Bin bei einer Tier 1 TP Beratung (Deloitte, FGS, EY). Also, TP ist sehr vielfältig und hat ein extrem breites Portfolio. Es gibt high potentials, die die spannendsten Projekte als Berufseinsteiger erhalten und es gibt Manager, die noch nie etwas anderes als Dokumentationen geschrieben haben. Wenn du Potenzial und Interesse zeigst, wirst du auch unter Manager Level spannende Projekte bekommen. M&A Transaktionen, Restrukturierungsprojekte, strategische Projekte, Implementierung IT Systemen im Rahmen von u.a. CbCR/LF/MF etc.. Abhängig davon ist auch dein fachlicher Background und dein eigenes Interesse. Willst du den StB machen, weil dich Steuerrecht ernsthaft interessiert und du lieber rechtliche Stellungnahmen schreibst und vor FG klagen möchtest, oder soll der StB ein Examen im Lebenslauf sein, von dem du dir Karrieremöglichkeiten erhoffst? Im TP brauchst du keine Examen, viele Partner sind keine StB/RA/CFA. Jedoch spezialisierst du dich innerhalb TP im Laufe deiner Karriere auf bestimmte Inhalte und Projekte und solltest dich dafür auch weiterbilden. Willst du Finanztransaktionen machen? Dann wäre ein CFA (auch für den Exit) ratsam. Fährst du gerne zum FG/BFH? Dann StB. Ansonsten gibt es sehr viele VWLer die einfach TP für ein paar Jahre machen, und ohne ein Examen den Exit machen. Derzeit weiß ich, dass Deloitte und EY händerringend Steuerrechtler sucht, weil sie in letzter Zeit öfters von FGS ausgeschlagen wurden, wenn es um größere Anpassungsbeträge ging und FG anvisiert wurde, weil FGS einen Namen als Steuerrechtler bzw. Juristen haben. EY und Deloitte sind (noch) vornehmlich Berater. Stell dich aber darauf ein, dass du auch als StB in TP keine klassischen Tax Inhalte bekommst. Hierfür werden "die Profis" aus anderen Service Lines mit auf Projekte gestaffed.
Zu deiner Frage, klar nach 2-3 Jahren Int. Tax kannst du ins TP wechseln. Die Frage ist, was du dir davon erhoffst? TP hat eine deutlich höhere Arbeitszeit, striktere Deadlines und eine höhere Arbeitsbelastung als Int. Tax, jedoch auch mehr Gehalt+Bonus, breitere Exit Möglichkeiten und einen spannenderen Job. Wenn du in TP Karriere machen möchtest, dann stell dich gerne auf 60 Stunden und Samstag+Sonntag ein. Dazu sei gesagt, es gibt viele die ihre 40h durchziehen und öfter um 17:30 gehen. Bei denen bezweifle ich aber, dass diese es bis Manager oder darüber schaffen.
Meine Empfehlung, mach ein TP Praktikum bei einer der genannten Beratungen. Wir hatten viele Praktikanten mit Steuerrechtshintergrund, die TP zwar okay fanden, sich nach dem Praktikum aber lieber in Richtung Tax orientieren möchten. TP ist keine Steuerberatung, sondern nur organisatorisch Tax zugeordnet mit Beratungsinhalten aus u.a. Corporate Finance, Finance Advisory, Transaction Advisory, Strategic Consulting oder auch Supply Chain Consulting.
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