Sorry, absoluter Unfug, was Du hier über KPMG schreibst.
Mag sein, dass es eine Mentalitätsfrage ist, ob man zu EY, KPMG oder PwC geht (zur Zeit wäre so manch ein guter Absolvent froh, überhaupt von einen der Unternehmen zum VG eingeladen zu werden...).
Das gute Leistung bei KPMG nicht honoriert und schlechte Leistung nicht sanktioniert wird, stimmt so aber nicht. Es finden Jahresgespräche statt und bei jedem Projekt >40h werden Projektbeurteilungen geschrieben. Der Bonus bemisst sich zum Großteil auch nach der Beurteilung zum Jahresende.
Es ist mitnichten so, dass man einfach nur Stunden absitzen muss. Es gibt vereinbarte Budgets, die müssen natürlich eingehalten werden. Wer permanent die Budgets überzieht, der fällt natürlich auf... Und auf die Qualität wird natürlich auch geachtet (zugegeben: mal mehr, mal weniger - da nehmen sich die einzelnen Big4 aber nicht viel).
Mir erzählte ein Freund, der bei PwC arbeitet, dass sich beim ihm Betriebsrat und Vorstand wg. der Mitarbeiterbeurteilungen seit einiger Zeit streiten. Der Vorstand gibt wohl vor, dass die Teams im Ganzen betrachtet mit "befriedigend" beurteilt werden, unabhängig von der Performance des Teams im abgelaufenen Jahr. Das hat bei ihm schon einmal dazu geführt, dass alle auf befriedigend gesetzt wurden, da jeder besseren Beurteilung eine schlechtere ggb. gestellt werden müsste (und umgekehrt). Ist das leistungsorientiert???
Lounge Gast schrieb:
Das ganze System bei KPMG ist schon sehr beamtenmäßig, auch
wenn es provokativ klingt. Man muss das aber mal ganz
nüchtern betrachten, wem nützt es und wem nicht. Insgesamt
haben KPMG, Pwc und EY ähnliche Struktur hinsichtlich kosten
und Mandaten und Preisen. Also geht es vor allem um die
Verteilung.
KPMG hat ein rein Input-orietiertes Vergütungssystem. Wer
viel arbeitet bekommt viel (Überstunden werden abgegeolten).
Da ist allerdings gar keine Leistungskomponente da. Dh
derjenige, der langsam arbeitet und deshalb 10 Std braucht,
bekommt mehr als der seine Arbeit in 8 Std schafft. Das
schafft die falschen Anreize. Dies ist dann noch gepaart mit
einem dominanten Betriebsrat der ohnehin Überstunden bekämpft
und sich gegen Kündigungen stellt. Im Ergebnis machen die
Karriere die wie in einer Behörde arbeiten und denken.
PwC ist da deutlich anders. Dort gibt es zwar auch
Zeitkonten, aber die Leistung steht im Vordergrund und auch
Bummeleien durch Überkapazitäten werden nicht gedultet, dass
die Kündingungswelle letztes Jahr deutlich gezeigt.
Auch EY hat sich von einigen Mitabeitern getrennt, allerdings
geschickter als PwC , denn die haben nicht unten aufgeräumt
sondern querbeet, was die Struktur bereinigt. Bei EY gibt
keinen formellen Überstundenanspruch, Flextime ist
individuell im Ermessend der Abteilungsleiter bzw Partner.
Damit hat der Mitarbeiter ein deutlich schlechteres Standing
als bei KPMG, aber die Organisation schafft die richtigen
Anreize.
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