Wirtschaft studieren: Das Studium Volkswirtschaftslehre (VWL)
Das Studium der Volkswirtschaftslehre ist verglichen zum populären Studiengang Betriebswirtschaftslehre weniger überlaufen. Im Wintersemester 2014/15 waren in Deutschland insgesamt 20.400 Studierende im Fach Volkswirtschaftslehre eingeschrieben. Das sind sechs Prozent der Wirtschaftsstudenten. Auf die Studenten der BWL entfallen dagegen 53 Prozent. In das Fach Volkswirtschaftslehre (VWL) hatten sich 2014/15 rund 6.300 Studienanfänger eingeschrieben und knapp 3.400 Bachelorstudenten und Masterstudenten absolvierten ihren VWL-Abschluss.
Arbeitsmarkt und Karrierechancen in der Volkswirtschaftslehre (VWL)
In Deutschland sind im Jahr 2013 knapp 8.000 VWL-Absolventen in die Berufswelt eingestiegen. Damit stellen Volkswirte und Volkswirtinnen einen kleinen Prozentsatz der akademischen Berufseinsteiger. Qualifizierte VWL-Absolventinnen und VWL-Absolventen wünschen sich vor allem Jobs in Banken und Behörden. In Frage kommen aber auch volkswirtschaftliche Abteilungen von Unternehmensberatungen und großen Unternehmen.
Liste von Berufsfeldern mit Abschluss in Volkswirtschaftslehre:
- Wirtschaftsprüfer/-in
- Konjunkturforscher/-in
- Ökonometriker/-in
- Statistiker/-in
- Unternehmensberater/-in
- Riskmanager/-in
- Risikoanalytiker/-in
- Personalberater/-in
- Referent/-in
Arbeitsmarkt für VWL-Absolventen
Der Arbeitsmarkt für Volkswirte verzeichnete 2014 eine moderate Entwicklung. Die Arbeitslosenzahl veränderte sich gegenüber dem Vorjahr kaum: Rund 1.100 Personen, die eine volkswirtschaftliche Tätigkeit suchten, waren 2014 arbeitslos gemeldet. Bei der Agentur für Arbeit wurden 220 Stellenzugänge verzeichnet, somit lag die Nachfrage unter dem Vorjahr. Nur wenige Arbeitgeber aus dem öffentlichen Dienst, Forschung und Lehre sowie Banken suchten explizit nach Volkswirten: Nur etwa 50 Stellen wurden gemeldet. Für Absolventen der Volkswirtschaftslehre spielt bei der Jobsuche vor allem die Regionalität eine Rolle. In Ballungsräumen wie Berlin oder dem Rhein-Main-Gebiet, in denen viele Banken und Behörden ansässig sind, werden vergleichsweise viele Volkswirte gesucht. In mittelständisch geprägten Regionen sind dagegen Arbeitsplätze rar.
In den letzten Jahren hat die Zahl der Erwerbstätigen mit VWL-Abschluss die Marke von 100.000 überschritten. Interessant für Absolventen ist die Anzahl der zukünftig altersbedingten Aussteiger. Rund 49 Prozent sind über 50 Jahre alt, etwa 3.000 bis 4.000 haben ein Durchschnittsalter von 63 Jahren. Infolgedessen ist in den nächsten zehn Jahren, mit einer regelrechten Austrittswelle zu rechnen. Aufgrund der Konkurrenzsituation von Volkswirten mit BWL-Absolventen und den Rationalisierungsauswirkungen, insbesondere im öffentlichen Bereich, ist eine Konsolidierung bei dem Beschäftigtenvolumen eher wahrscheinlich.
Das Studium der Volkswirtschaftslehre ist verglichen zum populären Studiengang Betriebswirtschaftslehre weniger überlaufen. Im Wintersemester 2014/15 waren in Deutschland insgesamt 20.400 Studierende im Fach Volkswirtschaftslehre eingeschrieben. Das sind sechs Prozent der Wirtschaftswissenschaftsstudenten. Äquivalent dazu stehen 53 Prozent, die auf Studenten der BWL entfallen. In das Fach Volkswirtschaftslehre (VWL) haben sich 2014/15 rund 6.300 Studienanfänger eingeschrieben und knapp 3.400 Bachelorstudenten und Masterstudenten absolvierten ihren VWL-Abschluss.
Berufseinstieg mit VWL-Abschluss
Mick Jagger und Arnold Schwarzenegger haben Volkswirtschaftslehre studiert und sind ein prominentes Beispiel dafür, dass VWL-Absolventen mit ihrem Abschluss überall einsetzbar sind. Wer weder Rockstar, noch Schauspieler oder Gouverneur werden will, kann in der Privatwirtschaft, in Ministerien, im Öffentlichen Dienst oder in Forschungsinstituten und Hochschulen tätig werden. Entscheidend für Arbeitgeber aus diesen Bereichen sind insbesondere analytisches und strategisches Denken. Wer sich auf Ökonometrie spezialisiert hat, kann mit Programmierkenntnissen und Datenbankkenntnissen punkten. Ebenso sind Erfahrungen im Umgang mit Statistik-Software wie R, SAS, SPSS und STATA erwünscht.
Die Studie Karrierewege für Bachelorabsolventen vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln zeigt, dass immer mehr Unternehmen Bachelorabsolventen einstellen. Rund rund 85,1 Prozent der Unternehmen bieten darüber hinaus die Chance, auch ohne einen Master Karriere zu machen.
Wirtschaftswissenschaftler mit einem Bachelorabschluss kommen in diesen Bereichen zum Einsatz:
- 82,9 Prozent im Rechnungswesen und Controlling
- 79,3 Prozent im Marketing, Marktforschung und Vertrieb
- 72,9 Prozent in betriebswirtschaftlichen und volkswirtschaftlichen Abteilungen
Die durchschnittlichen Einstiegsgehälter von Bachelorabsolventen der Wirtschaftswissenschaften liegen mit 63,0 Prozent zwischen 30.000 Euro und 40.000 Euro Bruttojahresgehalt. Mehr als 40.000 Euro jährlich verdienen rund 24,8 Prozent.
VWL-Berufschancen steigern
Wer eine Laufbahn an der Hochschule und in Forschungsinstituten anstrebt, sollte einen Master in Betracht ziehen. Ein Master von einer Universität wiederum gestattet zur Promotion und anschließend zum Doktor. Mit einem Bachelor-Abschluss in VWL finden Absolventen insbesondere in der Privatwirtschaft und in der öffentlichen Verwaltung Jobs. Aber auch für Unternehmensberatungen und Versicherungen sind VWL-Absolventen mit einem qualifizierten Abschluss interessant. Ein echter Wettbewerbsvorteil am Arbeitsmarkt sind zudem branchenrelevante Berufserfahrungen durch Praktika und Nebenjobs. Auslandserfahrung ist kein Muss, aber ist ein Beleg für erweiterte Sprachkenntnisse.
Download Arbeitsmarktbericht 2013/14 [PDF, 36 Seiten, 5,1 MB]
Der Arbeitsmarkt für Akademiker/-innen der Wirtschaftswissenschaften
Download Ergebnisbericht Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft [PDF, 72 Seiten, 1,0 MB]
Karrierewege für Bachelorabsolventen