WiWi Gast schrieb am 03.01.2020:
Empfehlen sich nur ETFs oder lohnt es sich auch in weitere Produkte auch von Banken zui investieren. Meine Freundin hat z.B. in diesen hier investiert und die Rendite dort ist auch sehr gut. Was haltet ihr von solchen Produkten? UniGlobal DE0008491051 WKN: 849105
Du kannst die Wertentwicklung des UniGlobal mit der des größten MSCI World ETF von iShares vergleichen:
https://www.fondsweb.com/de/vergleichen/ansicht/isins/DE0008491051,IE00B4L5Y983
Wie man sieht, liegen beide auf Sicht von 1 und 3 Jahren eng beeinander. Bei 5 Jahren und mehr liegt der iShares ETF hingegen deutlich vorne. Das Bild deckt sich mit dem Ergebnis verschiedener Studien: demnach gelingt es den Managern aktiver Fonds immer mal wieder in einzelnen Jahren den Benchmark (das ist in der Regel ein Index wie der MSCI World) zu schlagen, aber nur in ganz wenigen Fällen gelingt das auch über einen längeren Zeitraum.
Das gilt umsomehr wenn du bei den aktiven Fonds beim Kauf noch Ausgabeaufschlag zahlen musst.
Ich würde deswegen klar zu ETFs raten. Vom Bankberater wirst du natürlich gegenteilige Empfehlungen hören - das liegt dann aber daran, dass Banken am Verkauf aktiv gemanagter Fonds üblicherweise ganz gut verdienen.
Richtig gute Infos, danke schon einmal dafür! Gerd Kommer empfiehlt ja >5 ETFs - reicht da wirklich schon ein Depot mit 2 ETFs?
Das hängt u.a. auch von der erwarteten Sparsumme ab. Wenn du anfangs monatlich 100 oder 200 EUR investieren möchtest, verbietet es sich über 3+ Fonds nachzudenken. Allein weil Sparpläne oft eine monatliche Mindestsumme (30 oder 50 EUR) voraussetzen und weil du dir damit ein sehr kleinteiliges Depot mit Minipositionen von je ein paar hundert EUR aufbauen würdest und je nach Sparplankonditionen auch höhere Gebühren zahlen würdest.
Ein mit zahlreichen Positionen zerklüftetes Depot später einmal umzubauen (d.h. durch Verkauf) wird in der Regel auch teurer, da Orderkosten oft einen Mindestbetrag oder Fixanteil enthalten. Dadurch verursacht eine wertmäßig kleine Verkaufsorder i.d.R. überproportionale Kosten. Man sollte deswegen aufpassen, dass das Depot nicht zu kleinteilig wird.
Zugegebnermaßen habe ich persönlich Kommer nie gelesen oder zumindest nicht das Buch Souverän Investieren. Deswegen weiß ich auch nicht welche 5 Fonds er da genau im Sinn hat.
Sollte man denn nicht von Anfang an in einen guten ETF investieren der diese Dinge berücksichtigt? ich habe zwar noch keine Ahnung was TER 0,2 oder 0,4% oder replizierend oder synthetisch bedeutet aber wenn man einmal in einen investiert und dann umschwänkt auf einen anderen MSCI World meinetwegen ist das doch nicht zu empfehlen?
Der Wettbewerb unter den ETF-Anbietern ist so stark, dass sich eigentlich keiner leisten kann, ein schlechtes Produkt anzubieten. Bei den großen ETFs (Anlagevolumen > 100 Mio EUR) kann man davon ausgehen, dass diese auf Augenhöhe mit den Wettbewerbern liegen und Performanceunterschiede nur in der ersten oder gar zweiten Nachkommastelle bestehen. Man sollte u.a. schauen, ob der eigene Broker bestimmte ETFs im Rahmen einer Aktion mit vergünstigten oder gar ohne Kaufkosten anbietet. Dies würde die geringen Performanceunterschiede allemal aufwiegen oder sogar überkompensieren.
Ein Depot mit Einzelwerten möchte ich nicht, da ich nicht glaube den Markt bzw. den Index zu schlagen und mich auch nicht täglich damit beschäftigen kann / will. Zudem ist mir das Risiko hierbei ein paar % mehr Rendite zu erwirtschaften es nicht wert.
Ich habe vor ~15 Jahren auch mit Fonds angefangen; damals mehrheitlich mit aktiv gemanagten Fonds, die ich aber inzwischen fast durchgängig durch ETFs ersetzt habe. Später habe ich auch immer mal wieder Einzelaktien gekauft, allerdings nicht durchgängig ein glückliches Händchen gehabt.
Ich denke, die Idee mit ETFs anzufangen, schließt somit nicht aus, dass man später vielleicht auch die ein oder andere Aktie dem Depot beimischt.
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