Ich gebe hier auch mal meinen Senf dazu.
Als Allianz-Aktionär mit der Erwartung jährlich eine attraktive Dividende ausgezahlt zu bekommen, würde ich dem TE in jedem Fall zum Allianz-Depot raten.
Als jemand, der seinen Finanzen auch lieber selbst regelt, würde ich hingegen definitiv zur ETF-Lösung raten. Dazu kann ich aber noch ein paar Sachen ergänzen/klarstellen:
Hier wurde mehrfach der Begriff Transaktionskosten verwendet - nicht immer richtig. Es gibt 2 Arten von Kosten: Einmalkosten, die im Zusammenhang mit der Beschaffung bzw. Veräußerung von Wertpapieren entstehen - hier würde auch der alternative Begriff Transaktionskosten passen. Hier sollte man zwar auch versuchen, die möglichst gering zu halten, aber da sie lediglich einmal anfallen, tun sie nicht annährend so weh wie die andere Kostenart: laufende Kosten.
Laufende Kosten fallen jährlich an und sind bei allen aktiv gemanagten Produkten meist die richtige "Renditebremse". Denn wenn das Management Jahr für Jahr 1,36% des gesamten Depotvolumens als "Honoror" entnimmt, dann muss das Portfolio diese 1,36% erstmal erwirtschaften, bevor überhaupt etwas Gewinn beim Anleger entsteht. An dieser Stelle punkten ETF dann definitiv mit Kostenquoten von oft unter 0,3% gegenüber aktiv gemanagten Produkten.
"Alle 4-6 Monate um nochmal Transaktionskosten zu drücken. "
Das hängt von der Gebührenstruktur deines Brokers ab. Manchmal sind ETF-Sparpläne komplett gebührenfrei - dann ist es vollkommen unerheblich wie oft du den Sparplan ausführst und du kannst das genauso gut monatlich machen.
Es gibt auch Broker bei denen kostet die Sparplanausführungen einen proportionalen Betrag der Anlagesumme (ING: 1,75%). Da hast du wenn du alle 6 Monate 300 EUR besparst genau die gleichen Kosten, wie wenn du monatlich einen 50er anlegst.
"... wobei man sich der versteckten Kosten bei einem ETF auch bewusst sein sollte."
Welche sollen das denn konkret sein? Die Performance eines ETF bemisst man am besten anhand der Tracking Difference, d.h. der prozentuale Unterschied zwischen Benchmark/Index und ETF. Es gibt ETFs (bspw. iShares STOXX Europe 600), die haben eine negative Tracking Difference, d.h. erreichen eine bessere Performance als der Index.
"...komme ich nach 42 Jahren auf einen Betrag von ~24.000€ (bei 3% Rendite) J"
Ich finde du solltest etwas größere Brötchen backen. 24.000€ sind bei einer Altersvorsorge nicht der riesige Betrag, der einen wesentlichen Unterschied macht.
Mit einem vernünftigen Einkommen und etwas Disziplin, hast du 24.000€ später in ein paar Monaten zusammengespart - dafür brauchst du keinen Sparplan über 42 Jahre...
Bei derart langer Laufzeit sollte man sich m.M.n. etwas großzügigere Ziele setzen.
Beispiel: mit 500€ monatlicher Anlagesumme, 2,5% Dynamik und 5% Rendite p.a. (Wiederanlage), kommst du bei 42 Jahren Sparzeit schon in den Bereich siebenstelliger Beträge.
500€ kann man vielleicht am unmittelbaren Anfang des Berufslebens noch nicht immer realisieren, aber nach 2..3 Jahren und den ersten Gehaltserhöhungen, sollte das drin sein.
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