WiWi Gast schrieb am 05.01.2021:
Ich habe ernsthaft Zweifel ob es lohnt zu sparen am Ende wird das gegen die eigenen Rentenbezüge verrechnet etc..
Entweder man hat am Ende soviel übrig um einen gewissen Lebensstil finanzieren zu können oder man kann es sich gleich ganz sparen wenn die Berechnung darauf basiert dass es die gesetzliche Rente ergänzt.
Ist ja eine tolle Wette, die man damit eingeht. Und was macht man, wenn die anderen Rentenzahlungen doch nicht mit der gesetzlichen Rente verrechnet werden und man aber genau aus diesem Grund auf das Sparen verzichtet hat?
Mal ein Gegenbeispiel:
Mit 500 € monatlicher Sparrate, 2% Dynamik, und einer Verzinsung nach Steuern von 5% hat man nach 40 Jahren Ansparzeit knapp 1 Mio € Kapital angespart. Nach der oben genannten 4% Regel könnte man dann im Jahr 40.000 € entnehmen, wobei das in 40 Jahren natürlich nicht die gleiche Kaufkraft hat wie heute. Dennoch sollte dieser Betrag eine gewisse Unabhängigkeit von der gesetzlichen Rente und deren Höhe gewährleisten. Wenn sei dann nicht mit den 40.000 € verrechnet wird, hat man noch ein nettes Zubrot und kann sich dann als Rentner ein noch erfüllteres Leben gönnen.
Das Sparen von 500 € p.M. sollte meiner Meinung nach einen Akademiker nach dem ersten Berufsjahr nicht überfordern; natürlich je mehr desto besser. Aufgrund des Zinseszins-Effektes lohnt es auch in den frühen Berufsjahren viel anzusparen und sich nicht darauf verlassen, dass man später ja immer noch genug Zeit hat.
Meine Rechnung sieht so aus:
Bei 1% Rentensteigerung pro Jahr, bekomme ich mit 67 eine gesetzliche Rente von >3.400 €. Meine Frau kommt voraussichtlich auf um die 1.500 €.
Dazu kommt eine bAV-Rente von 800 bis 1.000 €. In einer weiteren bAV hat mein AG auf mich eine Lebensversicherung eingerichtet. Sollte ich erst mit 67 in Rente gehen, dann werde ich hier ein Kapital von etwa 300.000 € angespart haben. (die beiden bAVen sind in der Auszahlungsphase voll zu besteuern, dafür sind die Einzahlungen jetzt steuerfrei)
Dazu kommt ein Wertpapierdepot, das bis dahin mindestens einen hohen sechsstelligen Betrag erreicht haben soll (nicht ausgeschlossen, dass es auch 7-stellig sein kann).
Ich möchte daraus mindestens 2.000 € p.M. Dividenden oder ggf. auch durch Verkauf entnehmen können, ohne dass der Wert des Depots wesentlich sinkt - gerne natürlich auch mehr.
Unsere grundlegende Philosophie bei der Altersversorge ist nicht so sehr darauf ausgerichtet, dass wir nur einen festen Betrag p.M. für die Altersvorsorge zurücklegen. Viel mehr sparen wir soviel sparen wie möglich, ohne, dass ich unseren Lebensstil als frugalistisch bezeichnen würde.
Sobald wir 60 sind, möchten wir jedes Jahr einen Kassensturz machen, um zu schauen, ob das dann vorhandene Kapital schon reicht für deutlich früheren und sorgenfreien Rentenbeginn. Im Moment peile ich an, dass ich keinesfalls länger als bis etwa 63..64 arbeiten werde - bei meiner Frau ist es ähnlich.
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