WiWi Gast schrieb am 09.02.2022:
DerZynischeAnalytiker schrieb am 09.02.2022:
Ich verstehe gar nicht, wie die Leute immer auf dem hohen Verdienst "rumreiten". Ich würde sagen, dass ich beide Seiten kenne - vom Gehaltszettel bin ich auf einem guten MBB Niveau. Einen Unterschied vom Lifestyle konnte ich jedoch nicht ausmachen - die Sparrate ist höher, weil es einfach unvernünftig wäre sich ein City Apartment für 2.5k zu holen oder einen Porsche vor die Tür zu stellen. Das macht aber auch kein (rationaler) MBB Typ - dafür kann er seinen Job zu schnell los sein, während die Fixkosten gleich bleiben. Somit macht es abab ca. 3.5k - 4k netto ohnehin kaum einen Unterschied. Anders würde es sicherlich ab 15k+ netto aussehen - aber das wäre auch bei MBB eher die Ausnahme. Jedenfalls gibt es zwischen mir und meinen Freunden keinen allzu großen Unterschied im Lifestyle.
naja nehmen wir mal an, man möchte sich ein total normales standard einfamilienhaus in großsstadtnähe kaufen für 1 mio und bringt als haushalt 200k eigenkapital mit. dann muss man 800k finanzieren (kriegt man dafür eigentlich noch einen keller?). ich habs jetzt nicht durchgerechnet aber um nicht in zinszahlungen zu ertrinken sollte man schon in 25 jahren abbezahlen. dazu muss man als haushalt wahrscheinlich schon 4500 euro/ monat hinlegen und das über die nächsten 25 jahre stabil ohne ausfälle. wenn man sonst noch einen angenehmen lebensstil + kinder + altersvorsorge + absicherung haben möchte, sollte man als paar noch min 3000k netto übrig haben. also als haushaltseinkommen 8k netto wären ok für den lebensstandard den unsere elterngeneration mit 2 normalojobs hatte - also ja wenn man in einer partnerschaft lebt und beide einen DAX 30 job in mittlerer position sicher haben, könnte das funktionieren, aber sobald man etwas mehr möchte, vielleicht ein haus am wasser oder sowas, reichen die standardjobs lange nicht mehr - der standard UB job aber vermutlich auch nicht, dafür muss man schon erben oder radiologe/ notar sein. wenn man sich anschaut, wer die häuser in den guten gegenden besitzt, sieht man auch, dass das genau die leute sind die dort leben + wenige unternehmer.
800k Kredit mit 1,25% Zinsen: 10k Zinsen im ersten Jahr, danach weniger.
4,5k pro Monat sind 54k im Jahr. Ziehen wir davon 10k Zinsen ab, sind das 44k Abzahlung im ersten Jahr, danach geht es hoch. Dauert also deutlich weniger als 20 Jahre.
Kannst du ja mal überlegen, ob du dir bei einem Finanzierungszeitraum von 35 Jahren nicht vielleicht doch ein Haus leisten kannst.
Warum so kompliziert? Dazu gibt es Rechner im Internet. Bei 1,8% Zinsen (aktueller Top-Zins für 25 Jahre und 80%) und 25 Jahren sind es genau 3.313,48 Euro pro Monat.
Die Warmkosten unterscheiden sich ja nicht, egal ob du ein nettes Haus in Frankfurt oder ein nettes Haus in Hinter-Buxtehude hast. Sind bei uns ca. 450 Euro inkl. Gas, Strom, alle Nebenkosten, Internet, Telefon.
Mit 3,8k warm (inkl. Strom, Internet, Gebäudeversicherung, Grundsteuer usw. - also da ist alles drin und Sachen wie Internet und Strom gehen sonst auch häufig extra bei der Warmmiete) bist du gut dabei.
Die andere Sache ist halt, dass für 1kk in Frankfurt oder München nichts Ordentliches bekommst.
Für ca. 860k bis 880k bekommst du ca. 100 qm Neubau 4 Zimmer in Frankfurt lt. Immoscout. Dazu kommt die obligatorische Aufmusterung (d.h. du willst nicht 880k bezahlen und den Standard nehmen, da kommen immer individuelle Fliesen, Sanitärobjekte, Verkabelung, usw. drauf). Grunderwerb und Notar sind 70k, Stellplatz häufig noch extra.
Für eine Mini-4-Zimmer-Neubauwohnung in Frankfurt kommst du mit 1kk also gerade so hin. Da ist kein Arbeitszimmer dabei, das ist keine exklusive Lage und auch sonst ist da eigentlich nichts besonderes dabei.
Wenn du IB/UB-Lifestyle leben willst, dann vielleicht eher 2kk und 7k Monatsrate. Da gibt es dann ein freistehendes Haus oder ein Penthouse.
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