwischen den Bevölkerungsgruppen. Sie will einfach nur haben, was andere erwirtschaften. Politik ist etwas anderes.
Ich will Dir dazu ein einfaches Beispiel geben. Stell Dir vor, Du lebst in einer Stadt mit viel Stau. Es ärgert Dich, und deshalb beschließt Du, eine Partei zu wählen, die sich auf die Schaffung von Schnellstraßen "spezialisiert" hat. Ist das eine Lösung? Nein. Weil die Schaffung von Schnellstraßen zwar auf den ersten Blick eine gute Sache ist, auf den zweiten Blick aber in Konkurrenz zu anderen Aspekten der Lebensqualität steht. Zum Beispiel sauberer Luft, Ruhe, Platz für unsere Kinder, Platz zum Wohnen, Freibäder, Gärten etc.
Richtige Politik wäre es, wenn die Schnellstraßen-Partei in ihren eignen Reihen auch Frischluftfanatiker, Umweltschützer und Hobby-Gärtner hätte, die einen Ausgleich der Interessen forcieren, so dass das Wahlprogramm ein ausgeglichenes ist, welches dem Volk bereits eine angemessene LÖSUNG präsentiert.
Die Linke tut dies nicht. Das Wahlprogramm der Linken ist keine Lösung. Es ist leidiglich ein Klientel-Programm. Bei einem Bündnis mit anderen Parteien würden viele Aspekte wegen mangelnder Mehrheitsfähigkeit fallen gelassen, und was übrig bliebe, wäre eine weichegespülte Linkspartei ohne besondere Alleinstellungsmerkmale.
Ich erwarte von einer Partei, dass sie diesen Prozess des Interessenausgleichs bereits in ihren eigenen Reihen durchführt, bevor sie sich zur Wahl stellt. Alle Volksparteien haben jeweils mehrere Flügel, die diesen Ausgleich herbeiführen. Die Linkspartei hat hingegen nur zwei Flügel: Den legalen und den illegalen. Und der zweite ist einfach nur extremer als der erste.
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