WiWi Gast schrieb am 18.03.2020:
Dieser Post ist wahrscheinlich das dümmste, was ich jemals in diesem Forum gelesen habe. Ich bin menschlich fast erschrocken.
Folgende Fakten kann ich dir entgegensetzen:
- Krebs kann, wie du schreibst, oft selbstverschuldet sein; bei Corona ist jeder infizierte ohne eigenes Zutun betroffen
- Du kannst ja sicher rechnen: Rechne doch mal: 50% der Deutschen infizieren sich und nimm mal eine Letalitätsrate von 0,5% an. Da sind wir dann nicht bei deinen "paar Tausend"
- Es handelt sich hier um einen Prozess, der zu verhindern ist. Und es geht eben um ganz andere Größenordungen.
Ich kann rechnen daher:
50% von 80 Millionen = 40 Millionen.
0,5% von 40 Millionen = 200k.
(wobei ich die 0,5% anzweifeln würde, weil die Dunkelziffer an Infizierten absurd hoch ist).
Sehe ehrlich gesagt dein Problem nicht. In Deutschland sterben gut 1 Millionen Menschen auch so im Jahr. Davon viele eines natürlichen Todes, aber eben viele auch an anderen Krankheiten (wie zuvor beschrieben). Die 200k kommen ja nicht on-top, sondern werden zum Teil andere Sterbegründe verdrängen.
Der Tod ist nun mal ein essenzieller Teil des Lebens. Niemand lebt ewig und niemand hat Anrecht ewig zu leben. Es gibt genug Dinge, die mich mehr als nur traurig stimmen. Wenn jetzt aber vermehrt Menschen an Corona sterben, die sonst mit hoher Wahrscheinlichkeit eh an einer Lungenentzündung oder allgemeinem Kreislaufversagen verstorben wären (was beides übrigens sehr häufige Sterbegründe sind) dann ist das für mich keine Tatsache, wo ich großes Mitleid empfinden würde.
Ich sehe mich in meiner allgemeinen These nur bestätigt. Die Menschen sind heutzutage so verweichlicht, dass sie nicht mal mehr ein absolutes Mindestmaß an realem Leben (und Leid und Tod ist ein natürlicher Teil davon) akzeptieren können.
Wie soll es bloß ausgehen, wenn wir wirklich mal vor einer existenziellen Bedrohung stehen?
Und übrigens, falls jetzt das Argument mit meinen Eltern oder Großeltern kommt:
Natürlich mache ich mir Sorgen um die.
Ich hab erst vor wenigen Tagen noch mit meinen Großeltern über das Thema gesprochen. Die sind absolut entspannt. Die haben in Kindheit und Jugend ganz andere Dinge erlebt und können die aktuelle Panik null nachvollziehen. Meine Oma ist 1940 geboren und quasi in einem zerbombten Deutschland mit der ständigen Angst der nuklearen Auslöschung aufgewachsen. Kein Wunder, dass die die "potenzielle Chance einer Ansteckung und eines möglicherweise kritischen Verlaufs mit möglicher Todesfolge" nicht aus der Fassung bringt.
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