Gerne. Für den Bereich Steuern und insb. internationales Steuerrecht (Transfer Pricing bspw.) sind die Big4 zunächst einmal die richtige Adresse in den ersten Jahren. Auf Dauer lohnt sich aber sicher der Blick über den Tellerrand. Neben den Big4 führend sind hier wie im Wirtschaftsrecht auch die klassischen Großkanzleien wie u. a. FGS, Linklaters, Freshfields, Clifford Chance, L&W, Baker McKenzie, Allen & Overy, CMS, Noerr, Hogan Lovells, White & Case usw. Die Variante BWL + StB ist bei dem Wunsch nach einer Entwicklung ins Steuer- und Wirtschaftsrecht nicht verkehrt. Vielleicht ist dann auch eine Wiss. Mit.-Stelle bei einer der o. g. Kanzleien drin? Einen Versuch wäre es wert, da VB nicht mehr das Universalkriterium schlechthin darstellt. Jedenfalls lässt sich mit dem StB bereits VOR Ref. und entsprechendem Ziel des FA für StR die Lücke zum VB schließen, vorausgesetzt, dass das zweite Examen ebenfalls sitzt.
An deiner Stelle würde ich dann den StB machen und danach
Juri98 schrieb am 11.12.2023:
Hi Juri, vielleichr um das ein wenig zu konkretisieren und die Antwort, die du bisher erhalten hast, zu erweitern:
- Schwerpunkt StR ist der StB zusätzlich zu empfehlen. Zwar darfst du als RA auch steuerlich beraten, aber die Kompetenz liegt schon klar bei den StB.
- Dafür sind Kenntnisse in der Rechnungslegung - und eigentlich ein ganzes BWL-Grundstudium - natürlich notwendige Voraussetzung.
- Praktisch gesehen würde ich dir den LLM ans Herz legen, hier Schwerpunkt StR, am besten im Ausland
- Alternativ böte sich natürlich eine Promotion im StR an, wofür du dein aktuelles BWL-Studium gut als Aufbaustudium nutzen kannst.
- Richtige Synergien ergeben sich besonders als WP, da die gesellschaftsrechtlichen Kenntnisse hier schon weiter gehen als im 1. StEx Jura. Da wäre aber auch der StB in deinem Fall die sinnvollere erste Station.
Juri98 schrieb am 10.12.2023:
Hey,
vielen Dank für deine ausführiche Antwort und Mühe. Ich wollte nur kurz ein Update geben und festhalten, dass ich jedenfalls vorerst das BWL Studium ernst nehme und alle Klausuren mitschreibe. Ferner habe ich eine Werkstudentenstelle bei einer der BIG 4 im Bereich Steuern angeboten bekommen.
Liebe Grüße :)
Dir danke ich auch für deine schnelle und ausführliche Antwort! Bin es aus dem Studium nicht gewohnt, dass man Wissen teilt :D
Das mit dem LLM kann ich leider zur Zeit nicht stemmen, das würde erst in ein oder zwei Jahren gehen. Jedoch bestärkt mich deine Sichtweise, mein Steuerberaterexamen (wann auch immer) zu machen. Die praktische Zeit von zwei Jahren kann ich nun bei PwC beginnen, was auch ein Vorteil des BWL-Studiums ist, da ich andernfalls de Werkstudentenstelle nicht bekommen hätte. Vielleicht kann ich irgendwie noch einen LLM da zwischen quetschen, obwohl ich mich frage, ob das einen großen Unterschied machen würde.
Würde noch eine Frage stellen wollen; Sind die Big 4 geeignete Interessen für den Bereich Steuern? Tun sie dem Lebenslauf gut?
Liebe Grüße!
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