Erstens: Werde nie, nie, nie Lehrer wegen des Geldes. Dann hast Du schon verloren. Wenn Du nicht wirklich motiviert bist Lehrer zu sein, weil Du Kinder und Jugendliche verstehst und unterrichten willst, werden sie dich im Referendariat lynchen!!!
Zweitens: Lehrer haben nicht viel Freizeit! Klar mußt Du beim stundenhöchssatz "nur" 27 Stunden (Gymnasium) unterrichten, aber gerade am Anfang kommst Du mit Vor- und Nachbereitung der Stunden, und das sollte ein guter Lehrer ernst nehmen, zusammen mit Klausurenkorregieren auf eine gute 50-60 Stunden Woche. In den Ferien mußt Du das nächste Schuljahr vorbereiten und hast Präsenzzeiten einzuhalten.
Wenn man ein schlechter Lehrer sein will, wird man natürlich sich ein schönes Leben machen können, aber schlechte Lehrer werden nicht zuletzt von ihren Schülern gehaßt - und wer will dann noch mit Spaß unterrichten?
Nach dem Referendariat geht es dann so richtig los. was einem keiner vorher sagt: Liegt Dein BMI über 27 und hast Du irgendwelche Karnkheiten (Allergien mit Asthma-Gefahr, Bandscheibenvorfall, etc.) dann sinken die Chancen verbeamtet zu werden sehr, das hängt davon ab, ob der Amtsarzt ein Arsch ist und ob er einen guten oder schlechten tag hat, daß darf der nämlich nach eigenem Gutdünken entscheiden. (Ein angestellter Lehrer verdien z.T. 600-700 Euro weniger, für die gleiche Arbeit!)
Oftmals bekommen Lehrerfrischlinge auch nicht sofort nach dem ersten Monat ihr Gehalt, sondern es dauert, und dauert. Mancha haben schon 2 1/2 Monate gearbeitet, bevor die ersten Gehaltsüberweisungen eintrudeln. Wer nicht weiterhin von Eltern abhängig sein will, keine wohlhabenden Eltern hat, oder schlicht kein Gelod aus dem Referendariat ansparen konnte (und glaube mir, es reicht nicht, denn Du mußt alle Materialien und die Fahrten zur Schule selber zahlen), sitzt also schlichtweg in der Patsche. So behandelt also der Staat seine Leute. Lehrer ist heutzutage wirklich nur noch ein Beruf für Leute, die diesen Job aus reinem Idealismus machen möchten und sich auf eine Menge Entbehrungen gefaßt machen wollen.
Übrigens auch als Beamter ist es nicht leicht: Versuche Dich vom Dorf, Dein Partner (5 Jahre verheiratet) ist auch Lehrer in eine stadt versetzen zu lassen, um mit ihm/ihr endlich gemeinsam leben zu können und Du wirst enttäuscht werden. Einmal Dorf - immer Dorf. Die Schule muß zustimmen, wenn Du wechseln willst, und da sich selten Leute finden, die freiwillig auf's Dorf ziehen wollen, um dort zu unterrichten wird man Dich nicht gehen lassen, es sei denn Du wirst karnk oder schwanger. Das ist der Preis des Beamtenstatus...
Ich selber habe Lehramt studiert. trotz guter Einstellungschancen überlege ich in die Wirtschaft zu gehen, falls ich etwas als Lehrämtler mit erstem Staatsexamen finde.
Übrigens habe ich hier keine Einzelfälle geschildert, ich selbst bin ja noch gar Lehrerin, sondern Erfahrungen von vielen Freunden zusammengefaßt.
Liebe Grüße, überlegs Dir gut, ich werde es wohl lassen.
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