WiWi Gast schrieb am 23.10.2022:
Top-Exits (wie früher) mit 3-4 Jahren Beratung dann als Abteilungsleiter, gehören zu 99% sowieso der Vergangenheit an.
Aber ich finde es nach wie vor amüsant, wie sehr Beratungs-Exits mit ~3 Jahren Erfahrung hier im Forum / Beitrag auf AT-Stellen mit 115-125k einfach geleugnet werden oder das Argument gebracht wird, dass man im Konzern auch so schnell an diese Gehälter kommt.
Ausnahmen mit top-Trainee Programme mag es geben, aber zu leugnen, dass das mit gleicher Anzahl an Jahren Erfahrung mit der Beratung im „Erwartungswert“ ein höheres Gehalt gibt vs. Direkteinstieg in Konzern, bringt mich schon zum Schmunzeln.
Ist das eigentlich teilweise Frust, wenn die Leute aus der Beratung dann schneller sind auf einem Gehaltslevel? Oder woher kommt diese Denkweise?
WiWi Gast schrieb am 23.10.2022:
Nee ist es nicht, und diese Exits wurden hier auch nicht geleugnet, es wurde lediglich angemerkt dass diese die Ausnahme darstellen, und das ist einfach ein Fakt. Einige offensichtlich objektivere Berater haben das ja auch bestätigt.
Ich bin selbst bei einem großen europäischen Konzern als Trainee gestartet und die klare Zielsetzung des Programms ist es "künftige Führungskräfte auszubilden" - daher sollen (möglichst) alle Trainees nach Programm ins AT Entwicklungsband übernommen werden und nach weiteren 3 Jahren (5 Gesamt) zur Führungskraft entwickelt werden. Das ist so die klare Zielsetzung für das Programm. Klappt natürlich nicht immer. Wenn mir jetzt einer erzählt er hat mit 3 Jahren MBB bessere Karten auf eine FK Rolle in meinem Konzern als ich, kann ich halt nur widersprechen. Ist einfach so. Aber ich schließe nicht aus, dass so etwas vorkommt. Allerdings gibt es hier anscheinend extrem viele MBB'ler die solche Exits als gegeben und locker erreichbar ansehen.
Und zum Thema 3 Jahre MBB kriegt mehr Gehalt als 3 Jahre Konzern: In meinem Konzern sind AT Stellen so aufgebaut, dass man sich über 5-7 Jahre je nach Rolle zur Bandmitte hin entwickelt. Wer relevante BE hat, steigt höher ein. Trainees steigen daher in Jahr 3 ein, da die 2 Trainee Jahre voll angerechnet werden. Wenn ich jetzt also mit 3 Jahren auf die nächste Rolle gehe, steige ich in Jahr 4 ein, da ich 3 relevante Jahre habe. Der MBB'ler mit 3 Jahren BE steigt ebenfalls maximal auf Jahr 4 ein, garantiert aber nicht höher. Wenn die 3 Jahre Beratung überhaupt vollständig als relevant anerkannt werden, aber davon würde ich einfach mal ausgehen.
Wieso sollten aber seine 3 Jahre Beratungs Erfahrung relevanter sein als meine 3 Jahre im selben Konzern, selbe Abteilung in einer Stelle, die bspw. meiner neuen Stelle zugearbeitet hat? Glaube von diesem Irrglauben müssen sich viele Berater mal befreien. Ansonsten sehe ich keinen Grund warum ein Berater mit 3 Jahren Erfahrung mehr kriegen sollte wie jemand, der seit 3 Jahren im Konzern ist, Netzwerk hat, Systeme kennt, die neue Rolle kennt etc.
Was klar ist ist, dass der MBB'ler von einem deutlich höheren Gehaltslevel kommt. Aber das ist im Konzern halt egal, da die Rollen hier einfach als X eingruppiert werden und auch entsprechend bezahlt werden. Nur weil jemand von MCK kommt, wird der ja nicht 25% besser bezahlt wie der interne, der die Rolle übernehmen würde. Das mag vll in Konzernen / Unternehmen der Fall sein, die nicht Tarifgebunden sind und die keine AT Bänder haben sprich wo man alles frei verhandelt. Aber ich glaube der Großteil aller DAX und internationalen Konzerne hat eben solch feste Strukturen, und da verdienen dann für die gleiche Position der MBB'ler und der Ex-Trainee eben dasselbe Geld.
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