WiWi Gast schrieb am 24.05.2023:
Bleibt halt die Frage wofür man das braucht... Ich als Frau habe weder Designer-Handtaschen (weil ich Taschen für 1/4 des Preises bekomme die mindestens genauso anspruchsvolles Design und Material vorzuweisen haben) noch Luxusuhren (die Zeit kann ich auf dem Smartphone sehen), obwohl ich mir beides theoretisch leisten könnte (Project Lead in Top-Beratung). Da kaufe ich mir von meinem Geld lieber einen schönen, erholsamen Urlaub, investiere, oder nehme mir ohne Stress einfach einen mehrwöchigen Unpaid Leave.
Es kommt darauf an...
Ich habe mir vor langer Zeit mal eine 4000€ teure (unscheinbare) Uhr gekauft und habe zu diesem einen Produkt eine sehr starke emotionale Bindung. Wenn ich sie am Handgelenk trage, dann erinnert sie mich auch an diese Belohnung und den Aufwand, den ich dafür geleistet habe. Ich trage sie sehr oft, da ich sonst nur eine Smartwatch habe.
Ich werde diese Uhr nicht so ohne weiteres verkaufen, auch wenn sie jetzt 10k wert ist.
Wenn ich natürlich drei oder vier volle Uhrenrollen oder einen ganzen Schrank voller Taschen habe (eine Bekannte hat ein ganzes Zimmer(!) voller Designertaschen), dann hörts irgendwann mal auf. Denn im Prinzip wird das nächste Luxusgut nur immer kleiner Mosaiksteinchen (1. Gossensche Gesetz) und man hat gar nicht die Möglichkeit eine Bindung dazu aufzubauen. So wie die Oldtimerhalle oder der Whiskydachstuhl/-keller. Man pumpt einfach nur noch blind Geld hinein auf der Suche nach dem einen Superlativ.
Mal abgesehen davon ist Rolex auch eine Mainstreammarke für die bekannten Modelle. Warteliste hin oder oder her. Man wird deswegen nicht angesprochen, obgleich man das vielleicht sich gerne erhofft. Das selbe gilt für "superlativ Mainstream" wie eine Patek Nautilus. Man stellt damit zur schau, dass man dieses Modell kaufen konnte und man brauch dafür noch nicht mal Ahnung.
Interessanter wird es, wenn man wirklich ein Modell besetzt, das es nicht mehr gibt, sehr selten ist oder wo sich der Hersteller mal etwas bei gedacht hat und der Markt es auch erkennt/annimmt. Dann kann man sich tatsächlich mal darauf einstellen, dass eine Nachfrage kommt und dafür muss die Uhr auch nicht teuer sein.
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