WiWi Gast schrieb am 14.07.2019:
Gemeinschaftspraxis Allgemeinmedizin, je nach Scheinzahl und angebotenen Leistungen >200k möglich
6,5 Jahre Studium Humanmedizin
5 Jahre Facharztweiterbildung Allgemeinmedizin
Um die Praxisabläufe kennenzulernen, lässt man sich zunächst einstellen und kauft sich dann nach Routine als Gesellschafter ein.
Natürlich alles durch die KVen reguliert und abhängig von Lage der Praxis und Anzahl der Gesellschafter. Aber mit dieser Möglichkeit schafft man sich je nach dem auch einen "Bürojob+" mit hohem Gehalt.
Ich zweifle daran, dass du das machst.
Warum? Weil ich Familienmitglieder habe die das machen und nirgendwo wird man gerade aktuell so geknechtet und übern Tisch gezogen, wie in der Medizin.
Auch als selbständiger Praxisbesitzer hat man wegen jedem verschriebenen Medikament/Behandlung mit der KV zu kämpfen. Selbst wenn man nix daran verdient, muss man sich schriftlich rechtfertigen.
Gefühlt macht man für 1h Arbeit 3h Sachbearbeitung.
Dazu dann, dass man wie viel, 20h die Woche (?), Sprechstunden machen MUSS, bei denen man jedesmal minus macht, denn: 20€ bekommt der Arzt von der KV pro Patient der im Quartal kommt - egal wie oft dieser kommt. Also insgesamt 8 Untersuchungen und Gespräche wegen nem Ausschlag/Lungenprobleme und co: 20€ all-in. Viel Spaß, wenn das jetzt noch dein angestellter Arzt übernimmt, der kostet dich >10x so viel wie er in Sprechstunden verdient.
Ihr habt doch keine Ahnung davon, aber haut irgendwelche Sprüche raus.
Hey, ich bin zwar nicht der Schreiber des Postings über dir, aber studiere auch Medizin. Darf ich fragen, wie du auf diese 20 Euro Pauschale kommst?
Auf der praktischarzt.de Seite findet man eine grobe Übersicht über die Pauschalen, ich kopiere das mal hier rein:
"Vergütung Hausarzt nach Besuchspauschalen (GKV)
- bis zum vollendeten 4. Lebensjahr: 40,80 Euro
- bis 18. Lebensjahr: 33,64 Euro
- bis 54. Lebensjahr: 30,66 Euro
- bis 75. Lebensjahr: 36,39 Euro
- ab 76. Lebensjahr: 41,03 EUR"
"Für den ersten Besuch des chronisch kranken Patienten erhält der Hausarzt zusätzlich zur Besuchspauschale pro Quartal einmal 13,85 Euro.
Für den zweiten Besuch wird pro Quartal zusätzlich eine weitere Pauschale von 4,26 Euro."
"Für die Betreuung von Demenz-Patienten gibt es eine weitere Sonderpauschale, die pro Quartal bei 16,94 Euro liegt. Für die Betreuung von Palliativpatienten (unheilbar Kranke) erhalten Hausärzte pro Konsultation in der eigenen Praxis eine Sonderpauschale in der Höhe von 16,94 Euro und für die Konsultation im Haus- oder Heimbesuch 13,21 Euro."
"Weitere Einzelleistungen, für die der Hausarzt ein Honorar erhält
Außerhalb der übrigen Pauschalen kann der Hausarzt noch verschiedene Einzelleistungen abrechnen:
- Wundnaht oder kleiner operativer Eingriff: 6,07 Euro
- Lungenfunktionsprüfung: 6,39 Euro
- Schilddrüsenultraschall: 9,06 Euro
- Ultraschall Bauch: 16,73 Euro
- einzelne Impfung, beispielsweise Grippe: 7,67 Euro
- Kombinationsimpfung: 15,34 Euro
- Demenztest bei über 70 Jährigen: 13 Euro
- Belastungs-EKG: 21,31 Euro
- Hausbesuch: 22,59 Euro
- Vorsorgeuntersuchung alle 2 Jahre: 32,28 Euro"
"Laut KBV Honorarbericht verdienten Allgemeinmediziner und Internisten pro Behandlungsfall (also Patient pro Quartal) zwischen 57,90 Euro (Hamburg) und 70,72 Euro (Thüringen). Die gesamten Honorarumsätze pro Quartal betragen zwischen 45.181 Euro (Hamburg) und 68.471 Euro (Sachsen-Anhalt)."
Vielleicht übersehe ich bei diesen Übersichten etwas, aber gehen wir z.B. von Hamburg aus (45000 Euro/Quartal). Dann wären das doch pro Monat 15000 Euro, natürlich brutto. Das wären ja hochgerechnet 180000 Euro im Jahr brutto.
Sind diese Berechnungen falsch?
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