Was tun, wenn ein Euro-Staat vor der Pleite steht? Bislang fehlen in der Europäischen Währungsunion Regelungen für ein staatliches Insolvenzverfahren. Damit die Europäische Währungsunion künftig besser auf Situationen wie in Griechenland vorbereitet ist, hat das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) ein umfassendes Konzept für Staatsinsolvenzen der Euroländer erarbeitet.
Nach den dramatischen Verhandlungen über die Zukunft Griechenlands ist beschlossen worden, ein neues Hilfsprogramm auf den Weg zu bringen. Was bedeutet das für die Zukunft der Eurozone insgesamt? ZEW-Präsident Fuest erläutert, was auf einen Dauerkrisenherd in Griechenland hindeutet. Vor einigen Wochen hatte der Chefökonom der ZEW mit seinem Vorschlag eines Griechenland-Solis bereits für Aufsehen gesorgt.
Clemens Fuest, Chef des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), fordert, den Solidaritätszuschlag in Deutschland von 5,5 auf 8 Prozent zu erhöhen. Damit soll das dritte Hilfspaket für Griechenland finanziert werden. Doch diese Forderung überzeugt nicht.
Der Präsident des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) Prof. Dr. Clemens Fuest fordert einen klaren Ausweis der Kosten des Griechenland Hilfspakets gegenüber den Steuerzahlern. In dem neuen Hilfsprogramm sieht er den Einstieg in die Transferunion und hält die Finanzierung dafür über einen höheren Solidaritätszuschlag von 8 statt 5,5 Prozent für denkbar.
ifo-Präsident Sinn hat die Einigung des Euro-Gipfels kritisiert. „Viele Leute glauben, dass das vorliegende Papier gut für Griechenland ist. Das ist es nicht“. „Während der Beschluss den Rest Europas viel Geld kosten wird, wird all dieses Geld nicht genügen, um die griechischen Bürger zufriedenzustellen.“ Griechenland sei zu teuer und deshalb nicht mehr wettbewerbsfähig.
Griechenland und die Euro-Gruppe haben sich darauf geeinigt, unter welchen Bedingungen über ein drittes Hilfspaket für das Land verhandelt wird. Dennis J. Snower, Präsident des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel, sieht aber eine langfristige Lösung noch in weiter Ferne.
Der IfW-Glossar zur Schuldenkrise erläutert die wichtigsten gut 30 Instrumente, Institutionen und Begriffe rund um die Finanzkrise. Zudem liefern gut 20 Links zu den Begriffen weiterführende Informationsquellen.
Griechenland hat bisher 325 Milliarden Euro an Krediten von den Rettungseinrichtungen der EU, dem IWF und der EZB erhalten, und doch ist die Arbeitslosenquote mehr als doppelt so hoch wie vor fünf Jahren. Die Sonderausgabe "Die griechische Tragödie" des ifo Institut für Wirtschaftsforschung München widmet sich zentralen Fragen rund um die Griechenland-Krise.
In Griechenland sind die Banken geschlossen und das Land steuert auf ein Referendum zu. Die IWF-Rate wurde nicht bedient und Griechenland steht damit vor dem Ende des Hilfsprogramms und der Staatspleite. Viele Ökonomen sehen den Grexit, ein Ausscheiden Griechenlands aus der Eurozone, kommen.
ifo-Präsident Hans-Werner Sinn hat den Beschluss der Euro-Finanzminister zu Griechenland kritisiert. „Griechenland wurde durch den Euro zu teuer und muss nun billiger werden, um seine Wettbewerbsfähigkeit zurück zu erlangen. Das geht nur durch den Austritt aus dem Euro und die Abwertung der Drachme.“
Das Sparen ist den Menschen in Deutschland, Frankreich und Italien nach wie vor wichtig, doch die Unterschiede zwischen den drei Ländern sind im Vergleich zum Vorjahr deutlich gewachsen. Das ergab eine Studie von Forsa anlässlich des diesjährigen Weltspartages.
Das neue „Vierteljahrsheft zur Wirtschaftsforschung“ des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung ist eine umfassende Sammlung von Untersuchungen zur Entstehung und Entwicklung der Euro-Schuldenkrise mit wirtschaftspolitischen Handlungsempfehlungen.
Der Euro ist in Bedrängnis. Das neue Heft der stellt die Entstehung der Krise dar, die Maßnahmen zu ihrer Bekämpfung und wagt einen Blick in die Zukunft der europäischen Währung.
Im Jahresgutachten hat der Sachverständigenrat einen Schuldentilgungspakt für Europa vorgestellt. In der 3sat Sendung makro wir der Schuldentilgungspakt anschaulich erklärt. Das Video ist auf der Webseite des Sachverständigenrat verfügbar.
Die Euro-Krise hat wichtige, für die EU existenzielle Fragen aufgeworfen. Sie betreffen nicht nur die Finanzierung von überschuldeten Staaten beziehungsweise das Verhältnis zwischen Politik und Finanzmärkten, sondern auch die Verfasstheit der europäischen Institutionen.
Die Schuldenkrise im Euroraum hinterlässt auch in Deutschland deutliche Spuren. Dennoch wird das reale Bruttoinlandsprodukt in diesem und im kommenden Jahr leicht zulegen – so die aktuelle Prognose des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW).
Die Vertrauenskrise sollte durch direkten Zinsausgleich bekämpft werden. Dies vermeidet das Problem der Kollektivhaftung und ist selbst bei Einbeziehung von Spanien und Italien bezahlbar. Zu diesem Ergebnis kommen Untersuchungen von Friedrich Heinemann, Forschungsbereichsleiter am Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim.
Die im Zuge der Schuldenkrise immer häufiger geforderte Weiterentwicklung der Europäischen Währungsunion zu einer Fiskalunion wäre mit massiven Problemen verbunden, die es im Vorfeld zu lösen gilt. Darauf weist eine aktuelle Studie des Bonner Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA) hin.
Im Frühjahr 2012 befindet sich die deutsche Konjunktur im Aufwind, doch die europäische Schuldenkrise schwelt weiter. Die Institute erwarten, dass das deutsche Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr um 0,9 Prozent und im kommenden um 2,0 Prozent zunimmt. Die Zahl der Arbeitslosen wird in 2012 auf 2,8 Millionen zurückgehen und die Defizitquote des Staates voraussichtlich auf 0,6 Prozent sinken.
Prof. Ulrich van Suntum karikiert beim Science Slam in Münster die aktuelle Schuldenkrise mit der "kurzen Geschichte einer Währungsunion".